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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0417
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412

Ίώ (Ιο)
(Jo“)

Diskussionen Meineke I (1839) 264; Kock I (1880) 795; Körte 1920, 2285,48-54;
Schmid 1946, 171 mit Anm. 2; Edmonds I (1957) 885 Anm. j; PCG VII (1989)
589; Storey, FOCIII (2011) 223.
Titel Der Titel erscheint in der Sudaliste zu Sannyrion (test. 1), und der
Dativ ’IoI ist bei Athen. 6,261f (= fr. 11) mit großer Wahrscheinlichkeit aus
dem überlieferten ποϊ wiederhergestellt worden (vgl. zu fr. 11). Gleichnamige
Komödien sind für Platon (fr. 56) und Anaxandrides (test. 5,6),610 eine gleich-
namige Tragödie für Chairemon (TrGF 71 F 9) bezeugt.
Zum Mythos von Io vgl. Yalouris 1990, 661-4 [LIMC s.v. Ιο I] und Gantz
1993, 198-202; die wichtigsten Darstellungen in archaischer und klassischer
Zeit sind Hes. fr. 124. 126 M.-W. = fr. 72-4 Most, Akusil. FGrHist 2 F 26-7,
Bacchyl. Dith. 19, Aesch. Suppl. 291-324, [Aesch.] Prom. 561-886, Sophokles’
Inachos (fr. 269a-95a R., vgl. bes. fr. 269a. 279. **295a); vgl. Apollod. 2,5-9 (-
2,1,3) und Ov. Met. 1,583-750. Zu Bilddarstellungen vgl. Yalouris 1990.
Io war nach der am besten belegten Version des Mythos die Tochter des
Flussgotts Inachos (Bacchyl. 19,18, [Aesch.] Prom. 589-90, Ov. Met. l,583-5)611
und Priesterin der Hera in Argos (Aesch. Suppl. 291-3, Apollod. 2,5). Zeus
verliebt sich in sie und macht sie zu seiner Geliebten (Aesch. Suppl. 295-6,
[Aesch.] Prom. 590-1, Apollod. 2,5, Ov. Met. 1,588-600). Als Hera dies erfährt,
wird Io entweder von Hera (Aesch. Suppl. 299)612 oder Zeus selbst (Soph. fr.
269a,32-45, Apollod. 2,5, Ov. Met. 1,610-2) in eine Kuh verwandelt,613 und
von Argos bewacht (Bacchyl. Dith. 19,19-28, Aesch. Suppl. 302-4, Apollod.
2,6, Ov. Met. 1,622-31). Zeus schickt Hermes, der Argos tötet (Bacchyl. Dith.
19,29-36, Aesch. Suppl. 304, Apollod. 2,7, Ov. Met. 1,668-723), und Io gelangt,
von einem stechenden Insekt getrieben (Aesch. Suppl. 306-8, [Aesch.] Prom.
589, Apollod. 2,7), nach langen Irrfahrten ([Aesch.] Prom. 561-886, Apollod.

610 Mit Meinekes (ganz unsicherer) Korrektur im Zitatkontext von Anaxil. fr. 32 ergibt
sich auch eine Ίώ des Anaxilas.
611 So auch in Sophokles’ Inachos (vgl. auch Apollod. 2,5, demzufolge πολλοί των
τραγικών Ινάχου την Ίώ λέγουσιν). Nach Hesiod und Akusilaos war dagegen
Peiren ihr Vater, nach Apollod. 2,5 lasos.
612 Daraufhin verwandelt sich Zeus selbst in einen Stier und paart sich mit ihr (vgl.
300-1).
613 Dabei schwor er offenbar schon bei Hesiod (fr. 124 M.-W.) den berühmten Meineid,
er habe nicht mit Io geschlafen, der als Präzedenzfall für die Ungültigkeit von Eiden
in Liebesdingen galt; vgl. Apollod. 2,5.
 
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