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Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0408
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404

Aristophanes

Kassel/Austin, PCG III.2 (1984) 63; Kraus 1985, 61-2. 107; Gil 1989, 67 (= Gil
2010, 84); O’Sullivan 1992, 126-9; Mastromarco 1993, 341-2; Sidwell 1994, 102;
MacDowell 1995, 31-4; Fois 1998,118-20; Carriere 2000, 205. 206; Pelling 2000,
146; Sommerstein 2001, 234-5; Olson 2002, xxix. 236-43. 237. 239; Brockmann
2003, 144-5. 174-8; Storey 2003, 221-2; Colonnese 2003, 170 mit Anm. 19. 176;
Imperio 2004,117-44; Sommerstein 2004,146. 147; Henderson 2007,141; Olson
2010, 42. 43; Biles 2011, 76-83; Henderson 2013, 284; Halliwell 2015, 237-8;
Hartwig 2015, 21. 22 mit 35 Anm. 27.
Kontext Hauptteil (in anapästischen Tetrametern, mit Pnigos in anapästi-
schen Dimetern) der Parabase von Aristophanes’ an den Lenäen 425 v. Chr.
(und damit beim ersten Agon nach den Babylönioi) aufgeführten Acharnern.
Interpretation Die Anapäste der Parabase der AcharneP39 sind insgesamt eine
Verteidigung des Aristophanes139 140 gegen die von Kleon nach der Aufführung
der Babylönioi erhobenen Vorwürfe; vgl. zu 630-1 διαβαλλόμενος δ’ ύπό των
εχθρών έν Αθηνοάοις ταχυβούλοις / ώς κωμωδεϊ την πόλιν ήμών και τον
δήμον καθυβρίζει besonders 380 (mit explizitem Bezug auf Kleon) διέβαλλε
και ψευδή κατεγλώττιζέ μου und 502-3 ού γάρ με νΰν γε διαβαλει Κλεών δτι /
ξένων παρόντων τήν πόλιν κακώς λέγω.141 In den Tetrametern spricht der
Chor über Aristophanes in der dritten Person, im Pnigos in Dimetern dagegen
für Aristophanes in der ersten Person Singular.
Die Verteidigungsstrategie142 besteht dabei nicht darin, die Vorwürfe
zu leugnen (was auch kaum erfolgversprechend wäre, da ein größerer Teil
des Publikums auch die Babylönioi gesehen hatte) oder seine Darstellung zu
widerrufen (was dem Eingeständnis gleichkäme, dass Kleon Recht hatte),

139 Die Passage kann hier nur selektiv im Hinblick auf die daraus für die Babylönioi
zu gewinnenden Informationen diskutiert werden. Zu einem umfassenden Kom-
mentar vgl. Olson 2002, 236-43, Imperio 2004, 117-44.
140 Dieser ist höchstwahrscheinlich mit ό διδάσκαλος ήμών in Vers 628 gemeint. Vgl.
oben zu test. *ix, Anm. 120 (und vgl. auch Russo 1953, 188 Anm. 48, der vermutet,
dass Vers 644 τον ποιητήν τον άριστον auf Aristophanes’ Namen anspielt).
141 Vgl. zu diesen (und weiteren) Bezügen Mastromarco 1993, 342, Brockmann 2003,
144, Imperio 2004, 122. Dass die Parabase der Acharner auf die Babylönioi Bezug
nimmt, erkennen schon Ranke 1830, cccxxxvii-viii und Fritzsche 1830, 6-8 (und
vgl. z.B. Bergk ap. Meineke II.2 (1840) 968 und Gunning 1882, 31). Weber 1908, 74
(und vgl. auch Williams 1931) bezieht Vers 634-40 dagegen wenig wahrscheinlich
auf die Daitales (contra: Wilamowitz-Moellendorff 1909, 452-3, Rostagni 1925,
475-6, Welsh 1983, 139 Anm. 11).
142 Vgl. dazu (teilweise mit weiteren, hier nicht thematisierten Aspekten) auch
Fritzsche 1830, 6-9, Rogers 1910, xix-xx, Biles 2011, 76-83.
 
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