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Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0577
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573

[fr. 78] ... mag sich auf denselben Vorgang bezogen haben wie Ritter 253f.“
(104). fr. 71 spielt vielleicht auf die Bestrafung der Gefangenen im Samischen
Krieg an, womit Aristophanes zugleich „gegen die unmenschliche Behandlung
der Bundesgenossen durch die athenische Demokratie protestier^]“ (105).
Eine solche Haltung ist nicht von vornherein unpatriotisch (wie u.a. die Rede
des Diodotos in der Mytilene-Debatte zeigt), aber für einen Politiker wie
Kleon gefährlich. Nach fr. 75 „trat Dionysos in Person auf und sprach über
die Demagogen in Athen, wie Athenaios sagt. Das sieht so aus, als ob das Stück
nicht in Athen gespielt hätte“ (106). Dionysos berichtet, dass die Demago-
gen von ihm Trinkgefäße forderten (fr. 75; vgl. auch fr. 68, das allerdings
nicht aus einem Bericht des Dionysos stammen kann); aus demselben Bericht
könnte auch fr. 67 stammen, wo „die von Athen in Anspruch genommene
Gerichtshoheit über die Bundesstädte“ (106) thematisiert wird. „Der Dichter
fingiert, daß Dionysos selbst, vermutlich von Naxos aus, nach Athen reisen
mußte, um sich dem Gericht zu stellen, und dort den Erpressungen ausgesetzt
war, über die auch sonst soviel geklagt wird (Ps. Xenophon, Ath. Pol. 16-8).
Das Schiff, dessen Landung in einer Szene des Stückes beobachtet wurde ([frr.
82. 87, vgl. auch [80. 85. 86]), brachte ihn wohl von dort (nach Naxos?) zurück.
In einem anapästischen Tetrameter, wohl aus der Parabase, war von einem
soldatischen Übergriff die Rede ([fr. 83]), in einem anderen, der aus Schol.
Vögel 1556 hergestellt wird ([fr. 84]), von einer Geldforderung des Peisandros,
die Ursache zu einem Krieg werden könnte“ (106-7).
Storey 1987, 30: „Babylonioi is a comedy frequently misrepresented by the cri-
tics, who have offen seen it as a defence by Aristophanes of the allies (despite
his own comments at Wasps 672ff. and Peace 619ff.) and an indictment of the
Athenian imperial System.“
Gil 1989, 64-7: Aristophanes greift Kleon und erlöste und gewählte Beamte
an (Schol. Ar. Ach. 378). Die Fragmente lassen nur wenige konkrete Elemente
erkennen: „Los fragmentos 80, 82, 85-87 K.-A. garantizan un contexto ma-
ritimo. Un grupo de personas (<^el coro?, ^los protagonistas?) llegaria a uno
de los puertos del Ätica por mar, lo que supone unos efectos escenogräficos
parecidos a los de Ranas. Dentro de este contexto encaja la menciön a Formiön,
el experto almirante ateniese que venciö en el Golfo de Corinto el 429 a los
lacedemonios y habia sometido a Samos diez anos antes (fr. 88). En la pieza
se desarrollaba un juicio, en el que el propio Dioniso era encausado y del que
salia absuelto por soborno o condenado al pago de una multa (frs. 68, 75). Una
persona (^Cleon?) tenia especial empeno en perseguir (^al protagonista?, <ml
coro?) y otra en facilitar al perseguido su huida a casa [fr. 74. 77]. El coro lo
componian esclavos estigmatizados que en un momento dado salian de un
 
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