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Aristophanes; Verlag Antike [Hrsg.]
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,9): Aristophanes fr. 590-674: Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.53731#0193
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Incertarum fabularum fragmenta (fr. 644)

189

τεθυμιαμένος Das Verb θυμιάν (aus θυμός, im sonst unbezeugten Sinn
von ,Rauch“ - vgl. lat. fümus, woher fümäre ,rauchen“ und fümigäre ,räu-
chern“; Suffigierung nach κονίαν: vgl. Schwyzer 1939, 732; daher u. a. θυμίαμα
,Räucherwerk“, z. B. Ar. Av. 1716) heißt primär ,verbrennen, um Rauch zu er-
zeugen“ (z.B. Hdt III 107,2 την στύρακα [d.h. des Weihrauchs] θυμιώντες, Pind.
fr. 122,3-4 Sn.-Μ. λιβάνου ξανθά δάκρη / θυμιάτε; absolut, für Weihrauch,
in Hermipp. fr. 8,2 [Artopölides], Men. Sam. 264); die Passivform weist neben
der Bedeutung ,verbrannt sein/werden“ (vgl. Hdt. IV 75,1, bezogen auf Hanf-
samen), auch die von .dampfen“, ,verdampfen“ auf (bereits in Sapph. fr. 2,4-5
V. βωμοί δ’ έ<ν>ι θυμιάμε-/νοι [λι]βανώτω<ι>, bezogen auf von Weihrauch
dampfen de Altäre; vgl. auch Plat. Tim. 66d, Aristot. Meteor. 362a 11).

fr. 644 K.-A. (636 K.)
ωμήν δ’ εγωγε τον Κυκλοβόρον κατιέναι
εγωγε Brunck: εγώ codd. καθιέναι Dindorf, Bergk
und ich glaubte, der Kykloboros stürzt herunter
schob vet. (ΥΕΓΘΜ) Ar. Equ. 137c
(Κυκλοβόρου φωνήν εχων) ποταμός τής Αττικής χείμαρρους ό Κυκλοβόρος. τήν
κακοφωνίαν ούν τοϋ Κλέωνος ε’ίκασε τώ ήχω τοϋ ποταμού, και αλλαχού--
(,Mit der Stimme des Kykloboros“) Ein wildflutender Fluß Attikas (ist) der Kykloboros.
Er (d. h. Aristophanes) verglich also die häßliche Stimme Kleons mit dem Lärm des
Flusses. Auch anderswo:-
Metrum lambischer Trimeter:
-__
Zitatkontext Der Vers wird im Scholion zu einem den Kykloboros betref-
fenden Ausdruck herangezogen, mit dem in Ar. Equ. 136-7 (έπιγίγνεται γάρ
βυρσοπώλης ό Παφλαγών, / άρπαξ, κεκράκτης, Κυκλοβόρου φωνήν εχων)
Kleons Verspottung ebenfalls eine akustische Dimension erhält (zu weite-
ren Deutungen des Scholiasten vgl. Wycherley 1956, 10: „The scholiast on
Aristophanes, Knights 137, is not to be trusted; the Suggestion that the name
Kykloboros as applied to Cleon means “devouring, or preying on, the kykloi’ is
very far-fetched“; vgl. auch Wycherley 1957, 188: „Some (explain Kykloboros
by reference to) a circular place in which were sold goods, which Kleon ap-
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