34
Komödien und Fragmente
Αμφιτρύων α'β' (Amphitryon a, b)
(„Amphitryon I, II“)
Diskussionen Osann 1834, 329-32; Meineke FCG I (1839), 208; Vahlen 1861,
475-6 (= 1911, 441-2); Kock CAF I (1880), 679; Usener 1898, 335 (= 1913, 265);
Shero 1956, 200; Edmonds I (1957), 796-7 Anm. A; Stärk 1982, 301; PCG II
(1991), 539; Pace 1998; Rusten 2011, 384; Storey FOCI (2011), 101; Storey 2012,
2-3.
Titel Der Titel Αμφιτρύων, der für Archippos auch durch POxy. 2659 (= test.
3) mit einer gewissen Sicherheit bezeugt ist, ist in der attischen Komödie nur
für Archippos belegt. Ein so betiteltes Stück hat außerdem der Phlyakendichter
Rhinthon (PCG I, 262; 4./3. Jh. v. Chr.) geschrieben, von dem lediglich ein
Fragment (fr. 1) erhalten ist (s. dazu Webster 1970, 96 und Gigante 1971, 19).
Von den Tragödiendichtern verfassten Sophokles (frr. 122-4 R.2; zur umstrit-
tenen Natur des Dramas (Tragödie oder Satyrspiel) s. Radt TrGF IV, 154) und
Aischylos von Alexandria (TrGF 179 F 1; 1. Jh. v. Chr.) einen Amphitryon. Im
Rahmen der lateinischen Literatur sind die vollständig erhaltene Komödie
Amphitruo von Plautus und das gleichnamige Stück des Tragikers Accius (frr.
I—XIII Ribbeck2) zu erwähnen.27
Amphitryon28 (s. Escher 1894; Dale Trendall 1981a und 1981b; Gantz
1993, 374-8) war der Sohn des Alkaios, des Königs von Tiryns, und der Enkel
des Perseus ([Hes.] Scut. 26; Eur. Here. Für. 2-3). Amphitryons Gattin war
Alkmene, Tochter des Elektryon, des Königs von Mykene ([Hes.] Scut. 3). Um
die Ermordung der Söhne des Elektryon zu rächen, die von Pterelaos und den
Teleboern getötet worden waren, hatte Amphitryon einen Feldzug gegen die
Taphier29 unternommen. Laut Apollod. 2,4,6 fand dieser Feldzug allerdings
erst statt, nachdem Amphitryon in Theben von Kreon für Elektryons Tötung
(die er nach Pherec. FGHist 3 F 13b (= 48 Dolcetti) ap. Schol. Hom. Od. 11,266;
27 Nach Amphitryons Gattin Alkmene sind die Stücke der folgenden Tragiker betitelt:
Aischylos (fr. 12; s. TrGF III, 130); Ion von Chios (TrGF 19 F 5a-8; 5. Jh. v. Chr.);
Euripides (frr. *87b-104 Kn.); Astydamas der Jüngere (TrGF 60 F Id; 4. Jh. v. Chr.)
und Dionysios (TrGF 76 F 2; 4. Jh. v. Chr.).
28 Der Name Αμφιτρύων ist wahrscheinlich als Kompositum des Verbs τρύω („er-
schöpfen“) und dem verstärkenden Präfix άμφί- zu interpretieren. Demnach ist
Amphitryon derjenige, der „viel geplagt“ wird, s. Dale Trendall 1981b, 735.
29 Die Bezeichnung „Teleboer“ kommt in den Quellen neben „Taphier“ vor (vgl. Schol.
Ap. Rhod. 1,747b).
Komödien und Fragmente
Αμφιτρύων α'β' (Amphitryon a, b)
(„Amphitryon I, II“)
Diskussionen Osann 1834, 329-32; Meineke FCG I (1839), 208; Vahlen 1861,
475-6 (= 1911, 441-2); Kock CAF I (1880), 679; Usener 1898, 335 (= 1913, 265);
Shero 1956, 200; Edmonds I (1957), 796-7 Anm. A; Stärk 1982, 301; PCG II
(1991), 539; Pace 1998; Rusten 2011, 384; Storey FOCI (2011), 101; Storey 2012,
2-3.
Titel Der Titel Αμφιτρύων, der für Archippos auch durch POxy. 2659 (= test.
3) mit einer gewissen Sicherheit bezeugt ist, ist in der attischen Komödie nur
für Archippos belegt. Ein so betiteltes Stück hat außerdem der Phlyakendichter
Rhinthon (PCG I, 262; 4./3. Jh. v. Chr.) geschrieben, von dem lediglich ein
Fragment (fr. 1) erhalten ist (s. dazu Webster 1970, 96 und Gigante 1971, 19).
Von den Tragödiendichtern verfassten Sophokles (frr. 122-4 R.2; zur umstrit-
tenen Natur des Dramas (Tragödie oder Satyrspiel) s. Radt TrGF IV, 154) und
Aischylos von Alexandria (TrGF 179 F 1; 1. Jh. v. Chr.) einen Amphitryon. Im
Rahmen der lateinischen Literatur sind die vollständig erhaltene Komödie
Amphitruo von Plautus und das gleichnamige Stück des Tragikers Accius (frr.
I—XIII Ribbeck2) zu erwähnen.27
Amphitryon28 (s. Escher 1894; Dale Trendall 1981a und 1981b; Gantz
1993, 374-8) war der Sohn des Alkaios, des Königs von Tiryns, und der Enkel
des Perseus ([Hes.] Scut. 26; Eur. Here. Für. 2-3). Amphitryons Gattin war
Alkmene, Tochter des Elektryon, des Königs von Mykene ([Hes.] Scut. 3). Um
die Ermordung der Söhne des Elektryon zu rächen, die von Pterelaos und den
Teleboern getötet worden waren, hatte Amphitryon einen Feldzug gegen die
Taphier29 unternommen. Laut Apollod. 2,4,6 fand dieser Feldzug allerdings
erst statt, nachdem Amphitryon in Theben von Kreon für Elektryons Tötung
(die er nach Pherec. FGHist 3 F 13b (= 48 Dolcetti) ap. Schol. Hom. Od. 11,266;
27 Nach Amphitryons Gattin Alkmene sind die Stücke der folgenden Tragiker betitelt:
Aischylos (fr. 12; s. TrGF III, 130); Ion von Chios (TrGF 19 F 5a-8; 5. Jh. v. Chr.);
Euripides (frr. *87b-104 Kn.); Astydamas der Jüngere (TrGF 60 F Id; 4. Jh. v. Chr.)
und Dionysios (TrGF 76 F 2; 4. Jh. v. Chr.).
28 Der Name Αμφιτρύων ist wahrscheinlich als Kompositum des Verbs τρύω („er-
schöpfen“) und dem verstärkenden Präfix άμφί- zu interpretieren. Demnach ist
Amphitryon derjenige, der „viel geplagt“ wird, s. Dale Trendall 1981b, 735.
29 Die Bezeichnung „Teleboer“ kommt in den Quellen neben „Taphier“ vor (vgl. Schol.
Ap. Rhod. 1,747b).