Incertarum fabularum fragmenta (fr. 16)
93
(1) in Wünschen von Sklaven (Xanthias bei Ar. Ran. 33 τί γάρ έγώ ούκ
έναυμάχουν;, in Anspielung auf die Freilassung der Sklaven, die 406 v. Chr. bei
der Seeschlacht an den Arginusen teilgenommen hatten; vgl. Antiph. fr. 26,4-5
und Xenarch. fr. 5; dagegen bei Aristophon fr. 13,5 in der Rede einer Sklavin
nach Erfüllung dieses Wunschs);
(2) in dem an einzelne athenische Bürger gerichteten Vorwurf, dass sie
früher Sklaven gewesen seien (vgl. Eup. [Marikas] fr. 192,81-3 κυδώντα 6’
ού κυ[, vom Kommentator auf Sklaven bezogen, die nach der Freilassung
ihren früheren Sklavenstatus leugnen, und Anaxandr. fr. 4,3-5 πολλοί δέ νυν
μέν είσιν ούκ ελεύθεροι, / εις αύριον δέ Σουνιεϊς, είτ’ εις τρίτην / αγορά
κέχρηνται);137
(3) in Gegenüberstellungen von Freien und Freigelassenen: Alex. fr. 159,2
bezeichnet mit απελεύθερων όψάρια billige, nur für Freigelassene passende
Fische (vgl. Arnott ad Z.).138
Das μετοίκιον (vgl. Boeckh 1886, 400-2, Whitehead 1977, 75-7, Kassel/
Austin ad Eub. fr. 86 und Men fr. 33) ist eine Steuer von 12 Drachmen jährlich
(also eine Drachme monatlich, was etwa einem Tageslohn entspricht139), die
Metöken in Athen zahlen mussten (vgl. neben Harpokration auch Hesych. μ
1106 und 1107, Synag. A μ 178 Cunnigham, Schol. Plat. Leg. 8 p. 850b Greene,
Poll. 3,55). Das Wort ist durch Harpokration auch für Eubulos (fr. 86) und
Hypereides (fr. 26 Jensen) bezeugt, und vgl. daneben Lys. 31,9, Plat. Leg. 850b,
Xen. Vect. 2,2, Dem. 23,211. 25,57. 29,3. 57,55, Poll. 8,99, Phot, α 2640 und IG
II2141,33-4. Zu der Stellung der Freigelassenen in Athen und der zusätzlichen
Steuer von drei Obolen, die nur Freigelassene zahlen mussten, vgl. (mit wei-
terer Literatur) Whitehead 1977, 16-7.140
137 Vgl. Plat. com. fr. 182,5 (korrupt), wo wahrscheinlich auf den angeblichen Sklaven-
status von Hyperbolos’ Vater angespielt wird.
138 Zu der Rolle des μετοίκιον bei der Trennung von athenischen Bürgern und Nicht-
Bürgern vgl. Whitehead 1977, 76. Vgl. Favorin. fr. 96.14,1 Barigazzi ού γάρ οί νόμοι
ούδέ τό μετοίκιον πολίτας ή ξένους, άλλ’ ή γνώμη ποιεί.
139 Whitehead, ebd. 76.
140 Aristomenes liefert einen terminus ante quem für die Zahlung des μετοίκιον auch
durch Freigelassene (vgl. Whitehead 1977, 147 mit 168 Anm. 31).
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(1) in Wünschen von Sklaven (Xanthias bei Ar. Ran. 33 τί γάρ έγώ ούκ
έναυμάχουν;, in Anspielung auf die Freilassung der Sklaven, die 406 v. Chr. bei
der Seeschlacht an den Arginusen teilgenommen hatten; vgl. Antiph. fr. 26,4-5
und Xenarch. fr. 5; dagegen bei Aristophon fr. 13,5 in der Rede einer Sklavin
nach Erfüllung dieses Wunschs);
(2) in dem an einzelne athenische Bürger gerichteten Vorwurf, dass sie
früher Sklaven gewesen seien (vgl. Eup. [Marikas] fr. 192,81-3 κυδώντα 6’
ού κυ[, vom Kommentator auf Sklaven bezogen, die nach der Freilassung
ihren früheren Sklavenstatus leugnen, und Anaxandr. fr. 4,3-5 πολλοί δέ νυν
μέν είσιν ούκ ελεύθεροι, / εις αύριον δέ Σουνιεϊς, είτ’ εις τρίτην / αγορά
κέχρηνται);137
(3) in Gegenüberstellungen von Freien und Freigelassenen: Alex. fr. 159,2
bezeichnet mit απελεύθερων όψάρια billige, nur für Freigelassene passende
Fische (vgl. Arnott ad Z.).138
Das μετοίκιον (vgl. Boeckh 1886, 400-2, Whitehead 1977, 75-7, Kassel/
Austin ad Eub. fr. 86 und Men fr. 33) ist eine Steuer von 12 Drachmen jährlich
(also eine Drachme monatlich, was etwa einem Tageslohn entspricht139), die
Metöken in Athen zahlen mussten (vgl. neben Harpokration auch Hesych. μ
1106 und 1107, Synag. A μ 178 Cunnigham, Schol. Plat. Leg. 8 p. 850b Greene,
Poll. 3,55). Das Wort ist durch Harpokration auch für Eubulos (fr. 86) und
Hypereides (fr. 26 Jensen) bezeugt, und vgl. daneben Lys. 31,9, Plat. Leg. 850b,
Xen. Vect. 2,2, Dem. 23,211. 25,57. 29,3. 57,55, Poll. 8,99, Phot, α 2640 und IG
II2141,33-4. Zu der Stellung der Freigelassenen in Athen und der zusätzlichen
Steuer von drei Obolen, die nur Freigelassene zahlen mussten, vgl. (mit wei-
terer Literatur) Whitehead 1977, 16-7.140
137 Vgl. Plat. com. fr. 182,5 (korrupt), wo wahrscheinlich auf den angeblichen Sklaven-
status von Hyperbolos’ Vater angespielt wird.
138 Zu der Rolle des μετοίκιον bei der Trennung von athenischen Bürgern und Nicht-
Bürgern vgl. Whitehead 1977, 76. Vgl. Favorin. fr. 96.14,1 Barigazzi ού γάρ οί νόμοι
ούδέ τό μετοίκιον πολίτας ή ξένους, άλλ’ ή γνώμη ποιεί.
139 Whitehead, ebd. 76.
140 Aristomenes liefert einen terminus ante quem für die Zahlung des μετοίκιον auch
durch Freigelassene (vgl. Whitehead 1977, 147 mit 168 Anm. 31).