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Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0394
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390

Aristophanes

Interpretation Der Hinweis auf die Babylönioi in dem Zitat des Krates lässt
sich auch als Fragment ohne Wortlaut (bestehend nur aus dem Zitatkontext)
betrachten (daher wird es von Kock als fr. 99 K. aufgenommen).* * * 103 Wofür
Krates die Babylönioi zitierte, bleibt unklar (sicher ist nur, dass es sich um
etwas handelte, das auch in den Acharnern und im zweiten Frieden vorkam).
Merkwürdig ist die Formulierung mit ή („oder“), die sonst bei alternativen
Titeln desselben Stücks verwendet wird, hier aber wohl andeutet, dass nicht
einfach Belege für eine Sache oder ein Wort aufgelistet, sondern verschiedene
alternative Möglichkeiten genannt werden (z. B. als Antwort auf die Frage
nach dem genauen Bezug eines Hinweises auf ein eigenes früheres Stück in
einer späteren Komödie).

test. *vii K.-A.
Hesych. ß 19
Βαβυλώνιοι· οί βάρβαροι, παρά τοϊς Άττικοϊς.
Babylonier: die Barbaren, bei den attischen (Autoren).
Diskussionen Dindorf 1829, 56 (~ Dindorf 1835, 540, Dindorf 1838a, 453,
Dindorf 1869, IV 185); Ranke 1830, cccxxxi; Fritzsche 1830, 17-8; Bergk ap.
Meineke II.2 (1840) 969; Kock I (1880) 408; Gunning 1882, 16; Rostagni 1925,
478 mit Anm. 1; Norwood 1930, 4 Anm. 1; Latte 1953, 305; Welsh 1983, 140-1.
142; Kassel/Austin, PCGIII.2 (1984) 63.
Kontext Ein nur bei Hesychios überlieferter Eintrag (nach Latte aus Dio-
genian).
Interpretation Da es sonst keine Hinweise darauf gibt, dass Βαβυλώνιοι bei
den Athenern als allgemeine Bezeichnung von Barbaren verwendet wurde, ist
die Annahme naheliegend, dass es sich hier um einen Erklärungsversuch des
Titels von Aristophanes’ Komödie handelt.104 Dass die Babylonier Barbaren
waren, scheint in dem Stück tatsächlich thematisiert worden zu sein (vgl. fr.

die von Pergamon auch in einzelnen Fällen Bücher enthielt, die selbst in Alexandria
fehlten, ist sicherlich die einfachste Erklärung für Krates’ Kenntnis von Passagen
aus dem zweiten Frieden.
103 Bei Kock I (1880) 416 „Cratetis verba non adduntur“ ist „Cratetis“ durch „Aristo-
phanis“ zu ersetzen.
104 Welsh 1983, 140-1. Auf den Titel des Aristophanes bezieht den Eintrag schon
Dindorf 1829, 56, und vgl. Latte 1953, 305: „Eupolidis [sic] comoediam spect.“.
 
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