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Bagordo, Andreas
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 1,1): Alkimenes - Kantharos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47735#0032
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Testimonia (test. 1)

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kyprischen Könige, der in diesem Dienst ,die wichtigste Rolle spielt“), und
dann wieder ab dem 4./5. Jh. n. Chr.: etwa Socr. Hist. eccl. V 25,13 (5. Jh.), Paul.
Aeg. I 100,1 (7. Jh.), Leon. Diac. Hist. 10,23 (10 Jh.) sowie Eust. in II. p. 845,14
(πρώτους δέ κάνταύθα τούς πρωταγωνιστάς και προμάχους λέγει, aus dem
12. Jh.; vgl. auch die Homer-Scholien: schol. Hom. Γ 31 έν προμάχοισιν· έν τοϊς
πρωταγωνισταϊς, Ο 340 πρώτη έν ύσμίνη· έν τοϊς πρωταγωνισταϊς).
In der Suda-Stelle wurde der Begriff zumeist als ,erster Wettbewerbssieger“
bei einem dramatischen Agon gedeutet - d. h. den Städtischen“ Dionysien, da
der Lenäen-Wettbewerb erst 442 v. Chr. einsetzte - (so zuletzt Kassel-Austin
z.St.: „poetarum Dionysiis victorum primum fuit Chionides“; vorsichtig Olson
2007, 16: „πρωταγωνιστής . . . τής αρχαίας κωμωδίας, which is presumably
intended to mean that he was the ‘first (successful) competitor’ in the gerne
at the City Dionysia. This claim is compatible with although not directly sup-
ported by the inscriptional evidence“). Diese Idee hat sich in Wilhelm 1906,108
herauskristallisiert, der vermutet, Chionides habe an der Spitze der Dionysien-
Siegerliste gestanden (IG II2 2325,41 = V B 1 col. 1,3 Mette: Z. 3, direkt nach
den ebenfalls ergänzten Angaben [Άστικαι ποητών] in Z. 1, und [κωμικών] in
Z. 2),10 und die Bezeichnung der Suda (im Anschluß an Kaibel 1899b, 2285,10-5,
wo πρωταγωνιστής mit αρχηγός gleichgesetzt wird, und an Meyer 1901, 92)
so erklärt, als gelte sie dem Dichter, „der an den ersten von Staats wegen an
den Dionysien έν άστει veranstalteten komischen Aufführungen nicht nur als
διδάσκαλος teilgenommen, sondern wie ich mit Meyer annehme, den Sieg
davongetragen hat“ (vgl. Capps 1907a, 86-7 und Körte 1911, 220, der die Suda-
Notiz für „beste urkundliche Überlieferung“ hält; vgl. auch Gudeman 1934,112:
„der Ausdruck bezeichnet vielmehr, worauf διδάσκειν hinzuweisen scheint,
den ‘ersten Sieger der Alten Komödie’, der in den Dionysischen Διδασκαλίαι
angeführt war“; allgemeiner formuliert in Pickard-Cambridge 19682, 132: „the

10 So bereits in Austin 1974, 208, als 66 T 2 Aust.; in I col. 3,8 Mette und III B 1 col.
1,2 Mette werden jeweils Χιωνίδης έδίδασκε und ποη:(τών) Χιωνίδης ergänzt, bei-
de unter dem ebenfalls durch Ergänzung restituierten Archontat des Telesinos -
486 v. Chr. (vgl. bereits Capps 1899, 397); eine nützliche Warnung in Newiger 1989,
11 mit A. 29: „Chionides ist als erster komischer Dionysiensieger 486 v. Chr. nicht,
wie manchmal angenommen (z. B. bei flüchtiger Benutzung von Mettes Urkunden
[A. 29: „Siehe Mette, Urkunden, S. 9.103.166: «66 T 2 Aust.», aber das ist eben IG
2325, doch das Fragm. 1 beginnt erst später. Die Angabe in Austins Catalog. Com.
Gr. ist auch etwas irreführend“]), inschriftlich bezeugt, sondern nur aus Sud. χ 318
ergänzt, wie nun hier die Testimonien deutlich zeigen“; dieses Versehen noch in
Biles 2001, 196 A. 9: „He [d.h. Magnes] is assigned eleven victories in the Victors
List and appears five places after Chionides whose victory inaugurated the comic
competitions in 486 (Mette, V B 1 col. 1.8)“.
 
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