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Incertarum fabularum fragmenta (fr. 47)

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einfachere und leichtere Tätigkeit angeworben wurden, damit sich die Männer
mit anstrengenderen Arbeiten beschäftigen konnten, ναύτριαι („Seefrauen“)
in Ar. fr. 858 ist jedoch wahrscheinlich eine komische Schöpfung, vgl. auch
Theop. fr. 82 γυναίκας ναυτίδας. Zur Frauenarbeit in Athen s. Brock 1994 (der
aber Archippos’ Fragment mit «the song of winnowers» auf S. 343 Anm. 38
verbindet; zu Landarbeiten s. insb. S. 342-4) und s. ferner auch Wilkins 2000,
174 Anm. 101 mit Verweis auf weitere Literatur.

fr. 47 K.-A. (6 Dem.)
Πειθοΰς γάρ ούκ ήν ούτε βωμός ούτε πΰρ,
οϋτ’ έν γυναιξίν οϋτ’ έν ανδρεία φύσει
Denn von Peithö gab es weder einen Altar noch ein Feuer,
weder bei den Frauen noch beim männlichen Geschlecht

Phot, (b, z) a 1744
ανδρεία φύσις (lemma solum z)· ’Άρχιππος· Πειθοΰς-φύσει.
Andreia physis („männliches Geschlecht“): Archippos: «Denn-Geschlecht».
Metrum iambische Trimeter

Diskussionen Reitzenstein 1907, xxiii; Raines 1934, 338; PCG II (1991), 554.
Zitatkontext Phot, α 1744 ist der einzige Träger des Fragments. Eine Dis-
kussion der Wendung ανδρεία φύσις, für die die Archipposstelle herangezo-
gen wird, findet sich bei keinem weiteren Lexikographen.
Interpretation Durch das damalige (vgl. ήν in v. 1) Fehlen von Altären und
Feuer - zwei wesentliche Elemente des Kults jeder Gottheit -370 für Πειθώ
(„Überredung“, „Überzeugung“) scheint der Sprecher (oder die Sprecherin) in
paratragischem Ton zu erklären (vgl. γάρ in v. 1), was in den vorangehenden
Versen gesagt wurde.

370 Zusammen werden sie z. B. in Aesch. fr. 379,1 R.; Soph. fr. 370,1 R.2; Hdt. 1,132,1
(die Perser bauen keinen Altar und zünden kein Feuer für die Opfer an) und 2,39,1;
Xen. Lac. 13,2 erwähnt.
 
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