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Miccolis, Elisabetta R.; Archippus
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 12): Archippos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53728#0029
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Testimonien (test. 4)

25

Kontext Der abgedruckte Text findet sich im letzten Abschnitt der Aristo-
phanes-Vita. Im vorangehenden Abschnitt (59-65) wird über die Anzahl von
Aristophanes’ Kindern diskutiert und auf unbestimmte Quellen (τινές δέ δύο
φασί) verwiesen.
Die Verfassung von 44 Dramen wird für Aristophanes auch in Proleg. de
com. XXXa-b,6 p. 141 Koster = Ar. test. 2a-b,ll) bezeugt. In Anon. De com.
(Proleg. de com. III) 41 p. 9 Koster (Ar. test. 4,10-1) έπειτα τώ υίω έδίδου τά
δράματα όντα τον αριθμόν νδ', ών νόθα δ' werden Aristophanes 54 (νδ')
Stücke zugewiesen und es wird erwähnt, dass vier Stücke nicht von ihm stam-
men, wobei diese vier Komödien mit den in der Aristophanes-Vita erwähnten
übereinstimmen könnten.15 Diese Übereinstimmung könnte man auf (eine)
gemeinsame Quelle(n) zurückführen, während der Unterschied zwischen 54
(νδ') und 44 (μδζ) sich leicht durch eine Verwechslung zwischen M und N
erklären lässt.
Interpretation Die Auskunft, dass Archippos Stücke verfasst habe, die auch
Aristophanes zugeschrieben wurden, ist nur hier belegt (zu einem weiteren
Beleg für die umstrittene aristophanische Autorschaft von vier nicht näher
bestimmten Komödien (ohne Zuschreibung an Archippos) s. supra zum Kon-
text). Unter den im Testimonium erwähnten vier Komödien wird außerdem
Aristophanes’ Autorschaft für die Νήσοι von dem Zitatträger eines Fragments
(fr. 412 ap. Poll. 9,89-90) angezweifelt, s. infra. Es ist allerdings möglich, dass
auch die Echtheit der anderen drei Stücke an anderen Stellen infrage gestellt
wurde, aber dafür ist wegen der geringeren Anzahl der von ihnen überlieferten
Fragmente (vgl. insb. den Διόνυσος ναυαγός und die Ποίησις) kein Zeugnis
erhalten. Warum genau die vier Stücke als nicht-aristophanisch angesehen
wurden und warum sie Archippos zugeschrieben wurden, ist unklar (s. supra
zum Abschnitt „Archippos und andere Komödiendichter“).
Ποίησις Die Komödie wird Aristophanes in Proleg. de com. XXXa,18, p.
142 Koster (Ar. test. 2a,22) und sehr wahrscheinlich (s. dazu Rea 1968, 72-3)
auch in POxy 2659 Fr. 2 col. i 15 (Ar. test. 2c, 18) zugeschrieben. Von den zwei
erhaltenen Fragmenten wird das eine (fr. 466) in einem Papyrus überliefert
(und teilweise auch von Priscian, der die Verse der Komödie Ποίησις zuweist);
das andere (fr. 467) wird in Et. gen. B έπτάχορδα zitiert. Während in fr. 467
eine veraltete musikalische Mode erwähnt wird, ist in fr. 466 von einer γυνή
die Rede, die anscheinend in ganz Griechenland gesucht wird und von der

15 Zur Quelle dieser Abhandlung, deren Auskünfte auf die Bibliothek von Alexandria
zurückgehen könnten, s. Kaibel 1899, 6; Mekler 1900 und s. ferner die Diskussion in
Stama 2014, 26 mit Verweis auf weitere Literatur.
 
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