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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2000 — 2001

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70 Sitzungen
Sitzung der Math.-nat. Klasse
am 8. Juli 2000
Geschäftssitzung
Herr Jäger eröffnet die Sitzung und weist darauf hin, daß die kommende Gesamtsit-
zung im SS 2000 der Akademie voraussichtlich die letzte von Herrn Seebaß als Präsi-
dent geleitete Sitzung sein werde. Aus diesem Anlaß stellt er fest, daß dessen Arbeit
für die Akademie in den gegebenen Rahmenbedingungen besonders wichtig gewesen
sei. Die Klasse stimmt dieser Ansicht zu und bittet den Sekretär, Herrn Seebaß den
Dank der Klasse anläßlich der Plenarsitzung auszusprechen.
Herr Jäger berichtet über den Stand der Zuwahlen und weist erneut auf Lücken in
der Mitgliedschaft insbesondere im Bereich der Ingenieurwissenschaften hin mit der
Bitte um Vorschläge. Die Zuwahl von zwei o. Mitgliederen wird vorbesprochen.
Die Zuwahl von ebenfalls empfohlenen drei korrespondierenden Mitgliedern
wurde auf die nächste Klassensitzung verschoben, da das Quorum für die Abstim-
mung nicht gegeben war.
Herr zu Putlitz berichtet über die Forschungsstelle Radiometrie. Die begleitende
wissenschaftliche Kommission empfiehlt die Fortsetzung der Arbeit. Die notwendi-
gen Schritte für einen Antrag auf Verlängerung bzw. einen Neuantrag mit einem geän-
derten Thema müssen in den Sitzungen nach der Sommerpause erfolgen.
Die Klasse stimmt dem Vorschlag der Kommission zu, Herrn Jean Claude Duples-
sy in die Kommission neu zu berufen.
Herr Jäger weist darauf hin, daß die Klasse sich verstärkt mit den laufenden For-
schungsprojekten und der zukünftigen Projektarbeit beschäftigen müsse. Er schlägt
vor, dazu eine kleine, interne Kommission zu bilden, die der Klasse insgesamt Vor-
schläge zum weiteren Vorgehen ausarbeitet.
Wissenschaftlicher Vortrag
Herr Braun trägt über ein hochaktuelles Thema mit dem Titel: „Kontrollierbarkeit
bakterieller Infektionen?“ vor.
Weltweit sind die Infektionskrankheiten die häufigste Todesursache. Die Krankheits-
erreger sind Bakterien, Viren, Pilze und Protozoen. Zu den häufigsten epidemieartigen
Erkrankungen zählen die durch Bakterien verursachte Tuberkulose, Lepra, Cholera
und Diarrhoe, die durch Viren verursachte Grippe und AIDS und die durch Proto-
zoen verursachte Malaria. In Europa, Nordamerika, Australien und Japan schienen
diese Erkrankungen durch persönliche und öffentliche Hygiene, gute Ernährung,
Antibiotika, Chemotherapeutika und Impfstoffe unter Kontrolle zu sein. Das Auftre-
ten neuer Erkrankungen wie AIDS, die neue Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, die mit
BSE (Rinderwahnsinn) in Verbindung gebracht wird, und Ebola, eine bislang auf Zen-
tralafrika beschränkte, tödlich verlaufende Viruserkrankung, und die erneute Ausbrei-
tung bekannter Krankheiten wie die Tuberkulose in Osteuropa und Nordamerika
alarmiert das Gesundheitswesen, weil keine wirksamen Heilverfahren zur Verfügung
stehen.
Illustriert werden die Ursachen und die Folgen von Infektionserkrankungen an der
verheerensten Seuche, der Pest, die in vergangenen Jahrhunderten die Menschheit
 
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