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Aristophanes; Verlag Antike [Hrsg.]
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,9): Aristophanes fr. 590-674: Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.53731#0168
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164

Aristophanes

Süße ist ein Topos der poetischen Sprache spätestens seit Sapph. fr. 130 V.
(Έρος δηύτέ μ’ ό λυσιμέλης δόνει, / γλυκύπικρον άμάχανον όρπετον).
fr. 634 Κ.-Α. (623 Κ.)
γίγνωσκε τον άλεισον <τε> και τά γράμματα
γίνωσκε codd. τε add. Porson
erkenne das Trinkgefäß und die Buchstaben
Et. gen. α 443 Lass.-Liv. (Et. magn. p. 61,17)
άλεισον- λέγεται δέ καί άρσενικώς, οίον·-Αριστοφάνης, έστι δέ είδος ποτηριού
aleison (,Tongefäß mit zwei Henkeln“): es wird auch im Maskulinum verwendet, wie
z.B.-Aristophanes. Es ist ein Typ von Trinkgefäß
Metrum lambischer Trimeter:
—— —«,>|-
Zitatkontext Zitiert wird Aristophanes’ Vers als Beleg für den maskulinen
Gebrauch von einem Wort, das sonst - seit der hom. Sprache (etwa Hom. Λ
774. Ω 429) - im Neutrum (άλεισον) erscheint. Das Etymologicum genuinum
bietet verschiedene Etymologien: einige ließen es von άλις herleiten, andere
aus άλες, wieder andere aus λεϊον. Es liegt nahe, daß diese Diskussion - wie
etwa die über ό/ή όρίγανος/τό όρίγανον (Amips. fr. 36 , mit Orth 2013, z. St.)
auf Choiroboskos zurückzuführen ist, der für letztere Etymologisierung im
Et. gen. namentlich zitiert wird (οϋτως ό Χοιροβοσκός = Choerob. Π. όρθογρ.
ρ. 179,17 Cramer).
Textgestalt Die Konjunktion τε wurde von Porson 1812, 282 ergänzt und
allgemein akzeptiert. Das tradierte γίνωσκε wird zu Recht emendiert, da
γινώσκειν im Attischen erst im ausgehenden 4. Jh. v. Chr. erscheint (für die
Komödie erst in der Mese und regelmäßig bei Menander).
Interpretation Jemand wird aufgefordert, ein beschriebenes Tongefäß zu
lesen bzw. zu verstehen, wobei es naheliegt, daß es sich bei der Inschrift
um den Namen (im Gen.) einer der Gottheiten handelt, denen allgemein
bei Trinksprüchen das poterion geweiht wird (etwa Zeus Soter, Dionysos,
Aphrodite, Eros, aber auch Hygieia und der Agathos Daimon; vgl. Bagordo
2014, zu Call. fr. 9 [Kyklöpes]'). Der Kontext einer Wiedererkennungsszene
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