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Bagordo, Andreas; Teleclides
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 4): Telekleides: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.47793#0059
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Telekleides

zugegen [bzw. am nichtigsten], was ich gerade im Kopf hatte“).54 Das Wasser
wird von einem Diener über die Hände der Gäste geschüttet (wie etwa in
Hom. α 136-8 = p 91-3 χέρνιβα 6’ άμφίπολος προχόω έπέχευε φέρουσα /
καλή χρυσείη, ύπέρ άργυρέοιο λέβητος, / νίψασθαι· παρά δε ζεστήν
έτάνυσσε τράπεζαν). Eine ausführliche Behandlung der Ausdrücke für das
Händewaschen während eines Symposions einschließlich des eingesetzten
Wassers und der benutzten Geräte bietet Athen. IX 408b-411b (vgl. Ginouves
1962, 152ff.): ή πλείων δε χρήσις κατά χειρός ϋδωρ ε’ίωθε λέγειν, ώς Εύπολις
έν Χρυσώ γένει (Eup. fr. 320 [Chrysoun genos]) καίΆμειψίας Σφενδόνη (Amips.
fr. 20 [Sphendone]) Αλκαίος τε έν Ίερώ χάμω (Ale. fr. 16 [Hieros gamos]).
πλεϊστον δ’ έστι τούτο. Φιλύλλιος δε έν Αύγη κατά χειρών ε’ίρηκεν ούτως
(Philyll. fr. 3 [Auge])· και δή δεδειπνήκασιν αί γυναίκες- άλλ’ άφαιρεϊν / ώρα
’στιν ήδη τάς τραπέζας, είτα παρακορήσαι, / έπειτα κατά χειρών έκάστη και
μύρον τι δούναι. Μένανδρος Υδρία (Men. fr. 360 [Hydria])· οϊ δέ κατά χειρών
λαβόντες περιμένουσι φίλτατοι. Hierbei erfahren wir, daß die dazu passende
Formel κατά χειρός ύδωρ gelautet habe, welche (laut Ar. Byz. fr. 368 Slater, von
Athenaios herangezogen, der dies auf den attischen Gebrauch zurückführt)55
nur für das Wasser zum Händewaschen vor dem Essen verwendet worden sei
(άπονίψασθαι soll hingegen das Händewaschen nach dem Essen bezeichnet
haben).56 Die Parallelstellen für diese Formel sind Ar. Vesp. 1216-7 (ύδωρ
κατά χειρός- τάς τραπέζας είσφέρειν· / δειπνοΰμεν· άπονενίμμεθ’· ήδη

54 Vgl. Naber 1880, 33 (der jedoch in Pherekrates’ Text zu drastisch eingreift): „sed
singulis perpetuo datur et ante coenam et post ύδωρ κατά χειρός, nempe aqua
affunditur dextrae manui. Illud satis notum, proverbium esse quod Teleclides
usurpavit apud Athen. VI. 268 A: —, et eodem proverbio nunc Pherecrates nisi
fallor usus est“.
55 Zu dieser Differenzierung bei den antiken Lexikographen vgl. Alpers 1981, 209 (zu
Orus, fr. B 37 Alp.).
56 Zur Möglichkeit, daß hierbei Athenaios als Quelle einen Autor verwendete, der sich
gegen die Beobachtung des Aristophanes von Byzanz aussprach, vgl. Slater 1986,
135 zu Ar. Byz. fr. 368 Slater, der [vgl. 134] an den bei Athen. IX 410c genannten
Polemon von Ilion denkt (dazu vgl. auch Orth 2013, zu Ale. fr. 16 [Hieros gamos],
nach dem das Zeugnis zu Alkaios, zusammen mit Eup. fr. 320 [Chrysoun genos] und
Amips. fr. 20 [Sphendone] in einem Zusammenhang angeführt wird, der suggeriert,
Athenaios’ Quelle habe sich darum bemüht, den Gebrauch auch der Wendung κατά
χειρών (einer Form, die von Phryn. Ecl. 299 F., Moer. κ 52 Hansen und Orus, fr. B 83
Alp. als nicht attisch abgelehnt wird) neben κατά χειρός anzuführen (dafür spreche
u.a. die Auslassung der wörtlichen Zitate zu κατά χειρός, während zwei Belege
für κατά χειρών im Wortlaut zitiert werden; der Ausdruck bezeichne in Philyll.
fr. 3 [Auge], Antiphan. fr. 280 und Philox. PMG 836b,38-42 mit Sicherheit, in Men.
fr. 360 [Hydria] möglicherweise das Händewaschen nach einem Gastmahl).
 
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