Incertarum fabularum fragmenta (fr. 596)
63
wer würde denn nicht in Gelächter ausbrechen, wenn er auf diesen
da schaut,
dem etwas Hübsches passiert, während er von einer schönen Hoffnung
stürzt?
Phot. (S2) a 2331
άπ’ έλπίδος (άπελ- cod.) σφαλήναι καλής. Αριστοφάνης·-
,νοη einer guten Hoffnung stürzen“. Aristophanes:-
Metrum lambische Trimeter:
Zitatkontext Zitiert wird das Fragment für den wohl im Attischen idiomati-
schen Ausdruck von einer guten Hoffnung stürzen. Die Glosse könnte auf den
Attizisten Phrynichos zurückgehen (so Theodoridis 1982, z. St.: „dubitanter“).
Interpretation Außer daß sich jemand über eine wohl auf der Bühne an-
wesende (τόνδε) männliche Figur lustig macht, die aus irgendeinem Grund
gerade ins Unglück geraten ist bzw. etwas Schlimmes in Kürze erleben wird,
ohne die geringste Ahnung davon zu haben (darin scheint die komische Pointe
zu liegen), läßt sich von der dramatischen Situation nichts rekonstruieren
(Demonstrativa als solche sind allerdings keine zwingenden Indizien für eine
Präsenz auf der Bühne; vgl. Belardinelli 1994, 109-10, mit weiterer Lit.).
Der Sprechende wendet sich an eine dritte Person oder an das Publikum,
denen dieser überraschende Schicksalsschlag - anders als dem Betroffenen -
deutlich geworden sein mußte, auch wenn er sich noch ereignen soll. In jedem
Fall mußte sich aus der Kontrastierung zwischen der schönen Hoffnung und
dem reellen Ausgang ein starker rhetorischer Effekt ergeben.
Eine formale Ähnlichkeit und vielleicht einen Anhaltspunkt für die szeni-
sche Situation bietet Ar. Ran. 542α-45 (ού γάρ άν γέλοιον ήν, εί / Ξανθίας μεν
δούλος ών έν / στρώμασιν Μιλησίοις / άνατετραμμένος κυνών όρ-/χηστρίδ’
είτ’ ήτησεν άμίδ’, έ-/γώ δέ προς τούτον βλέπων / τούρεβίνθου ’δραττόμην), wo
Dionysos amüsiert eine Szene imaginiert, in der er nach einem Rollentausch
seinen Sklaven Xanthias als Herrn bei angenehmen Beschäftigungen beob-
achtet.
τίς ούκ άν Ähnliche Formulierungen in der Komödie sind Ar. Eccl. 101
(τίς ούκ αν ήμάς άνδρας ήγήσαιθ’ όρων;) und Alex. fr. 265,7-8 (τό τοιούτον
γέρας / τίς ούκ άν αύτω κτωτο φάσκων νούν εχειν;); vgl. auch Theop. fr. 56
63
wer würde denn nicht in Gelächter ausbrechen, wenn er auf diesen
da schaut,
dem etwas Hübsches passiert, während er von einer schönen Hoffnung
stürzt?
Phot. (S2) a 2331
άπ’ έλπίδος (άπελ- cod.) σφαλήναι καλής. Αριστοφάνης·-
,νοη einer guten Hoffnung stürzen“. Aristophanes:-
Metrum lambische Trimeter:
Zitatkontext Zitiert wird das Fragment für den wohl im Attischen idiomati-
schen Ausdruck von einer guten Hoffnung stürzen. Die Glosse könnte auf den
Attizisten Phrynichos zurückgehen (so Theodoridis 1982, z. St.: „dubitanter“).
Interpretation Außer daß sich jemand über eine wohl auf der Bühne an-
wesende (τόνδε) männliche Figur lustig macht, die aus irgendeinem Grund
gerade ins Unglück geraten ist bzw. etwas Schlimmes in Kürze erleben wird,
ohne die geringste Ahnung davon zu haben (darin scheint die komische Pointe
zu liegen), läßt sich von der dramatischen Situation nichts rekonstruieren
(Demonstrativa als solche sind allerdings keine zwingenden Indizien für eine
Präsenz auf der Bühne; vgl. Belardinelli 1994, 109-10, mit weiterer Lit.).
Der Sprechende wendet sich an eine dritte Person oder an das Publikum,
denen dieser überraschende Schicksalsschlag - anders als dem Betroffenen -
deutlich geworden sein mußte, auch wenn er sich noch ereignen soll. In jedem
Fall mußte sich aus der Kontrastierung zwischen der schönen Hoffnung und
dem reellen Ausgang ein starker rhetorischer Effekt ergeben.
Eine formale Ähnlichkeit und vielleicht einen Anhaltspunkt für die szeni-
sche Situation bietet Ar. Ran. 542α-45 (ού γάρ άν γέλοιον ήν, εί / Ξανθίας μεν
δούλος ών έν / στρώμασιν Μιλησίοις / άνατετραμμένος κυνών όρ-/χηστρίδ’
είτ’ ήτησεν άμίδ’, έ-/γώ δέ προς τούτον βλέπων / τούρεβίνθου ’δραττόμην), wo
Dionysos amüsiert eine Szene imaginiert, in der er nach einem Rollentausch
seinen Sklaven Xanthias als Herrn bei angenehmen Beschäftigungen beob-
achtet.
τίς ούκ άν Ähnliche Formulierungen in der Komödie sind Ar. Eccl. 101
(τίς ούκ αν ήμάς άνδρας ήγήσαιθ’ όρων;) und Alex. fr. 265,7-8 (τό τοιούτον
γέρας / τίς ούκ άν αύτω κτωτο φάσκων νούν εχειν;); vgl. auch Theop. fr. 56