Metadaten

Aristophanes; Verlag Antike [Editor]
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,9): Aristophanes fr. 590-674: Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2016

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.53731#0022
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
18

Aristophanes

Neues hervorbringen (so etwa Luppe 1971, 98: „einfallsarme Konkurrenten
bringen ein und dieselbe Idee zum zweiten Male auf die Bühne“).
Lexikalische Kontaktpunkte mit aristophanischen Lemmata des Kom-
mentars erweisen sich zum einen in Eur. Or. 1641-2 (ώς άπαντλοϊεν χθο-
νός / ύβρισμα θνητών άφθονου πληρώματος) für άπαντλήσας (Ζ. 8-9) und
]πληρωμ[ (Ζ. 15), zum anderen in Phryn. Praep. soph. p. 33,15 (άρύταινα·
σκεύος τι, ώ οί βαλανεΐς χρώνται προς τό παρέχειν τό ΰδωρ. άπό τοϋ άρύ-
εσθαι, δ έστιν άπαντλεϊν; vgl. Ar. fr. *450 [Pelargoi] βαλανεύς δ’ ώθεΐ ταϊς
άρυταίναις) für βαλανεύση (Ζ. 6-7) und άπαντλήσας (Ζ. 8-9).
Aufgrund der Übereinstimmung des Lemmas τήν[.βε-]
βρασμένηv (Ζ. 67-8) mit einem An«gyros-Fragment (Ar. fr. 51 [Anagyros]
τήνδ’ έωλον άναβεβρασμένην ,diese abgestandene da, die wieder zum Kochen
gebracht wurde1, überliefert in Phot, α 1404 = Hsch. α 4193 άναβεβρασμένη·
άνακεκινημένη) sowie der - deutlich schwächeren - zwischen dem balaneion-
Bild in Z. 1-5 und der auf ein Plagiat übertragenen Textilmetaphorik in fr. 59
[Anagyros] wurde das Fragment dieser Komödie zugewiesen (so Mette 1968,
534 und Hofmann 1970, 4, der auch die zu weit hergeholte Vermutung anstellt,
in Z. 1-5 werde die Aufführung ins J. 418/7 v. Chr. datiert - Archontat des
Antiphon: vgl. Z. 1-2 Άν|τιφών[τα -, was mit der Datierung des Anagyros -
zwischen 419 und 412 v. Chr., nach Geißler 19692, 50 - vereinbar wäre; gegen
die Identifikation, aus metrischen Gründen - die parabatischen Fragmente
des Anagyros sind in Eupolideen - Geizer 1972, der vorsichtig an den
Proagön denkt; vgl. Luppe 1973, der - auch abgesehen von den metrischen
Argumenten - der Zuweisung zum Anagyros grundsätzlich zustimmt, u. a. mit
dem Vergleich zwischen κύκνος ύπό πτερύγων, Ζ. 19-20, und fr. 62 [Anagyros]
άμφιανακτίζειν; skeptisch noch Kassel-Austin z.St. [Z. 67-8]: „sed scrupulum
iniciunt cum explicatio [d.h. διαλελυμ[ένην είτα νεναγμένην πάλιν] ab illa
[d. h. άνακεκινημένη] diversa in qua Photium Aristophanis verba laudantem
cum Hesychio consentire videmus (fr. 51) tum numeri parabasis (cf. fr. 58. 59)“;
vgl. aber Montana 20122, 160, der zu Recht die Kompatibilität von Z. 67-8 την
[ βε-]βρασμένηv mit Ar. fr. 51 [Anagyros] schwerlich als Produkt des
Zufalls ansehen möchte).
Es liegt nahe, daß die parabatische Ode und Antode jeweils durch zwei
Lyrikerzitate mit Apollon-Anrufungen eröffnet wurden (vgl. Luppe 1973,
278-81): 1) das Incipit von Terp. PMG 697 = fr. 2 Gost. (άμφί μοι αύτις άνακτα;
vgl. Gostoli 1990,128-9), das im Anschluß an das aristophanische κύκνος ύπό
πτερύγων (Ζ. 19-20) in fr. 591 C+D+E col. 1,5-8 zitiert wird (vielleicht ein
weiteres Terpander-Incipit: Terp. SLG 6 = fr. 1 Gost.); 2) das mit Terpander
respondierende alkmanische Incipit χρυσοκόμα φιλόμολπε (Ζ. 52; Alcm.
PMGF S 1 = fr. 1 Cal.).
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften