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Magnes
Aus der Liste der fünf partizipialen Ausdrücke in vv. 522-3 extrahierte
das Scholion z. St. ebensoviele, sonst unbezeugte Komödientitel des Magnes:
so wird das Verb ψάλλειν (,eine Saite bzw. eine Bogensehne mit den Fingern
schnellen, zupfen“) als Anspielung auf die Barbitistai ,Die Barbitos-Spieler“
gedeutet (die Titelform Βαρβιτισταί wurde von Kassel-Austin z.St. anhand
von Sud. μ 20 für das tradierte Βαρβιτίδας restituiert: vgl. test. 1); πτερυγίζειν
würde eine Komödie Ornithes (,Die Vögel“) evozieren; im Vergleich zu diesen
Partizipien würden λυδίζειν (,auf lydisch sprechen“) und ψηνίζειν (,durch
den Stich der Feigenwespe die Feigen künstlich befruchten, kaprifizieren“;
vgl. Bechtel 1898, 62) einen direkteren Bezug jeweils zu Lydoi (,Die Lyder“)
und Psenes (,Die Feigenwespen“) darstellen; die Batrachoi (,Die Frösche“) wä-
ren hingegen durch den vor der Einführung der Theatermasken geltenden
Brauch gekennzeichnet, sich das Gesicht mit einem froschfarbenen Farbstoff
zu schminken.
Es ist zwar möglich, daß die gesamten Deutungen „mere inferences“ aus
Aristophanes’ Versen sind, und somit jeglicher Grundlage entbehren würden
(so etwa Dover 1996, 912; vgl. Sommerstein 1981, z.St.), aberv.a. die Diskrepanz
zwischen ψάλλειν und Barbitistai oder zwischen πτερυγίζειν und Ornithes
wird schwerlich das Produkt einer autoschediastischen Interpretation durch
den Scholiasten sein. Alle Titelformen sind an sich akzeptabel und kongruent
mit der Archaia, wobei ein stichhaltiger Beweis von den Lydoi kommt, die
auch anderwärts bezeugt sind (fr. 3. 4). Das Vokabular, mit dem Magnes’ Siege
(v. 521) beschrieben werden, erinnert an Elemente aus Gedenkinschriften und
Epinikiendichtung (vgl. Biles 2001, 104. 118-9). Aristophanes’ Insistieren auf
der akustischen Dimension in der Komödienproduktion des Magnes (πάσας
δ’ ύμϊν φωνάς ίείς, ν. 522) läßt sich nicht richtig einschätzen. Einen solchen
Witz hätte auch eine gezielte Auswahl von Komödientiteln des Aristophanes
veranlassen können (zwei von fünf Titeln überschneiden sich sogar: Vögel und
Frösche). Die Sequenz der Partizipien ist raffiniert konstruiert und wird zuneh-
mend übersichtlicher: mögen ψάλλων und πτερυγίζων keinen unmittelbaren
Bezug zu Titeln wie Barbitistai und Ornithes in den Ohren des athenischen
Publikums suggeriert haben, mußten λυδίζων, ψηνίζων und βαπτόμενος
βατραχείοις das Identifikationsverfahren - auch rückwirkend - deutlich
erleichtern.
Magnes
Aus der Liste der fünf partizipialen Ausdrücke in vv. 522-3 extrahierte
das Scholion z. St. ebensoviele, sonst unbezeugte Komödientitel des Magnes:
so wird das Verb ψάλλειν (,eine Saite bzw. eine Bogensehne mit den Fingern
schnellen, zupfen“) als Anspielung auf die Barbitistai ,Die Barbitos-Spieler“
gedeutet (die Titelform Βαρβιτισταί wurde von Kassel-Austin z.St. anhand
von Sud. μ 20 für das tradierte Βαρβιτίδας restituiert: vgl. test. 1); πτερυγίζειν
würde eine Komödie Ornithes (,Die Vögel“) evozieren; im Vergleich zu diesen
Partizipien würden λυδίζειν (,auf lydisch sprechen“) und ψηνίζειν (,durch
den Stich der Feigenwespe die Feigen künstlich befruchten, kaprifizieren“;
vgl. Bechtel 1898, 62) einen direkteren Bezug jeweils zu Lydoi (,Die Lyder“)
und Psenes (,Die Feigenwespen“) darstellen; die Batrachoi (,Die Frösche“) wä-
ren hingegen durch den vor der Einführung der Theatermasken geltenden
Brauch gekennzeichnet, sich das Gesicht mit einem froschfarbenen Farbstoff
zu schminken.
Es ist zwar möglich, daß die gesamten Deutungen „mere inferences“ aus
Aristophanes’ Versen sind, und somit jeglicher Grundlage entbehren würden
(so etwa Dover 1996, 912; vgl. Sommerstein 1981, z.St.), aberv.a. die Diskrepanz
zwischen ψάλλειν und Barbitistai oder zwischen πτερυγίζειν und Ornithes
wird schwerlich das Produkt einer autoschediastischen Interpretation durch
den Scholiasten sein. Alle Titelformen sind an sich akzeptabel und kongruent
mit der Archaia, wobei ein stichhaltiger Beweis von den Lydoi kommt, die
auch anderwärts bezeugt sind (fr. 3. 4). Das Vokabular, mit dem Magnes’ Siege
(v. 521) beschrieben werden, erinnert an Elemente aus Gedenkinschriften und
Epinikiendichtung (vgl. Biles 2001, 104. 118-9). Aristophanes’ Insistieren auf
der akustischen Dimension in der Komödienproduktion des Magnes (πάσας
δ’ ύμϊν φωνάς ίείς, ν. 522) läßt sich nicht richtig einschätzen. Einen solchen
Witz hätte auch eine gezielte Auswahl von Komödientiteln des Aristophanes
veranlassen können (zwei von fünf Titeln überschneiden sich sogar: Vögel und
Frösche). Die Sequenz der Partizipien ist raffiniert konstruiert und wird zuneh-
mend übersichtlicher: mögen ψάλλων und πτερυγίζων keinen unmittelbaren
Bezug zu Titeln wie Barbitistai und Ornithes in den Ohren des athenischen
Publikums suggeriert haben, mußten λυδίζων, ψηνίζων und βαπτόμενος
βατραχείοις das Identifikationsverfahren - auch rückwirkend - deutlich
erleichtern.