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Ar chippos

Tr. 490; Ar. Thesm. 345; Dem. 19,283; παρθένος in Hes. Th. 514) bezeichnen,
s. dazu KG I, 271-2.
ποαστρίαις Als ποάστριαι (vgl. πόα „Kraut“ und -τρία als weibliche
Form für die Suffixe -της und -τηρ bei der Bildung von Nomina agentis, s.
dazu Schwyzer I, 475) bezeichnet man - nach Hesych. π 2657 (aus Diogenian)
- Frauen, die (Un)kraut und Ähren aus dem Getreide herausreißen, und im
Allgemeinen Frauen, die gegen Vergütung auf dem Land arbeiten (ού μόνον αί
την πόαν έκ του σίτου, άλλα καί <αί> την καλάμην έκτίλλουσαι, καί καθόλου
αί τα κατ’ αγρούς μισθού έργαζόμεναι).367 Pollux 7,141-2 erwähnt außerdem
die ποάστριαι in einer Aufzählung von hauptsächlich landwirtschaftlich
tätigen Tagelöhnerinnen: έριθοι δε καί τρυγήτριαι καί καλαμητρίδες καί
ποάστριαι καί φρυγανίστριαι („und Tagelöhner (sind) auch Winzerinnen,
Ährenleserinnen, Jäterinnen und Brennholzsammlerinnen“). Ein Stück mit
dem Titel Προάστριαι verfasste Phrynichos (frr. 39-45, s. dazu Stama 2014,
229-30), während Magnes (fr. 5; s. dazu Bagordo 2014b, 104-5) wahrscheinlich
eine Komödie mit dem Titel Προάστρια (im Singular) schrieb (das einzige
Fragment dieser Komödie (fr. 5) schreibt der Zitatträger dem Komödiendichter
Magnes zu (Μάγνης Ποαστρεία), s. PCG V, 630).368 Ein entsprechendes Sub-
stantiv im Maskulinum (Jäter“) ist nicht bezeugt. Weitere (auch in der Prosa
bezeugte) Substantive für andere Landarbeiterinnen suggerieren, dass Frauen
- in der Regel diejenige, die auf dem Land lebten und nicht allzu wohlhabenden
Familien angehörten - tatsächlich als Landarbeiterinnen tätig waren, vgl. Ar.
frr. 829 θερίστριαν (s. dazu Pellegrino 2015, 444-5) und 916 φρυγανίστριαν;
Dem. 57,45 τρυγήτρια „viele Frauen aus der Stadt sind wegen der Unglücksfälle
der Stadt... zu Ammen, Tagelöhnerinnen und Winzerinnen geworden“), καλα-
μήτρια in Plut. Mor. 784a (ein alter Mann sollte sich mit Politik beschäftigen,
anstatt sich Zuhause zu verstecken oder die Ährenleserinnen und die Mäher auf
dem Land zu überwachen).369 Es ist nämlich sehr plausibel, dass Frauen - wie
auch vor der Mechanisierung der Landwirtschaft und in modernen Zeiten - für

367 Vgl. auch die verkürzte Version in Phot, π 978, die nach Theodoridis 2013, 241 auch
aus Diogenian stammt.
368 Zur Frage der Zuweisung einer Προάστρια oder Προάστριαι genannten Komödie
(= Crates. II test. *2) an Krates Π, s. zuletzt Orth 2014, 367-8 Anm. 606, der sich
dagegen ausspricht.
369 Nur für einige dieser Substantive ist eine männliche Form bezeugt, vgl. θεριστής
z.B. Xen. Hier. 6,10; Dem. 18,51 (in beiden Fällen handelt es sich um Tagelöhner);
Arist. Hist. an. 580b20; Sosith. fr. 2,21; Θερισταί als Titel eines euripideischen
Satyrdramas (s. dazu TrGF V.l, 425); θεριστήρ Lycophr. Alex. 840; τρυγητήρ in
[Hes.] Scut. 293.
 
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