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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2001 — 2002

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I. Das Geschäftsjahr 2001
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Vogel, Friedrich: Heinz Götze (8.8.1912 - 2.3.2001)
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https://doi.org/10.11588/diglit.66350#0152
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Heinz Götze

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wußte, durch seine Aktivitäten in der Nazizeit belastet. Außerdem stand er auch fach-
lich nicht mehr auf der Höhe der Zeit. So brachte ich ein Team von jüngeren Heraus-
gebern zusammen. Die Zeitschrift, die von vorne herein als international konzipiert
war, erschien zunächst in Deutsch, Englisch und Französisch; bald aber gingen wir
ausschließlich auf die englische Sprache über; und so existiert sie noch heute, wenn
auch natürlich mit einem jüngeren Herausgeber-Team.
Der Heidelberger Akademie der Wissenschaften war Götze seit Jahrzehnten eng
verbunden. Wie schon gesagt, war er seit 1982 unser Ehrenmitglied und für viele Jahre
der Vorsitzende unseres Fördervereins. Auf seine Initiative hin wurde zum 75-jähri-
gen Akademie-Jubiläum im Jahr 1984 der Akademie-Preis ins Leben gerufen und vom
Förderverein gestiftet. Aber er war nicht nur ein erfolgreicher Vorsitzender und Ein-
werber von Mitteln - er hat in verschiedenen Fällen, wo Bund und Land nicht in
Anspruch genommen werden konnten, auch persönlich viel Geld gespendet - so für
die Restaurierung von Mobiliar, für Hauskonzerte und für die Organisation des Sym-
posiums zum 100. Geburtstag von Herrn Gadamer. Auch Forschungsarbeiten wurden
unterstützt, so z. B. die Untersuchungen am Karakorum-Highway, der Ankauf wich-
tiger ägyptischer Papyri, oder Stipendien für Wissenschaftler aus osteuropäischen
Ländern.
Angesichts eines so ungewöhnlich erfolgreichen Lebenswerkes konnten auch die
entsprechenden Ehrungen nicht ausbleiben. Götze war Ehrendoktor mehrerer medi-
zinischer Fakultäten und Ehrenprofessor der Akademie der Medizinischen Wissen-
schaften in Beijing; der Bundespräsident verlieh ihm das Große Bundesverdienstkreuz
mit Stern; und unsere Akademie ehrte ihn 1997 mit der Ehrenmedaille in Gold. Viele
weitere Ehrungen kamen hinzu. Sein Lebenswerk - den Springer-Verlag - legte er in
den letzten Jahren in gute Hände. 1998-99 wurde der Verlag mehrheitlich an den Ber-
telsmann-Konzern verkauft; dadurch wird es nun leichter, die neuen Methoden der
wissenschaftlichen Kommunikation in die Verlagsarbeit zu integrieren. Sprecher des
Vorstandes ist jetzt sein Sohn Dietrich - selbst ein Vertreter der medizinischen Wis-
senschaften mit weltweiten Erfahrungen. So erscheint die Zukunft des Unternehmens
und damit die enge Zusammenarbeit zwischen wissenschaftlicher Forschung und
ihren vielen Anwendungen auf der einen Seite und der notwendigen, modernen und
weltweiten Kommunikation andererseits gesichert.
 
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