Incertarum fabularum fragmenta (fr. 606) 97
φράσεις κρεών χύτραν), wo der Ausdruck ,Fleischstückchentopf als Lösung
des griphos dient, in dem von in einer chytra gedünstetem Milchlammfleisch
die Rede war; die Ähnlichkeit zu Telecl. fr. 1,8 [Amphiktyones] (ζωμού δ’ ερρει
παρά τάς κλίνας ποταμός κρέα θερμά κυλίνδων); v.a. aber die Rechtfertigung
von Phryn. Praep. soph. p. 68,12 (έζωμευμένα κρέα· έζωμοποιημένα), einem
offensichtlich auf Aristophanes’ Fragment zugeschnittenen Lemma (zu κρέα
und διέψετ’ vgl. hier unten, Kommentar). Weitere Eingriffe, die ebenfalls von
κρεάδι’ ausgehen, sind κρεάδι’ ή\|/ες (Dobree in Porson 1820, 27, zu Ar. Plut.
227) und ήψετ’ (Wackernagel in der Pollux-Edition von Bethe 1900).
Interpretation Vielleicht eine kulinarische Szene, in der mindestens drei
Akteure involviert sind - der Sprechende und die Kochenden (vgl. Dohm 1964,
59 mit A. 3, der die Vorgänge in dieser Szene zu denen zählt, die „immerhin
von einer der in der Komödie auftretenden Personen vorgenommen werden“).
Vergleichbar sind Ar. Equ. 745 (έψοντος ετέρου τήν χύτραν ύφειλόμην), für
eine wohl ähnliche Situation, in der jemand kocht und ein anderer etwas mit
der chytra tut, und das bereits zitierte Telecl. fr. 1,8 [Amphiktyones] (vgl. hier
oben, Textgestalt), für die Kombination von Fleischstücken und Brühe.
Wie in ähnlichen Fällen muß auch hier der Vorbehalt gelten, daß es sich
dabei nur um eine imaginierte Szene handeln könnte.
τήν χύτραν Die chytra ist ein rundförmiger Topf mit einem oder zwei
Henkeln (laut Athen. IV 169c soll Aristophanes - Ar. fr. 495 [Skenas katalam-
banousai] - sie auch κακκάβη genannt haben; Abbildungen in Sparkes-Talcott
1958, 21. 31).
κρέα Mit κρέας ist jede Art Tierfleisch gemeint (mit der Ausnahme vom
Fisch); im PI., im Sinne von ,Fleischstücken', ist es bereits homerisch und in der
Komödie kein Einzelfall (vgl. Bagordo 2013, zu Telecl. fr. 1,8 [Amphiktyones],
zitiert hier oben, Textgestalt).
διέψετ’ Aus έι|/ειν ,kochen', ,sieden'; das Präverb δια- entspricht hier
dem dt. ,durch-'; sonst nur in Partizip belegt (speziell von weichgekochten
Schweinsfüßen gesagt: vgl. Telecl. fr. 51 άκροκώλια δίεφθα bzw. δίεφθ’
άκροκώλια, mit Bagordo 2013, z. St., Hipp. De diaet. III 75 οΐον άκροκωλίοισί
τε διέφθοισι τοισιν ύείοισι, III 80 καί τοϊσιν άκροκωλίοισί διέφθοισι).
έζωμευμένα Das Verb ζωμεύειν ist nur hier, in der lexikographischen
Tradition (außer Pollux auch Phryn. Praep. soph. p. 68,12) und der medizi-
nischen Literatur (z.B. Hipp. De aff. int. 35) bezeugt; denominal von ζωμός,
einer Brühe, Sauce bzw. Suppe, die Fisch- oder Fleischgerichte begleitet (vgl.
Ar. Equ. 1174, Pac. 716; weitere Stellen in Bagordo 2013, zu Telecl. fr. 1,8
[Amphiktyones]]; ein Hapax ist auch die einzige deverbale Ableitung ζωμεύ-
ματα ,Suppen' (Ar. Equ. 279).
φράσεις κρεών χύτραν), wo der Ausdruck ,Fleischstückchentopf als Lösung
des griphos dient, in dem von in einer chytra gedünstetem Milchlammfleisch
die Rede war; die Ähnlichkeit zu Telecl. fr. 1,8 [Amphiktyones] (ζωμού δ’ ερρει
παρά τάς κλίνας ποταμός κρέα θερμά κυλίνδων); v.a. aber die Rechtfertigung
von Phryn. Praep. soph. p. 68,12 (έζωμευμένα κρέα· έζωμοποιημένα), einem
offensichtlich auf Aristophanes’ Fragment zugeschnittenen Lemma (zu κρέα
und διέψετ’ vgl. hier unten, Kommentar). Weitere Eingriffe, die ebenfalls von
κρεάδι’ ausgehen, sind κρεάδι’ ή\|/ες (Dobree in Porson 1820, 27, zu Ar. Plut.
227) und ήψετ’ (Wackernagel in der Pollux-Edition von Bethe 1900).
Interpretation Vielleicht eine kulinarische Szene, in der mindestens drei
Akteure involviert sind - der Sprechende und die Kochenden (vgl. Dohm 1964,
59 mit A. 3, der die Vorgänge in dieser Szene zu denen zählt, die „immerhin
von einer der in der Komödie auftretenden Personen vorgenommen werden“).
Vergleichbar sind Ar. Equ. 745 (έψοντος ετέρου τήν χύτραν ύφειλόμην), für
eine wohl ähnliche Situation, in der jemand kocht und ein anderer etwas mit
der chytra tut, und das bereits zitierte Telecl. fr. 1,8 [Amphiktyones] (vgl. hier
oben, Textgestalt), für die Kombination von Fleischstücken und Brühe.
Wie in ähnlichen Fällen muß auch hier der Vorbehalt gelten, daß es sich
dabei nur um eine imaginierte Szene handeln könnte.
τήν χύτραν Die chytra ist ein rundförmiger Topf mit einem oder zwei
Henkeln (laut Athen. IV 169c soll Aristophanes - Ar. fr. 495 [Skenas katalam-
banousai] - sie auch κακκάβη genannt haben; Abbildungen in Sparkes-Talcott
1958, 21. 31).
κρέα Mit κρέας ist jede Art Tierfleisch gemeint (mit der Ausnahme vom
Fisch); im PI., im Sinne von ,Fleischstücken', ist es bereits homerisch und in der
Komödie kein Einzelfall (vgl. Bagordo 2013, zu Telecl. fr. 1,8 [Amphiktyones],
zitiert hier oben, Textgestalt).
διέψετ’ Aus έι|/ειν ,kochen', ,sieden'; das Präverb δια- entspricht hier
dem dt. ,durch-'; sonst nur in Partizip belegt (speziell von weichgekochten
Schweinsfüßen gesagt: vgl. Telecl. fr. 51 άκροκώλια δίεφθα bzw. δίεφθ’
άκροκώλια, mit Bagordo 2013, z. St., Hipp. De diaet. III 75 οΐον άκροκωλίοισί
τε διέφθοισι τοισιν ύείοισι, III 80 καί τοϊσιν άκροκωλίοισί διέφθοισι).
έζωμευμένα Das Verb ζωμεύειν ist nur hier, in der lexikographischen
Tradition (außer Pollux auch Phryn. Praep. soph. p. 68,12) und der medizi-
nischen Literatur (z.B. Hipp. De aff. int. 35) bezeugt; denominal von ζωμός,
einer Brühe, Sauce bzw. Suppe, die Fisch- oder Fleischgerichte begleitet (vgl.
Ar. Equ. 1174, Pac. 716; weitere Stellen in Bagordo 2013, zu Telecl. fr. 1,8
[Amphiktyones]]; ein Hapax ist auch die einzige deverbale Ableitung ζωμεύ-
ματα ,Suppen' (Ar. Equ. 279).