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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0215
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210

Philyllios

Niederschlagung des Aufstands verliert Mytilene Teile seines Hinterlands
(vgl. Thuc. 3,50,2), während Methymna in der Folge einen Sonderstatus in-
nehat und keine Abgaben zahlt, sondern allein Schiffe stellt (Thuc. 7,57,5
mit Hornblower 2008, 663, und vgl. 3,50,2. 6,85,2. 8,100,5). Beide Städte sind
412 v. Chr. an einer Revolte gegen Athen beteiligt, kommen aber bald wieder
unter athenische Herrschaft (Thuc. 8,22,2. 8,23,2-6). 406 v. Chr. besetzen die
Spartaner unter Kallikratidas Methymna (Xen. HG 1,6,12-5, Diod. 13,76,5),
405 v. Chr. unter Lysander Mytilene (Xen. HG 2,2,5). Schon 394 v. Chr. kämpft
Mytilene zusammen mit Konon wieder gegen die Spartaner (Diod. 14,84,3),
während Thrasybulos noch 390/89 v.Chr. erfolglos versucht, Methymna ein-
zunehmen (Xen. HG 4,8,28-30, Diod. 14,94,4). Mytilene gehört zu den Grün-
dungsmitgliedern des zweiten Seebunds 378 v. Chr., bis 377 v. Chr. kommt auch
Methymna dazu (vgl. IG II2 42 und IG II2 43,80-1; Dreher 1990).
Zu έκ Μυτιλήνης/έκ Μηθύμνης vgl. in ähnlicher metrischer Position
(Ende eines daktylischen Hexameters) Hermipp. fr. 77,12 (über Wein) έκ
Πεπαρήθου, und zu einer vereinzelten Herkunftsangabe (die zugleich eine
Art „Qualitätssiegel“ ist) in einer kulinarischen Liste Ar. Ach. 880 έγχέλιας
Κωπαΐδας (vgl. z. B. auch Anaxandr. fr. 42,36 σμύρνης έκ Συρίας όσμοά).
3 ψα’ίρετ’ άνθρακίδας ψ Vgl. oben zur Textgestalt.
τρίγλη „Rotbarbe“ (Mullus barbatus) oder „Streifenbarbe“ (Mullas sur-
muletus), vgl. Athen. 7,324c-5f; Thompson 1947, 264-8, Olson/Sens 1999, 93
ad Matr. fr. 1,27, Olson/Sens 2000, 173 ad Archestr. fr. 42,1, Garcia Soler 2001,
184-5, Dalby 2003, 280. Vgl. in der Komödie Epich. fr. 57.122,5, Cratin. fr. 62,4.
236. 358, Plat. com. fr. 189,20, Antiph. fr. 27,10. 130,8. 192,15, Ephipp. fr. 12,3,
Henioch. fr. 3,5, Mnesim. fr. 4,38, Nausicr. fr. 1,11, Sotad. fr. 1,11, Chariclid.
fr. 1,3.
σαργός „Geißbrasse“ (Diplodus sargus), in der Komödie sonst nur bei
Epich. fr. 49,1 (und vgl. Matr. fr. 1,59-60 [zusammen mit κεστρεύς] und
Archestr. fr. 37,3 Olson-Sens);300 vgl. Athen. 7,32 la-d; Thompson 1947, 227-8,
Olson/Sens 1999, 109 ad Matr. fr. 1,59-60, Olson/Sens 2000, 156 ad Archestr.
fr. 37,3, Garcia Soler 2001, 178, Dalby 2003, 61-2.
κεστρεύς Eine Bezeichnung verschiedender Arten von „Meeräschen“
(Familie Mugilidae), vielleicht besonders Liza ramada. Der κεστρεύς wird in
der Komödie oft in kulinarischem Zusammenhang, aber auch in Bezug auf
ausgehungerte Menschen, besonders Parasiten genannt (vgl. mit Belegen Orth
2013 (FrC 9.1), 191-2); vgl. Athen. 7,306d-8b; Thompson 1947,108-10, Arnott

300 Blaydes 1890, 62 schlägt eine Korrektur zu σαΰρος vor (unter Hinweis auf Ephipp.
fr. 12,3 σαΰρος ... τρίγλη und Mnesim. fr. 4,37-8 σαΰρος, / ... τρίγλη); skeptisch
van Herwerden 1903, 71.
 
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