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Aristophanes; Verlag Antike [Hrsg.]
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,9): Aristophanes fr. 590-674: Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.53731#0036
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Aristophanes

lesen) läßt sich vielleicht die Sequenz ] . ocv έξ άναπ[οάστων/-ου wiedergeben
(weitere Formen, wie άναπ[οαστικ- sind auch möglich), Ausdrücke, die v.a.
in den Scholien, auch zu Aristophanes, reichlich belegt sind (als bei weitem
weniger wahrscheinliche Alternative gilt das in der philosophischen Prosa
nicht seltene έξ άναπ[οδείκτων; liest man die Sequenz als έξαναπ-, dann
kämen theoretisch nur die Verben έξαναπληρούν ,liefern“/,ersetzen' oder
έξανάπτειν ,an etwas hängen' in Frage): die Interpretation als 4anA der da-
rauffolgenden Z. 16-21 würde wohl dadurch näher liegen als etwa die hexa-
metrische Skansion von Luppe 1972.
In fr. C+D+E col. I 14 wird der alexandrinische Philologe Kallistratos
erwähnt, ein Schüler des Aristophanes von Byzanz (vgl. Ar. test. 115), wäh-
rend das Verhältnis zum in den exegetischen Nachträgen erwähnten Didy-
mos (vgl. fr. C+D+E col. I, interlin. 9/10) kontrovers diskutiert wurde (die
Komplexität der Frage wird u.a. durch das Ergebnis von Geizer 1971, 1555
deutlich: „Exzerpt aus Didymoskommentar mit Nachträgen aus einem an-
deren Exemplar“; zum Status quaestionis vgl. Montana 20122, 189, nach dem
das hypomnema v.a. aufgrund der zahlreichen gelehrten Zitate und Verweise
eine alexandrinische Herkunft verrät, wobei das Fehlen textkritischer und
sprachlicher Beobachtungen als mögliches Indiz für eine Epitomierung des
ursprünglichen hypomnema zu deuten wäre).
In fr. A col. II12 ist der Name des Tragikers lophon, Sohns des Sophokles,
erkennbar (loph. TrGF 22 T 3), der auch in Ar. Ran. 73-9 verspottet wird (zu
seiner Karriere, auf die vielleicht anschließend Bezug genommen wird, vgl.
schol. Ar. Ran. 73); ob der darauffolgende Hinweis (Z. 13) auf eine τέχνη (die
tragische Kunst?) mit ihm zu tun haben könnte, läßt sich nicht bestimmen. In Z.
13-8 ist in jedem Fall von einem Bühnendichter die Rede (wohl einem Tragiker,
vielleicht lophon selbst), der viele Siege bei dramatischen Agonen errungen
hat (dazu etliche Zweitplatzierungen und eine einzige Drittplatzierung). In
fr. B 14-5 wird Plat. fr. 71,7-8 [Lakönes e Poietai] in einem unklaren Kontext
herangezogen (vgl. hier unten, Interpretation).
In fr. C+D+E col. I 5-8 wird bezüglich der wahrscheinlichen aristopha-
nischen Terpander-Parodie (vgl. hier unten, Interpretation) im Kommentar
bemerkt - zumindest nach der Rekonstruktion von Luppe 1972, 88-9 -, daß
im Terpander-Zitat die prooimiake arche (d. h. der Proömienanfang) zu erken-
nen sei, wobei gerade diese Begriffe (άρχή, προοίμιον und jeweilige Derivate)
in der scholiastischen und lexikographischen Tradition zur Erklärung des
Terpander-Verses verwendet werden (vgl. etwa schol. Ar. Nub. 595c, Hsch. oc
3944, Phot, a 1304, Sud. cc 1700. 1701).
In fr. C col. II 1-10 werden zwei für einen Aristophanes-Kommentar un-
gewöhnlich lange Prosa-Passagen zitiert, welche die vorgesehene Strafe für
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