Incertarum fabularum fragmenta (fr. 9)
281
/ όρων έκάστοις όστολογήσαι, συναγαγών / πάντας 6’ άθρόους εκαυσε, καί
σπονδή πάνυ / θάψας άνέζευξ’ ευθύς, und zu όστολογία Diod. 4,38,5.452
Das Substantiv όστολόγος ist in der klassischen Literatur sonst nur durch
den Titel von Aischylos’ Όστολόγοι bezeugt, in dem vielleicht die Bestattung
der toten Freier der Penelope behandelt wurde (vgl. mit weiterer Literatur Radt,
TrGF III (1985) 291-2). Die „Knochensammler“ waren offenbar in der Regel
Angehörige des Toten (vgl. die oben zitierten Belege); ob es auch Personen gab,
die dies beruflich machten oder denen dies zumindest als Aufgabe übertragen
wurde (z.B. für Massenbestattungen von Kriegstoten), ist unklar.453
Zu dem Ritual vgl. die homerischen Beschreibungen der Sammlung der
Knochen von Patroklos (II. 23,236-57), Hektor (II. 24,791-4) und Achilleus (Od.
24,71-4). Dort wird zuerst der Scheiterhaufen mit Wein gelöscht, dann unter
Klagen die Knochen und Asche gesammelt (wobei ein Problem darin bestehen
konnte, diese überhaupt zu finden oder zu identifizieren (vgl. II. 23,240-2) und
in ein Gefäß gefüllt.
Bei Hp. Mui. 1,70 vol. VIII p. 146,23 Littre καί τό όστέα ελκειν όστεολόγω
bezeichnet όστεολόγος auch ein Gerät, mit dem ein toter Embryo aus dem
Körper entfernt werden kann, und der entsprechende Vorgang wird von Hp.
Steril. 249 vol. VIII p. 462,17 Littre als όστεολογίη bezeichnet.
fr. 9 K.-A. (8 K.)
Phot. p. 657,16 Porson
ψωμός· ώς ήμεϊς. Έπίλυκος.
ρ sö mo s: wie wir. Epilykos.
Diskussionen Blaydes 1896, 99.
Zitatkontext Die Quelle der nur aus Photios bekannten Glosse ist unbekannt.
Mit der Formel ώς ήμεϊς wird von Lexikographen die Übereinstimmung von
attischem und zeitgenössischem Sprachgebrauch konstatiert (vgl. z. B. Phot, o
180 όκλάξ. ούτως καί οί Αττικοί λέγουσιν ώς ήμεϊς); vgl. unter den zahlreichen
Beispielen bei Photios und in der Suda z.B. Phot, σ 496 σταλαγμόν· ώς ήμεϊς.
452 Vgl. όστέα λέγειν bei Hom. II. 23,239. 24,793, Od. 24,72 und Pind. Pyth. 8,53.
453 Vgl. Kudlien 1970, 301: „Wir wissen dabei nicht, ob es einen eigenen Beruf der
„Knochensammler“ gab (was nicht ausgeschlossen scheint)“.
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/ όρων έκάστοις όστολογήσαι, συναγαγών / πάντας 6’ άθρόους εκαυσε, καί
σπονδή πάνυ / θάψας άνέζευξ’ ευθύς, und zu όστολογία Diod. 4,38,5.452
Das Substantiv όστολόγος ist in der klassischen Literatur sonst nur durch
den Titel von Aischylos’ Όστολόγοι bezeugt, in dem vielleicht die Bestattung
der toten Freier der Penelope behandelt wurde (vgl. mit weiterer Literatur Radt,
TrGF III (1985) 291-2). Die „Knochensammler“ waren offenbar in der Regel
Angehörige des Toten (vgl. die oben zitierten Belege); ob es auch Personen gab,
die dies beruflich machten oder denen dies zumindest als Aufgabe übertragen
wurde (z.B. für Massenbestattungen von Kriegstoten), ist unklar.453
Zu dem Ritual vgl. die homerischen Beschreibungen der Sammlung der
Knochen von Patroklos (II. 23,236-57), Hektor (II. 24,791-4) und Achilleus (Od.
24,71-4). Dort wird zuerst der Scheiterhaufen mit Wein gelöscht, dann unter
Klagen die Knochen und Asche gesammelt (wobei ein Problem darin bestehen
konnte, diese überhaupt zu finden oder zu identifizieren (vgl. II. 23,240-2) und
in ein Gefäß gefüllt.
Bei Hp. Mui. 1,70 vol. VIII p. 146,23 Littre καί τό όστέα ελκειν όστεολόγω
bezeichnet όστεολόγος auch ein Gerät, mit dem ein toter Embryo aus dem
Körper entfernt werden kann, und der entsprechende Vorgang wird von Hp.
Steril. 249 vol. VIII p. 462,17 Littre als όστεολογίη bezeichnet.
fr. 9 K.-A. (8 K.)
Phot. p. 657,16 Porson
ψωμός· ώς ήμεϊς. Έπίλυκος.
ρ sö mo s: wie wir. Epilykos.
Diskussionen Blaydes 1896, 99.
Zitatkontext Die Quelle der nur aus Photios bekannten Glosse ist unbekannt.
Mit der Formel ώς ήμεϊς wird von Lexikographen die Übereinstimmung von
attischem und zeitgenössischem Sprachgebrauch konstatiert (vgl. z. B. Phot, o
180 όκλάξ. ούτως καί οί Αττικοί λέγουσιν ώς ήμεϊς); vgl. unter den zahlreichen
Beispielen bei Photios und in der Suda z.B. Phot, σ 496 σταλαγμόν· ώς ήμεϊς.
452 Vgl. όστέα λέγειν bei Hom. II. 23,239. 24,793, Od. 24,72 und Pind. Pyth. 8,53.
453 Vgl. Kudlien 1970, 301: „Wir wissen dabei nicht, ob es einen eigenen Beruf der
„Knochensammler“ gab (was nicht ausgeschlossen scheint)“.