Metadaten

Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0436
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
432

Aristophanes

sondern auch im Imperfekt, was auf einen gewöhnlichen, andauernden oder
sich wiederholenden Vorgang in der Vergangenheit deutet („gut deckte er das
Haus“, nicht „gut hat er das Haus gedeckt“); bei einem Lob der Zimmerdecke
auf einem Symposion würde man dagegen entweder das Perfekt215 oder den
Aorist erwarten. Vielleicht handelt es sich also (wenn Bergks Korrektur über-
haupt richtig ist, vgl. oben zur Textgestalt), um einen bewundernden Ausruf,
der sich auf etwas Vergangenes bezieht, an das sich der Sprecher erinnert.
ώς εύ Ähnliche Ausrufe mit ώς εύ sind Ar. Eq. 459 ώς εύ τον άνδρα ποι-
κίλος τ’ επήλθες έν λόγοισιν, Vesp. 1294-5 (zitiert oben zur Interpretation),
Eub. fr. 76 ώς εύ νεναυάγηκεν έπι τού τηγάνου / ό θεοίσιν εχθρός, Antiph. fr.
207,4-5 (über den Dichter Philoxenos von Kythera) έπειτα (τα) μέλη μεταβο-
λαΐς καί χρώμασιν / ώς εύ κέκραται.
καλυμματίοις Die hier genannten καλυμμάτια sind vermutlich
Deckenplatten einer Kassettendecke (mit denen die Zwischenräume zwischen
den Balken [vgl. zu fr. 69 στρωτήρας] gefüllt wurden). Zu der Bedeutung von
κάλυμμα und καλυμμάτιον vgl. Blümner 1884, 156, Rehm 1958, 47 (zu IDid
39,55 = Didyma 102,55), Hodge 1960, 121-2 (s. v. κάλυμμα), Orlandos/Travlos
1986, 137 (s. v. κάλυμμα und καλυμμάτιον), und zu Kassettendecken Tancke
1989 (zu Privathäusern besonders 34 mit Anm. 43).
τον οίκον Hier wahrscheinlich gleichbedeutend mit άνδρών (vgl. mit
Belegen zu fr. 69, άνδρών), und vielleicht auf denselben Raum bezogen wie
άνδρών ούτοσί in fr. 69 (aber vgl. oben zur Interpretation). Vgl. Fritzsche 1830,
30, Kock I 410 und Gunning 1882, 29.
ήρεφεν Zu έρέφω „(bes. mit einem Dach oder einer Zimmerdecke) bedek-
ken“ (vgl. auch οροφή [und dazu Hodge 1960, 116-7] und όροφος [z. B. Eup.
fr. 54, Ar. Lys. 229-30]) vgl. in der klassischen Literatur Ar. Av. 1109-10 είτα
προς τούτοισιν ώσπερ έν ίεροίς οίκήσετε· / τάς γάρ ύμών οικίας έρέψομεν
προς αίετόν (mit Dunbar 1995, 592) und Dem. 19,265 καί Λασθένης μεν ήρεή/ε
τήν οικίαν τοΐς έκ Μακεδονίας δοθείσι ξύλοις (der einzige Beleg des Worts
in der attischen Prosa); vgl. auch κατερέφω bei Ar. Vesp. 1294 (zitiert oben
zur Interpretation).

215

Wie das Perfekt Aktiv von έρέφω lautete, ist unbekannt.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften