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Orth, Christian; Alcaeus; Amipsias; Apollophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,1): Alkaios - Apollophanes: [Alkaios, Ameipsias, Apollophanes]; Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.47765#0163
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162

Ameipsias

4. Themen und Motive
Jegliche Verallgemeinerungen auf der Grundlage einer äußerst geringen Zahl
von Fragmenten sind natürlich riskant, doch lassen die Titel und Fragmente
einige mehrfach wiederkehrende Themenkomplexe erkennen:
(1) Symposien (vgl. die Titel Άποκοτταβίζοντες und Κωμασταί sowie fr. 4 und
21);258
(2) Gastmähler bzw. der Wunsch, zu einem solchen eingeladen zu werden (fr.
1. 6. 18. 20);
(3) Verschwendung (Titel Κατεσθίων, fr. 19. 21);
(4) Spiele (Άποκοτταβίζοντες mit fr. 2, fr. 19);
(5) Parasiten (fr. 9,4; viell. auch fr. 1. 6. 23);
(6) Philosophen (der Chor der φροντισταί im Konnos und Sokrates in fr. 9,
vielleicht aus demselben Stück);
(7) Religion (fr. 7 und 10, beide aus dem Konnos).
Weitere bemerkenswerte Motive sind der Gedanke an eine Reise in die Unter-
welt in fr. 22 und der wahrscheinliche Auftritt des Gottes Dionysos in den
Apokottabizontes (vgl. fr. 4). Auf politische Inhalte deuten fr. 10 (Verspottung
des Diopeithes als Sprachrohr anderer Personen, die für ihn Orakel schreiben)
und fr. 16 (Verlust des Schilds einer Person vor Plataia).
Unter den aus Fragmenten und Titeln erschließbaren Themen und Motiven
befinden sich einige, die sich, obwohl in der Komödie des 5. Jh. nicht ohne
Parallele, besonders in der Komödie des 4. Jh. großer Beliebtheit erfreuten (z.B.
Symposien, Verschwendung, Parasiten, Philosophenspott), und Ameipsias ist
der früheste Dichter, für den eine Komödie mit dem Titel Σαπφώ bezeugt
ist. Ein Vergleich der Fragmente des Ameipsias mit denen späterer Dichter
könnte entsprechend interessante Einblicke liefern in die Veränderungen und
Kontinuitäten in der attischen Komödie vom 5.-4. Jh. v. Chr.
5. Kömödoumenoi
Zeitgenössische Persönlichkeiten werden in mehreren Fragmenten erwähnt.
Welche Rolle (auch quantitativ) das onomasti kömödein in Ameipsias’ Werk
insgesamt spielte, lässt sich aber nur schwer abschätzen, da sämtliche Belege

258 Inwieweit die Darstellung von (besonders mit einem aristokratischen Lebensstil
assoziierten) Symposien bei Ameipsias auch politische Konnotationen hatte, lässt
sich anhand der Fragmente nicht mehr erkennen.
 
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