Incertarum fabularum fragmenta (fr. 50)
291
umarmt / und auf Betten fgoldenf / mit feinen Hetären / mit einer Creme
die glänzende Locke gesalbt / sagt: «Wer wird mir die Tür öffnen?»“), s. dazu
die Diskussion in Rossi 1971. Durch einen Makarismos nennt man Menschen
aber auch aus weiteren Gründen glücklich, z. B. aufgrund einer besonderen
Form der Weisheit, die sie z. B. durch die Einweihung in die Mysterien, erlangt
haben, vgl. Hom. Hymn. 2 [Cer.],480 mit Richardson 1974, 313-4; Pin. Ihren,
fr. *137; Soph. fr. 837 R.2; Eur. Bacch. 73-82 mit Dodds 1960, 75 und ferner Hes.
Th. 96-7; s. dazu Norden 1913, 100 Anm. 1); aufgrund von Sportsiegen (z. B.
Pin. Pyth. 5,20-3 und 10,22-4); Reichtum (z.B. Bacchyl. Ep. 3,10-4 und 5,50-3
M.n; zu letzterem s. Maehler 2004, 117) und aufgrund eines ruhigen Lebens
(z.B. Alcm. PMGF 1,37-9 = fr. 3,37-9 Cal. und vgl. auch Ar. Av. 1088-90).
1 μάκαρ Das Adjektiv („glückselig“) bezieht sich bei Homer und Hesiod
vor allem auf Götter (z.B. Hom. II. 1,599; Hes. Th. 101), aber auch auf Helden
und Menschen, die den Götter ähnlich sind und / oder sich in einer außeror-
dentlichen Lage befinden (s. dazu Stama 2014, 201 adPhryn. com. fr. 32,1 mit
Nachweis stellen). Im 5. Jh. v. Chr. bezieht es sich auf Götter (vgl. neben den
von Stama erwähnten Stellen auch Eur. Med. 825; Ar. Pac. 1106), Helden und
Menschen (vgl. z.B. Soph. fr. 410,2 R.2; Eur. Iph. Aul. 543, Cycl. 495 (s. supra zur
Interpretation), Bacch. 1180, Phaet. 240 Diggle (= fr. 781,27 Kn. mit Diggle 1970,
154), fr. 446 Kn. mit TrGF V.l, 474 474; Ar. Nub. 1206, Pac. 1336, Av. 1760; Phryn.
com. fr. 32,1). Zu diesem und verwandten Adjektiven s. de Heer 1969 und die
Übersicht (haupstächlich in Bezug auf Euripides) in McDonald 1978, 292-306.
μάκαρ, ός Ein Adjektiv mit der Bedeutung „glückselig“ + ein Relativsatz,
der den Grund der Glückseligkeit nennt, gehört zur gewöhnlichen Struktur des
Makarismos,405 vgl. z.B. Hom. Od. 5,306 τρις μάκαρες Δαναοί καί τετράκις,
οϊ ...; Hes. Th. 96 ό δ’ όλβιος, όντινα ...; Thgn. 1012 ά μάκαρ εύδαίμων τε καί
όλβιος, όστις ..., 1172 ώ μάκαρ, δστις ... und 1374 όλβιος, όστις ...; Pin. Pyth.
5,46 μακάριος, δς ... (mit de Heer 1969, 31); Choeril. fr. 2 B. ά μάκαρ, όστις ...;
Eur. Bacch. 73 ώ μάκαρ, όστις ...
έπί Zu dieser Präposition + Dativ mit der Bedeutung „bei, zwischen“ vgl.
Soph. Trach. 356 ού τάπί Λυδοΐς.
χλανιδοφόροις Als eine Art Mantel wird die χλανίς (ein feineres Ge-
wand als die χλαΐνα) unter den έπιβλήματα, den „Oberkleidern“ (der tragi-
schen Schauspieler), in Poll. 4,116 aufgezählt; s. dazu Amelung 1899; Stone
1977, 174-5; Cleland-Davies-Llewellyn-Jones 2007, 34 s.v. chlanis. In der
Literatur kommt sie als ein luxuriöser Mantel vor, vgl. z.B. Ar. Av. 1693 (eine
405 Der Relativsatz kann durch einen Genitiv (z.B. Ar. Pac. 715) oder einen Kausalsatz
(z.B. Ar. Ach. 400) in weniger feierlichen Kontexten ersetzt werden, s. dazu
Dirichlet 1914, 26.
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umarmt / und auf Betten fgoldenf / mit feinen Hetären / mit einer Creme
die glänzende Locke gesalbt / sagt: «Wer wird mir die Tür öffnen?»“), s. dazu
die Diskussion in Rossi 1971. Durch einen Makarismos nennt man Menschen
aber auch aus weiteren Gründen glücklich, z. B. aufgrund einer besonderen
Form der Weisheit, die sie z. B. durch die Einweihung in die Mysterien, erlangt
haben, vgl. Hom. Hymn. 2 [Cer.],480 mit Richardson 1974, 313-4; Pin. Ihren,
fr. *137; Soph. fr. 837 R.2; Eur. Bacch. 73-82 mit Dodds 1960, 75 und ferner Hes.
Th. 96-7; s. dazu Norden 1913, 100 Anm. 1); aufgrund von Sportsiegen (z. B.
Pin. Pyth. 5,20-3 und 10,22-4); Reichtum (z.B. Bacchyl. Ep. 3,10-4 und 5,50-3
M.n; zu letzterem s. Maehler 2004, 117) und aufgrund eines ruhigen Lebens
(z.B. Alcm. PMGF 1,37-9 = fr. 3,37-9 Cal. und vgl. auch Ar. Av. 1088-90).
1 μάκαρ Das Adjektiv („glückselig“) bezieht sich bei Homer und Hesiod
vor allem auf Götter (z.B. Hom. II. 1,599; Hes. Th. 101), aber auch auf Helden
und Menschen, die den Götter ähnlich sind und / oder sich in einer außeror-
dentlichen Lage befinden (s. dazu Stama 2014, 201 adPhryn. com. fr. 32,1 mit
Nachweis stellen). Im 5. Jh. v. Chr. bezieht es sich auf Götter (vgl. neben den
von Stama erwähnten Stellen auch Eur. Med. 825; Ar. Pac. 1106), Helden und
Menschen (vgl. z.B. Soph. fr. 410,2 R.2; Eur. Iph. Aul. 543, Cycl. 495 (s. supra zur
Interpretation), Bacch. 1180, Phaet. 240 Diggle (= fr. 781,27 Kn. mit Diggle 1970,
154), fr. 446 Kn. mit TrGF V.l, 474 474; Ar. Nub. 1206, Pac. 1336, Av. 1760; Phryn.
com. fr. 32,1). Zu diesem und verwandten Adjektiven s. de Heer 1969 und die
Übersicht (haupstächlich in Bezug auf Euripides) in McDonald 1978, 292-306.
μάκαρ, ός Ein Adjektiv mit der Bedeutung „glückselig“ + ein Relativsatz,
der den Grund der Glückseligkeit nennt, gehört zur gewöhnlichen Struktur des
Makarismos,405 vgl. z.B. Hom. Od. 5,306 τρις μάκαρες Δαναοί καί τετράκις,
οϊ ...; Hes. Th. 96 ό δ’ όλβιος, όντινα ...; Thgn. 1012 ά μάκαρ εύδαίμων τε καί
όλβιος, όστις ..., 1172 ώ μάκαρ, δστις ... und 1374 όλβιος, όστις ...; Pin. Pyth.
5,46 μακάριος, δς ... (mit de Heer 1969, 31); Choeril. fr. 2 B. ά μάκαρ, όστις ...;
Eur. Bacch. 73 ώ μάκαρ, όστις ...
έπί Zu dieser Präposition + Dativ mit der Bedeutung „bei, zwischen“ vgl.
Soph. Trach. 356 ού τάπί Λυδοΐς.
χλανιδοφόροις Als eine Art Mantel wird die χλανίς (ein feineres Ge-
wand als die χλαΐνα) unter den έπιβλήματα, den „Oberkleidern“ (der tragi-
schen Schauspieler), in Poll. 4,116 aufgezählt; s. dazu Amelung 1899; Stone
1977, 174-5; Cleland-Davies-Llewellyn-Jones 2007, 34 s.v. chlanis. In der
Literatur kommt sie als ein luxuriöser Mantel vor, vgl. z.B. Ar. Av. 1693 (eine
405 Der Relativsatz kann durch einen Genitiv (z.B. Ar. Pac. 715) oder einen Kausalsatz
(z.B. Ar. Ach. 400) in weniger feierlichen Kontexten ersetzt werden, s. dazu
Dirichlet 1914, 26.