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Bagordo, Andreas; Teleclides
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 4): Telekleides: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.47793#0103
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102

Telekleides

vgl. zuletzt Palmisciano 2003a und Palmisciano 2003b; eine materialreiche
Gesamtdarstellung in Lambin 1992). In die Kategorie der in der Sammlung
vertretenen Volkslieder fallen Weisen, welche mit den wichtigsten Aspekten
und Anlässen des menschlichen Lebens assoziiert (und somit anthropologisch
relevant) sind, und denen generell der Charakter erheblicher Elementarität
und Linearität innewohnt. Dazu gehören Arbeitslieder (unter diesen sind der
Λιτυέρσης, der Βώρμος, der ούλος/’ίουλος, der Linos, die επιλήνια μέλη, das
ίμαϊον und die ίμαλίς bezeugt: Carm. pop. PMG 848. 869), Hochzeitslieder
(Hymenaios und Epithalamion: vgl. PMG 881), Kinderlieder (etwa Schlaf-
und Spiellieder, wie jenes ,der bronzenen Fliege“ oder die χελιχελώνη: vgl.
PMG 852), Kriegslieder (u.a. εμβατήρια und ένόπλια μέλη: vgl. PMG 873),
Hirtenlieder (etwa das νόμιον: vgl. PMG 850) und Liebeslieder (darunter das
Jokrische Lied“, die jonischen Lieder“, die Αρπαλύκη, die Καλύκη, das ,chalki-
dische Lied“, das παρακλαυσίθυρον und die Serenade: vgl. PMG 853).

fr. 9 K.-A. (8 K.)
Athen. VIII 334e
καί ταΰτα μέν ταύτη, άνδρες ιχθύες· ύμεϊς γάρ πάντα συναθροίσαντες βοράν ήμάς
τοϊς ίχθύσι παραβεβλήκατε καί ούκ εκείνους ήμϊν, τοσαΰτα είπόντες όσα ουδέ Ίχθύας
ό Μεγαρικός φιλόσοφος οΰδ’ Ιχθύων· όνομα δέ καί τούτο κύριον, ού μνημονεύει
Τηλεκλείδης έν Άμφικτύοσι
Und dies ist alles, meine Herrenfische: denn ihr, mit dieser ganzen Sammlung, habt uns
zum Fraß den Fischen vorgeworfen, und nicht jene uns, wobei ihr soviel gesagt habt
wie weder Ichthyas, der Philosoph aus Megara [je sagte] noch Ichthyon: auch
dies ist ein Eigenname, den Telekleides in den Amphiktyones erwähnt
Metrum Ungewiß (— ).
Zitatkontext Im Anschluß an eine Sektion, worin diverse Fischsorten mit-
samt deren Gebrauch in der Mantik und ihrer Funktion als Geschenke behan-
delt werden (Athen. VIII 331c-334f), finden sich hier mit ironischer Pointe
zwei Figuren mit sprechenden Namen erwähnt: Ichthyas aus Megara, der
Philosoph aus dem 4. Jh. v.Chr. (LGPN III B 214), und ein gewisser Ichthyon,
von dem nichts weiter angegeben wird, als daß er in Telekleides’ Amphiktyones
genannt werde.
Interpretation Abgesehen davon, daß es sich um eine fiktive Figur handeln
dürfte, die offensichtlich in der Komödie als Derivat von ιχθύς ,Fisch“ einen
sprechenden Namen trug, fügte sich eine solche Figur durchaus in den Kontext
 
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