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Miccolis, Elisabetta R.; Archippus
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 12): Archippos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53728#0273
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Incertarum fabularum fragmenta (fr. 46)

269

1 σκαφεύσι Das Substantiv σκαφεύς (Nomen agentis aus σκάπτω „gra-
ben“) ist außer bei den Lexikographen sonst in Eur. El. 252 bezeugt, in dem
der Gräber als ein Beispiel für eine Person angeführt wird, die aus ärmlichen
Verhältnissen stammt. Ferner ist σκαφεύς in Com. adesp. fr. 240 belegt (aber
in der Bedeutung σκαφηφόρος „Metöke“; s. supra zum Zitatkontext); in den
Inschriften vgl. z. B. IG II2 11202,2.
κηπουροΐσι Chantraine und Frisk (beide s.v. κήπος) führen das Wort
auf *κηπο-^ορός zurück. In der Bedeutung „Gärtner“ findet sich κηπουρός
in [Plat.] Min. 316e; Thphr. Hist. pl. 7,2,5 und 7,5,2; Plb. 18,6,4 und in der
Komödie ferner in Ar. fr. 697 (mit einem von den Gärtnern gebrauchten Be-
wässerungsgerät) und als Titel eines Stücks des Antiphanes (fr. 114). Vgl.
auch das Nomen agentis κηπεύς in Philyll. fr. 13 (supra im Abschnitt zur
Interpretation angeführt) und die dorische Form καπεύς in Leon. AP 9,329 =
HE 1986.
όνηλάταις ονηλάτης ist ein übliches Wort für Eseltreiber (aus όνος und
ελαύνω), vgl. Eup. fr. 192,105 (in der Ergänzung von Luppe, s. dazu Olson
2016, 158); Dem. 42,7; Men. Sic. 394 τούς τ’ ό[νηλάτας (in der Ergänzung von
Gallavotti und Kassel); Machen 397 Gow (ein schlechter Kämpfer schimpft auf
den Eseltreiber einer Hetäre) und vgl. in den Inschriften z.B. IG II2 1558 col.
ii 20 (ca 330 v. Chr.). Parallelen für das Substantiv sind ιππηλάτης, das sich
bei Homer als würdevolles Epitheton findet (z.B. Hom. II. 11,772, 16,196) und
βοηλάτης (z.B. Lys. 7,19; Plat. Pit. 261d).366 Aus dem Verb όνηλατέω besteht
außerdem Ar. fr. 865 und vgl. auch βοηλατεΐν in fr. 796 und ίππηλατεΐν in Ar.
Av. 1443. Eine komische Verwendung scheint bei dem Synonym όνοκίνδιος
(„Eseltreiber“) nachweisbar zu sein (möglicherweise eine gegen Peisander
gerichtete Beschimpfung in Eup. fr. 195,2 mit Olson 2016, 193); vgl. außerdem
in der Bedeutung „Maultreiber“ άστραβηλάτης (vgl. άστράβη „Sattel“) in Luc.
Lex. 2,7 und όρεωκόμοι z.B. in Ar. Thesm. 490-2 (mit Sklaven erwähnt, als
Kategorie von Männern, mit denen Frauen ihre Ehemänner betrogen, s. dazu
Austin-Olson 2004, 202), fr. 642 (s. dazu Pellegrino 2015, 378 undBagordo 2016,
186); Xen. Hell, 5,4,42 und in den Inschriften z.B. IG II2 10 B col. i 4 (401/400
v. Chr.) όρεωκ(όμος).
2 γυναιξι... ποαστρίαις Das Substantiv γυνή (wie άνήρ, s. supra zu fr.
*30) kann in Verbindung mit weiteren Substantiven verwendet werden, die ein
Geschäft (z.B. ταμίη in Hom. II. 6,390; φαρμακίς in Ar. Nub. 749), einen Stand
(z.B. βασιλίς in Eur. Med. 1003 und Hipp. 778) oder ein Alter (γραύς in Eur.

366 Mit weiteren Bedeutungen ist das Wort z. B. auch in Pin. 01. 13,19 („der einen Stier
gewinnt“, in Bezug auf den Dithyrambos) und Soph. lehn. 123 („Dieb von Vieh“)
belegt.
 
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