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Bagordo, Andreas
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 1,1): Alkimenes - Kantharos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47735#0048
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Ήρωες (fr. 2)

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1-2 ούδέν - διαφέρειν Ein beliebter Satz bei Gleichnissen in der Komö-
die (oft mit Tieren): Ar. Vesp. 20 (ούδέν άρα γρίφου διαφέρει Κλεώνυμος), Αν.
1461 (βέμβικος ούδέν διαφέρειν δει), Plut. 384-5 (κού διοίσοντ’ άντικρυς / των
Ήρακλειδών ούδ’ ότιοΰν των—Παμφίλου), Hermipp. fr. 3,2-3 [Athenasgonai]
(τα δ’ ένδον ούδέν διαφέρεις / δράκοντας), Anaxipp. fr. 1,26 [Enkalyptomenos]
(ούθέν Διοδώρου διαφέρω τάσπενδίου), fr. 2,3 [Epidikazomenos] (οψει διαφέ-
ροντ’ ούδέ έν ξιφιού κυνός), Euphr. fr. 10,15 (ούδέν ό μάγειρος τού ποιητοΰ
διαφέρει), Epin. fr. 2,7 [Hypoballomenai] (ούδέν έλέφαντος γάρ διαφέρεις ούδέ
σύ); vgl. auch Philem. fr. 195,1-2 [dub.] (ο’ίει τι των άλλων διαφέρειν θηρίων /
άνθρωπον; ούδέ μικρόν άλλ’ ή σχήματι).
μοι δοκώ Zu dieser Verbindung, mit dem reflexiven Gebrauch von μοι,
vgl. Kühner-Gerth II.2 34 und Schwyzer-Debrunner II 193. An Stellen wie
Plat. Phdr. 230e, Theaet. 183d, Euthd. 288c oder Ar. Ran. 1421 heißt es nicht
mihi videtur sondern placet mihi (vgl. Dover 1993, z. St.: „T think I shall . .
.’, more a decision than a prediction“). In der Komödie ist sie - in beiden
Bedeutungen - am Schluß des Trimeters besonders beliebt (vgl. Ar. Pac. 13.
61. 177 [έμοί]. Αν. 671, Thesm. 508, Ran. 1421, Plut. 1186).
2 άγνου - πεφυκότος Die engste Parallelstelle ist erst in der medi-
zinischen Literatur des 1. Jhs. n. Chr. zu finden (Diese. Mat. med. I 103,1 W.
άγνος ή λύγος θάμνος έστί δενδρώδης, παρά ποταμοϊς τραχέσι τε τόποις καί
χαράδραις φυόμενος , agnos oder lygos ist ein baumartiger Strauch, welcher
an Flüssen, felsigen Orten und Sturzbächen wächst“).
άγνου Der Keuschbaum bzw. Mönchspfeflfer (Vitex agnus-castus-, vgl.
Strömberg 1940, 154) ist eine wilde Pflanze (auch Lygos genannt) mit sehr
biegsamen, langen Zweigen, die an Flußufern wächst (Plin. Nat. hist. XXIV
60. XXXI 44). Zum einen galt der agnos als Zeichen unerschöpflicher Frucht-
barkeit und war somit kennzeichnend für die Darstellung des hieros gamos
(Cremer 1982, 283), zum anderen wurde er paretymologisch mit dem Adj.
άγνός ,keusch“ in Verbindung gebracht und als Symbol für eine keusche Ehe
betrachtet, speziell anläßlich des Thesmophorien-Festes (vgl. Diese. Mat. med.
1103,3 W. ώνόμασται δέ άγνος διά τό τάς έν τοϊς Θεσμοφορίοις άγνευούσας
γυναίκας είς ύπόστρωμα χρήσθαι αύτη ,er wird agnos genannt, weil ihn bei
den Thesmophorien die Frauen, welche ihre Keuschheit bewahren, als Lager
nutzten“; ebendort wird er auch für ein Anaphrodisiakum gehalten, da er,
einmal getrunken, den Sexualtrieb mäßige). Der früheste Beleg ist wohl im
schwerlich emendierbaren Ale. fr. 130b,1V. (άγνοισ..σβιότοισ..ις) zu erkennen
(vgl. Lloyd-Jones 1995, der für die Präsenz der Pflanze bei Alkaios plädiert);
weitere Belege in der Dichtung sind h.Merc. 410, TrGF adesp. 396 und Nie.
Ther. 71. 530. 946.
 
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