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Orth, Christian; Alcaeus; Amipsias; Apollophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,1): Alkaios - Apollophanes: [Alkaios, Ameipsias, Apollophanes]; Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.47765#0398
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Κρήτες (fr. 8)

397

sich um ein trockenes Lachen mit geschlossenem Mund,697 oder geht es eher
um ein gekünsteltes, unaufrichtiges Lachen, das z.B. dazu dienen kann, sich
bei einer Person einzuschmeicheln?
Apollophanes bildete dann offenbar aus dem Adverb μυσικαρφί einen
fiktiven Namen Μυσικάρφης, der analog gebildet ist zu Namen auf -γένης,
-κράτης, -μάθης, -μένης, -μήδης, -σθένης, -τέλης, -φάνης, -χάρης, etc., die alle
den Genitiv auf-ους bilden.698 Ob bei Apollophanes eine Bühnenfigur diesen
Namen trug, oder ob Apollophanes einen Zeitgenossen durch einen solchen
Namen verspottete, bleibt unklar (letzteres passt auf den ersten Blick besser
zu μνημονεύει bei Photios und Hesych).
Der Name Μυσικάρφης passt gut z.B. an das Ende eines anapästischen
Tetrameters.699

697 Vgl. Kaibel ap. K.-A. ad Cratin. fr. 293: „Cratinus dixit μυσικαρφί γελάν, i.e. com-
pressis labiis άπό κραμβοτάτου στόματος, nam κάρφη sunt arida ligna; notum
καπυρόν γελάν, σεσηρέναι“.
698 Es besteht kein Grund, mit Kaibel ap. K.-A. ad Cratin. fr. 293 die Verwendung
eines solchen (natürlich fiktiven) Eigennamens bei Apollophanes ganz in Frage
zu stellen.
699 Vgl. den metrisch äquivalenten Namen des Diopeithes am Ende eines anap. tetr, bei
Ar. Vesp. 380 (derselbe Name taucht daneben aber auch Ar. Eq. 1085 und Av. 988
am Ende eines daktylischen Hexameters, Phryn. com. fr. 9,2 in einem iambischen
Trimeter, Amips. fr. 10,3 am Anfang eines anapästischen Dimeters und Philetaer.
fr. 9,2 in einem trochäischen Tetrameter auf).
 
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