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Aristophanes; Verlag Antike [Hrsg.]
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,9): Aristophanes fr. 590-674: Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.53731#0104
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Aristophanes

γάρ διά τί αύτόν ήγόρασεν;“ άλλος· ,,πρός τί;“ ,,'ίνα αύτόν προσβάσκανον τού
σωματεμπορίου ποιήση“; und nach der Version W τί γέγονε τω δεσπότη, ότι
τοιοΰτον [ουδέποτε] κακοπινές ήγόρακε σωμάτιον; πλήν προς βασκανίαν τού
σωματεμπορίου αύτόν ώνήσατο); dieses Motiv würde eine ähnliche Situation
in Aristophanes’ Fragment rekonstruieren lassen (sogar mit der Möglichkeit,
daß hinter dem Sklaven eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens stecken
könnte, wie etwa im Falle vom Paphlagon/Kleon in Aristophanes’ Rittern)·,
ein noch gewagterer Schritt ist die Vermutung, daß der Schauspieler einen
besonders großen Phallus getragen haben soll, welcher die apotropäische
Funktion eines προβασκάνιον reproduzieren würde (dies wird anhand eines
Tontäfelchens aus dem 6. Jh. v. Chr. aus Korinth nahegelegt - Berlin, Staatl.
Museen d. preuß. Kulturbesitz F683/757/829/822 = Antike Denkmäler 2 [1908],
Taf. 39, Nr. 12 = Zimmer 1982, 31, Abb. 14 auf dem ein kleiner bärtiger Mann
zu sehen ist, der einen übertrieben großen Phallus mit den Händen hält und
vor einem Kaminofen steht, und den Typus von ithyphallischen Figürchen
darstellen würde, mit denen Töpfer ihre Öfen gegen den bösen Blick neidi-
scher Kräfte geschützt haben sollen; vgl. bereits Jocelyn 1980, 16-7).
Die am Kamin festgenagelte Figur eines nackten und wie Marsyas gehäu-
teten Autokies (ein schwer identifizierbarer Politiker) in Timocl. fr. 19,1-2
[Ikarioi Satyroi] (Μ[α]ρσύαν δε τον φ[ί]λαυλον Αύτοκλέα δεδαρμέν[ο]ν /
γυμνόν έστάναι καμίνω προσπεπατταλευμένον), wohl im Rahmen eines kon-
vivialen Spiels, bei dem Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens mit mytholo-
gischen Figuren verglichen werden, dürfte auf denselben Brauch der Schmiede
anspielen wie das Aristophanes-Fragment.
πλήν ε’ί τις πρίαιτο δεόμενος Vgl. Dickie 1995, 241: „The full sentence
will have been a less-vivid-future conditional, the intent of which must have
been that no one would want to purchase such-and-such an object or so-and-
so, unless they wished to purchase an apotropaic device for a blacksmith’s
furnace“.
πλήν ε’ί τις Das Syntagma in der Komödie nur in Ar. Av. 601 (,,ούδείς
οίδεν τον θησαυρόν τον έμόν πλήν ε’ί τις άρ’ όρνις“, später sprichwörtlich
geworden; vgl. auch Thesm. 531-2 άλλ’ ού γάρ έστι των αναίσχυντων φύσει
γυναικών / ούδέν κάκιον εις άπαντα πλήν άρ’ εί γυναίκες, mit dem γυνή τις
von Fritzsche 1838, 192-4); sonst in Euripides (Eur. fr. 325 Kn. κρείσσων γάρ
ούδε’ις χρημάτων πέφυκ’ άνήρ, / πλήν ε’ί τις - όστις δ’ ούτός έστιν, ούχ όρώ,
Held. 443-4 κάμού μεν ούδέν ε’ί με χρή θανεΐν μέλει, / πλήν ε’ί τι τέρψω τούς
έμούς έχθρ ούς θανών, Andr. 331-2 τά δ’ ένδον πάσιν άνθρώποις ’ίσοι, / πλήν
ε’ί τι πλούτω· τούτο δ’ ισχύει μέγα) und der att. Prosa (v.a. bei den Rednern).
Zu nennen ist ferner Metag. fr. 14 [Philothytes] (ώ πολΐται, δεινά πάσχω, τίς
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