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Demetrios I (Δημήτριος)
Einleitung
1. Name und Identität
Der von der Göttin Demeter abgeleitete Name des Komödiendichters Deme-
trios (PAA 307970 = LGPN II Δημήτριος Nr. 641 = RE Demetrios Nr. 74) ist in
Athen schon ab dem späten 6. Jh. v. Chr. (PAA 307915), und dann in klassischer
Zeit noch häufiger bezeugt (vgl. z. B. PAA 307935. 307950. 307955. 307960.
307960, etc.); für eine Identifizierung des Dichters mit einer der bekannten
gleichnamigen Personen fehlen jegliche Anhaltspunkte.
Die Unterscheidung von zwei Komödiendichtern mit dem Namen Deme-
trios beruht auf Demetr. com. II fr. 1 aus dem Areopagites, das sich aufgrund der
Erwähnung historischer Persönlichkeiten (Seleukos, Agathokles, Lachares)
und Anspielungen auf Zeitereignisse (eine Hungersnot 295/4 v. Chr.) auf nach
294 v. Chr. datieren lässt (vgl. Kassel/Austin ad L). Die Zuweisung einiger
ohne Stücktitel überlieferter Fragmente (Demetr. com. I fr. 5 und Demetr.
com. II fr. 2 und fr. dub. 3 und 4) an den früheren oder späteren Demetrios ist
entsprechend unsicher.252
Wahrscheinlich nicht identisch ist der Komödiendichter mit dem (sonst
unbekannten) auf der Pronomosvase (um 400 v. Chr.) als Dichter eines Satyr-
spiels abgebildeten Demetrios (vgl. zu diesem Osborne 2009,149); dass dersel-
be Dichter Komödien und Tragödien schrieb, wäre ganz ungewöhnlich (vgl.
Sutton 1987, bes. 10).
2. Chronologie und Karriere
Dass Demetrios zu den spätesten Dichtern der Alten Komödie gehört, er-
gibt sich (1) aus der Zuweisung zur Alten Komödie bei Diog. Laert. 5,85
(= test. I),253 (2) aus der Datierung der Sikelia auf etwa 403 bis in den 390er
Jahre, die sich aus der Erwähnung des messapischen Königs Artos (der nach
252 Besonders für die bei Stobaios überlieferten Fragmente (Demetr. II fr. 2 und 3) ist
eine Zuweisung an den späteren Demetrios wahrscheinlich, da Stobaios nur selten
Dichter der Alten Komödie zitiert.
253 Diese Zuweisung wird zusätzlich gestützt durch die Aufnahme des Demetrios in
POxy. 2659 (= test. 2).
Demetrios I (Δημήτριος)
Einleitung
1. Name und Identität
Der von der Göttin Demeter abgeleitete Name des Komödiendichters Deme-
trios (PAA 307970 = LGPN II Δημήτριος Nr. 641 = RE Demetrios Nr. 74) ist in
Athen schon ab dem späten 6. Jh. v. Chr. (PAA 307915), und dann in klassischer
Zeit noch häufiger bezeugt (vgl. z. B. PAA 307935. 307950. 307955. 307960.
307960, etc.); für eine Identifizierung des Dichters mit einer der bekannten
gleichnamigen Personen fehlen jegliche Anhaltspunkte.
Die Unterscheidung von zwei Komödiendichtern mit dem Namen Deme-
trios beruht auf Demetr. com. II fr. 1 aus dem Areopagites, das sich aufgrund der
Erwähnung historischer Persönlichkeiten (Seleukos, Agathokles, Lachares)
und Anspielungen auf Zeitereignisse (eine Hungersnot 295/4 v. Chr.) auf nach
294 v. Chr. datieren lässt (vgl. Kassel/Austin ad L). Die Zuweisung einiger
ohne Stücktitel überlieferter Fragmente (Demetr. com. I fr. 5 und Demetr.
com. II fr. 2 und fr. dub. 3 und 4) an den früheren oder späteren Demetrios ist
entsprechend unsicher.252
Wahrscheinlich nicht identisch ist der Komödiendichter mit dem (sonst
unbekannten) auf der Pronomosvase (um 400 v. Chr.) als Dichter eines Satyr-
spiels abgebildeten Demetrios (vgl. zu diesem Osborne 2009,149); dass dersel-
be Dichter Komödien und Tragödien schrieb, wäre ganz ungewöhnlich (vgl.
Sutton 1987, bes. 10).
2. Chronologie und Karriere
Dass Demetrios zu den spätesten Dichtern der Alten Komödie gehört, er-
gibt sich (1) aus der Zuweisung zur Alten Komödie bei Diog. Laert. 5,85
(= test. I),253 (2) aus der Datierung der Sikelia auf etwa 403 bis in den 390er
Jahre, die sich aus der Erwähnung des messapischen Königs Artos (der nach
252 Besonders für die bei Stobaios überlieferten Fragmente (Demetr. II fr. 2 und 3) ist
eine Zuweisung an den späteren Demetrios wahrscheinlich, da Stobaios nur selten
Dichter der Alten Komödie zitiert.
253 Diese Zuweisung wird zusätzlich gestützt durch die Aufnahme des Demetrios in
POxy. 2659 (= test. 2).