Metadaten

Orth, Christian; Alcaeus; Amipsias; Apollophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,1): Alkaios - Apollophanes: [Alkaios, Ameipsias, Apollophanes]; Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2013

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.47765#0342
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Apollophanes (Άπολλοφάνης)

Einleitung
1. Name und Identität
In der Suda (test. 1) wird der Komödiendichter Apollophanes (PAA 143850 -
LGPN II Apollophanes Nr. 1 = PA 1461 = RE Apollophanes Nr. 11) ausdrück-
lich als Athener bezeichnet. Der Name ist in Athen nicht weiter auffällig
(vgl. weitere Namen mit Άπολλο- wie Απολλόδωρος, und mit -φάνης wie
Αριστοφάνης) und in klassischer Zeit mehrfach bezeugt.574
Der Komödiendichter könnte mit dem Apollophanes (PAA 143890) iden-
tisch sein, der bei Lys. fr. 195,2 Carey575 zusammen mit dem Dithyrambendichter
Kinesias als Teilnehmer eines angeblich zur Verpottung der Götter dienenden
(vielleicht aber tatsächlich eher selbstironischen) Vereins von κακοδαιμονι-
σταί erwähnt wird (so schon Meineke I (1839) 266, und vgl. Storey, FOC I
(2011) 83 Anm. I).576 Eine mögliche - aber noch unsicherere - Parallele er-
gibt sich aus MacDowells Identifizierung der in zwei Dokumenten bei And.
1,13 und 1,15 als Beschuldigte in der Profanierung der Mysterien genannten

574 PAA 143875 (Sklave auf den attischen Stelen, 415/4 v. Chr.), PAA 143890 (Lys. fr.
195,2 Carey), PAA 143920 (auf einer Grablekythos; 400-350 v. Chr.), PAA 144005
(Wäscher, auf einer Weihinschrift von der Mitte des 4. Jh.), PAA 144225 (Vater eines
Apollophon), PAA 144430 (Apollophanes v. Prokonnesos, auf Grabstein Mitte des
4. Jh. v. Chr.).
575 Lys. fr. 195,2 Carey ού μετά τούτου (seil. Κινησίου) ποτέ Άπολλοφάνης καί Μυστα-
λίδης κάι Λυσίθεος συνειστιώντο, μίαν ήμέραν ταξάμενοι των άποφράδων, άντί
δέ νουμηνιαστών κακοδαιμονιστάς σφίσιν αύτοϊς τοϋνομα θέμενοι, πρέπον μέν
ταϊς αύτών τύχαις· ού μήν ώς τούτο διαπραττόμενοι τήν διάνοιαν έσχον, άλλ’ ώς
καταγελώντες των θεών καί των νόμων των ύμετέρων.
576 Eines von Storeys Argumenten für die Identifizierung beruht allerdings auf einer
problematischen Interpretation von Lys. fr. 195,1 ούχ ούτός έστιν ό τοιαΰτα περί
θεούς έξαμαρτάνων, ά τοϊς μέν άλλοις αισχρόν έστι καί λέγειν, των κωμωδοδιδα-
σκάλων <δ’> άκούετε καθ’ έκαστον ένιαυτόν. Lysias setzt dort nicht das Verhalten
der κακοδαιμονισταί gleich „with what comic poets get away with saying every
year in their plays“; vielmehr tut Kinesias Dinge, über die andere nicht einmal
sprechen würden - mit Ausnahme der Komödiendichter, die Kinesias dafür jedes
Jahr verspotten (vgl. die Übersetzung von Olson, Athen. VI 203 „but that you hear
about from the comic poets every year“ und Orth ad Straft, fr. 18).
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften