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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0076
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Κένταυρος (fr. 11)

71

fr. 10 K.-A. (7 K.)
Synag. B α 134
αγοράν· τήν ώνήν. Νικοχάρης (Meineke: Νικόχαρις cod.) Κενταύρω (Bekker: έν
τω ταύρω cod.).
α g ο r α: den Einkauf. Nikochares im Kentauros.
Diskussionen Meineke II.2 (1840) 844.
Zitatkontext Die Herkunft der nur in der Synag. B überlieferten Glosse
ist unbekannt. Der Akkusativ erklärt sich vermutlich damit, dass hier eine
verkürzte Form einer Aussage wie Νικοχάρης τήν ώνήν άγοράν λέγει (o.ä.)
vorliegt (vgl. Bossi/Tosi 1979, 9-10).
Interpretation Die hier für Nikochares angenommene Bedeutung von
άγορά („Kauf“) ist in byzantinischer Zeit häufiger bezeugt (vgl. das Lexikon
zur Byzantinischen Gräzität s. v.) und wurde dann im Neugriechischen zur
Hauptbedeutung des Worts. In der antiken Literatur fehlen eindeutige Belege
für diese Bedeutung, die vielleicht in Zusammenhang steht mit dem Verb
αγοράζω „kaufen“: In LSJ (s. v. άγορά III.2.b) wird das Fragment mit Stellen wie
Luc. Ind. 19 (άγοράν προύτίθεις των βιβλίων) und Ael. VH 4,1 (άγοράν αύτών
προκηρύττουσι) zusammengebracht, wo άγορά mit „Markt“ oder „Verkauf“
wiedergegeben werden kann (vgl. auch Luc. Bis acc. 4).
Aus der Glosse kann nicht erschlossen werden, in welchem Kasus άγορά
bei Nikochares stand (vgl. oben zum Zitatkontext).

fr. 11 K.-A. (8 K.)
Antiatt. p. 89,5
δ α p θ ε ί ς · αντί τού δαρείς. Νικοχάρης (Νικόχαρις cod.) Κενταύρω.
dartheis: anstelle von dareis („gehäutet“). Nikochares im Kentauros.
Diskussionen Lautensach 1911, 266.
Zitatkontext Der Antiattizist nennt Nikochares für die ungewöhnliche (und
sonst nicht bezeugte) Bildung des Part. Aor. Pass, von δέρω mit Θ. Zu der
regulären Form vgl. z. B. Hdt. 7,26,3 έκδαρέντα, Xen. An. 3,5,9 άποδαρέντα,
Men. Sent. 573 Jäkel δαρείς. Vgl. zu έδάρθην Lautensach 1911, 266, und zu den
beiden Aoristformen insgesamt Lautensach 1911, 226-30.
 
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