Alkaios (Αλκαίος)
Einleitung
1. Name und Identität
Der Komödiendichter Alkaios (PAA 121025 = LGPNII Alkaios Nr. 3 = PA 576 -
RE Alkaios Nr. 12) ist einer von mehreren bekannten Athenern aus klassischer
Zeit mit diesem Namen;1 zu der Nachricht der Suda, er stamme aus Mytilene
und sei erst später zum Athener geworden, vgl. zu test. 1. In den meisten
Fällen ist aufgrund von Vatername und/oder Chronologie eine Identität mit
dem Komödiendichter auszuschließen, eine rein theoretische (und aufgrund
der Häufigkeit des Namens eher unwahrscheinliche) Möglichkeit bleibt eine
Identifizierung mit dem auf einem vielleicht aus dem 5. Jh. stammenden
Fluchtäfelchen genannten Alkaios (PAA 121010).2
Der in Sud. α 1274 = test. 1 überlieferte Name des Vaters Mikkos ist un-
gewöhnlich, da Eigennamen mit Μίκκ- für athenische Bürger in vorhellenis-
tischer Zeit sonst nicht sicher bezeugt sind (vgl. Threatte 1980, 509-10). Die in
der Suda überlieferte Form des Vaternamens könnte einerseits eine ungenaue
Orthographie des Namens Μϊκος sein (ein für Athener schon im späten 5. Jh.
bezeugter Name, vgl. EGPN 2 s.v. Nr. 1-2 und Storey, FOCI 43). Andererseits
erwähnt aber Plat. Eys. 204a einen Mikkos (unbekannter Herkunft) als Eehrer
in der zum Schauplatz seines Dialogs dienenden Palästra (er wird von Hippo-
thales als εταίρος und επαινετής des Sokrates eingeführt, und Sokrates selbst
bezeichnet ihn als ικανός σοφιστής), und auf einer auf etwa 450-420 v. Chr.
datierten Grabinschrift (IG I3 1378 Μίκκος Καλλικλείδο Τορωναϊος) erscheint
ein in Athen ansässiger Fremder mit diesem Namen (PAA 653260 = FRA 7143).
Für athenische Bürger ist der Name später noch zweimal im Jahr 107/6 v. Chr.
bezeugt (EGPN II Μίκκος Nr. 2 und 3). Eine Identifizierung von Alkaios’ Vater
besonders mit dem in Platons Lysis erwähnten Lehrer wäre denkbar; vgl. Nails
2002, 206.
Vgl. auch zu test. 1.
1 Vgl. PAA 120982. 120985. 120990. 120992. 120995. 121000. 121010. 121035. 121040.
121045; LGPN II Nr. 1-2. 4-6. 9.
2 Am nächsten kommen der Zeit des Komödiendichters Alkaios sonst noch PAA
120990 (Archon des Jahres 422/1 v. Chr., und damit sehr wahrscheinlich zu früh),
120992 (nach Schol. Ar. Thesm. 162 ein Kitharöde) und PAA 120995 (Stifter einer
Statue nach 350 v. Chr., damit wohl zu spät). Auszuschließen ist natürlich auch der
um 410 v. Chr. im Krieg gefallene Alkaios (PAA 121035).
Einleitung
1. Name und Identität
Der Komödiendichter Alkaios (PAA 121025 = LGPNII Alkaios Nr. 3 = PA 576 -
RE Alkaios Nr. 12) ist einer von mehreren bekannten Athenern aus klassischer
Zeit mit diesem Namen;1 zu der Nachricht der Suda, er stamme aus Mytilene
und sei erst später zum Athener geworden, vgl. zu test. 1. In den meisten
Fällen ist aufgrund von Vatername und/oder Chronologie eine Identität mit
dem Komödiendichter auszuschließen, eine rein theoretische (und aufgrund
der Häufigkeit des Namens eher unwahrscheinliche) Möglichkeit bleibt eine
Identifizierung mit dem auf einem vielleicht aus dem 5. Jh. stammenden
Fluchtäfelchen genannten Alkaios (PAA 121010).2
Der in Sud. α 1274 = test. 1 überlieferte Name des Vaters Mikkos ist un-
gewöhnlich, da Eigennamen mit Μίκκ- für athenische Bürger in vorhellenis-
tischer Zeit sonst nicht sicher bezeugt sind (vgl. Threatte 1980, 509-10). Die in
der Suda überlieferte Form des Vaternamens könnte einerseits eine ungenaue
Orthographie des Namens Μϊκος sein (ein für Athener schon im späten 5. Jh.
bezeugter Name, vgl. EGPN 2 s.v. Nr. 1-2 und Storey, FOCI 43). Andererseits
erwähnt aber Plat. Eys. 204a einen Mikkos (unbekannter Herkunft) als Eehrer
in der zum Schauplatz seines Dialogs dienenden Palästra (er wird von Hippo-
thales als εταίρος und επαινετής des Sokrates eingeführt, und Sokrates selbst
bezeichnet ihn als ικανός σοφιστής), und auf einer auf etwa 450-420 v. Chr.
datierten Grabinschrift (IG I3 1378 Μίκκος Καλλικλείδο Τορωναϊος) erscheint
ein in Athen ansässiger Fremder mit diesem Namen (PAA 653260 = FRA 7143).
Für athenische Bürger ist der Name später noch zweimal im Jahr 107/6 v. Chr.
bezeugt (EGPN II Μίκκος Nr. 2 und 3). Eine Identifizierung von Alkaios’ Vater
besonders mit dem in Platons Lysis erwähnten Lehrer wäre denkbar; vgl. Nails
2002, 206.
Vgl. auch zu test. 1.
1 Vgl. PAA 120982. 120985. 120990. 120992. 120995. 121000. 121010. 121035. 121040.
121045; LGPN II Nr. 1-2. 4-6. 9.
2 Am nächsten kommen der Zeit des Komödiendichters Alkaios sonst noch PAA
120990 (Archon des Jahres 422/1 v. Chr., und damit sehr wahrscheinlich zu früh),
120992 (nach Schol. Ar. Thesm. 162 ein Kitharöde) und PAA 120995 (Stifter einer
Statue nach 350 v. Chr., damit wohl zu spät). Auszuschließen ist natürlich auch der
um 410 v. Chr. im Krieg gefallene Alkaios (PAA 121035).