Incertae fabulae (?) fragmentum (fr. 1)
205
Κροτωνιήτης τάδε έλεξε Πειρίθου υιός), Hecat. FGrHist 1 F 1 (Εκαταΐος
Μιλήσιος ώδε μυθεΐται).
2 υιός Φιλίνου Μεγαρόθεν Τριποδίσκιος Zusammen mit dem Namen
Susarion bilden Patronymikon (im Gen.), Ethnikon und Demotikon eine na-
hezu redundante onomastische Sequenz, wobei von beiden Herkunftsangaben
zuhause (in Megara) das Demotikon, auswärts das Ethnikon ausgereicht hät-
te (so hieße etwa Alkibiades in Athen Αλκιβιάδης Κλεινίου Σκαμβωνίδης
,AlKibiades Son of Kleinias, aus dem Demos Skambonidaf, außerhalb Athens
Αλκιβιάδης Κλεινίου Αθηναίος). Tripodiskos ist eines von fünf Dörfern, aus
denen Megara hervorging (Paus. 143,8, Plut. Quaest. Rom. 295b, Steph. Byz. p.
637,1; vgl. Rigsby 1987); es liegt auf dem Weg nach Delphi (Ihuc. IV 70,1-2),
ca. 7 km nordwestlich von Megara.
3 κακόν γυναίκες Ähnlich formulierte misogyne Äußerungen sind
Hes. Op. 702-4 (ού μεν γάρ τι γυναικός άνήρ ληίζετ’ άμεινον / τής άγαθής,
τής δ’ αύτε κακής ού ρίγιον άλλο, / δειπνολόχης: es gebe nichts Besseres
als ein gute Frau, aber auch nichts Schlimmeres als eine schlechte) und Ar.
Thesm. 786 (καίτοι πάς τις τό γυναικεϊον φΰλον κακά πόλλ’ άγορεύει, / ώς
πάν έσμέν κακόν άνθρώποις; vgl. auch ν. 789 εί κακόν έσμεν, τί γαμεϊθ’ ήμάς,
ε’ίπερ άληθώς κακόν έσμεν). Der Satzbau mit einem prädikativen Adj. im Nt.
Sg. bezogen auf ein mask. oder fern. Subjekt ist typisch für Sentenzen und
Sprichwörter (vgl. Kühner-Gerth II. 1 58-9), wobei der einzige hom. Beleg
ausgerechnet das bei Ammonios im Anschluß an Susarions v. 4 (vgl. hier oben,
Zitatkontext) herangezogene Hom. B 204 (ούκ άγαθόν πολυκοιρανίη) ist.
ώ δημόται Angesprochen werden die Demosgenossen auch in Ar. Ach.
319 (Chor zu den Demosgenossen; vgl. Olson 2002, z.St.: „Demesmen [...]
were—at least ideally—expected to assist one another whenever possible [...],
and this form of address thus amounts to an implicit appeal for collective
action against someone who has (allegedly) wronged the entire community“;
vgl. auch 328 άνδρες δημόται) und Nub. 1322 (ώ γείτονες καί ξυγγενεΐς καί
δημόται); vgl. auch Plut. 322 (ώνδρες δημόται) und Lys. 685/6. Diese Anrede
spricht an sich nicht unbedingt - etwa im Vergleich zu dem in der Komödie
deutlich besser vertretenen ώ πολΐται bzw. άστοί (dazu vgl. Bagordo 2013, zu
Telecl. fr. 2,1 [Amphiktyones]) - für eine frühe Datierung (6. Jh. v. Chr.), aber
der Bezug zu den Bewohnern des Demos läßt sich mit der Nachricht über die
Entstehung der Komödie im Gebiet des attischen Demos Ikaria bzw. Ikarion
(test. 1) gut vereinbaren (vgl. Stark 2004, 32-3).
4 ούκ έστιν οίκεΐν οικίαν άνευ κακού Der bäuerliche Oikos ist gänz-
lich auf die Arbeit der Hausfrau angewiesen (vgl. Schmitz 1994, 57. 67).
5 καί γάρ τό γήμαι καί τό μή γήμαι κακόν Dieser Vers wird nur bei
Stobaios überliefert und wurde verdächtigt (Meineke II. 1 3: „nec ab eo qui reli-
205
Κροτωνιήτης τάδε έλεξε Πειρίθου υιός), Hecat. FGrHist 1 F 1 (Εκαταΐος
Μιλήσιος ώδε μυθεΐται).
2 υιός Φιλίνου Μεγαρόθεν Τριποδίσκιος Zusammen mit dem Namen
Susarion bilden Patronymikon (im Gen.), Ethnikon und Demotikon eine na-
hezu redundante onomastische Sequenz, wobei von beiden Herkunftsangaben
zuhause (in Megara) das Demotikon, auswärts das Ethnikon ausgereicht hät-
te (so hieße etwa Alkibiades in Athen Αλκιβιάδης Κλεινίου Σκαμβωνίδης
,AlKibiades Son of Kleinias, aus dem Demos Skambonidaf, außerhalb Athens
Αλκιβιάδης Κλεινίου Αθηναίος). Tripodiskos ist eines von fünf Dörfern, aus
denen Megara hervorging (Paus. 143,8, Plut. Quaest. Rom. 295b, Steph. Byz. p.
637,1; vgl. Rigsby 1987); es liegt auf dem Weg nach Delphi (Ihuc. IV 70,1-2),
ca. 7 km nordwestlich von Megara.
3 κακόν γυναίκες Ähnlich formulierte misogyne Äußerungen sind
Hes. Op. 702-4 (ού μεν γάρ τι γυναικός άνήρ ληίζετ’ άμεινον / τής άγαθής,
τής δ’ αύτε κακής ού ρίγιον άλλο, / δειπνολόχης: es gebe nichts Besseres
als ein gute Frau, aber auch nichts Schlimmeres als eine schlechte) und Ar.
Thesm. 786 (καίτοι πάς τις τό γυναικεϊον φΰλον κακά πόλλ’ άγορεύει, / ώς
πάν έσμέν κακόν άνθρώποις; vgl. auch ν. 789 εί κακόν έσμεν, τί γαμεϊθ’ ήμάς,
ε’ίπερ άληθώς κακόν έσμεν). Der Satzbau mit einem prädikativen Adj. im Nt.
Sg. bezogen auf ein mask. oder fern. Subjekt ist typisch für Sentenzen und
Sprichwörter (vgl. Kühner-Gerth II. 1 58-9), wobei der einzige hom. Beleg
ausgerechnet das bei Ammonios im Anschluß an Susarions v. 4 (vgl. hier oben,
Zitatkontext) herangezogene Hom. B 204 (ούκ άγαθόν πολυκοιρανίη) ist.
ώ δημόται Angesprochen werden die Demosgenossen auch in Ar. Ach.
319 (Chor zu den Demosgenossen; vgl. Olson 2002, z.St.: „Demesmen [...]
were—at least ideally—expected to assist one another whenever possible [...],
and this form of address thus amounts to an implicit appeal for collective
action against someone who has (allegedly) wronged the entire community“;
vgl. auch 328 άνδρες δημόται) und Nub. 1322 (ώ γείτονες καί ξυγγενεΐς καί
δημόται); vgl. auch Plut. 322 (ώνδρες δημόται) und Lys. 685/6. Diese Anrede
spricht an sich nicht unbedingt - etwa im Vergleich zu dem in der Komödie
deutlich besser vertretenen ώ πολΐται bzw. άστοί (dazu vgl. Bagordo 2013, zu
Telecl. fr. 2,1 [Amphiktyones]) - für eine frühe Datierung (6. Jh. v. Chr.), aber
der Bezug zu den Bewohnern des Demos läßt sich mit der Nachricht über die
Entstehung der Komödie im Gebiet des attischen Demos Ikaria bzw. Ikarion
(test. 1) gut vereinbaren (vgl. Stark 2004, 32-3).
4 ούκ έστιν οίκεΐν οικίαν άνευ κακού Der bäuerliche Oikos ist gänz-
lich auf die Arbeit der Hausfrau angewiesen (vgl. Schmitz 1994, 57. 67).
5 καί γάρ τό γήμαι καί τό μή γήμαι κακόν Dieser Vers wird nur bei
Stobaios überliefert und wurde verdächtigt (Meineke II. 1 3: „nec ab eo qui reli-