Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2001 — 2002

DOI Kapitel:
I. Das Geschäftsjahr 2001
DOI Kapitel:
Nachrufe
DOI Artikel:
Roquette, Peter: Albrecht Fröhlich (22.5.1916 - 8.11.2001)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.66350#0167
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Peter Roquette:


Albrecht Fröhlich
(22.5.1916-8.11.2001)

Albrecht Fröhlich, korrespondierendes Mitglied der Heidelberger Akademie seit
1982, ist am 8. November 2001 in Cambridge (England) im Alter von 85 Jahren gestor-
ben. Er gehörte zu den führenden Mathematikern seiner Generation in England; seine
Arbeitsgebiete waren Algebra und Zahlentheorie.
Albrecht Fröhlich wurde am 22. Mai 1916 in München geboren. Im Jahre 1933, als
er 17 Jahre alt war, musste er aus München fliehen; er ging zunächst nach Frankreich
und wanderte von dort mit seinen Eltern nach Palästina aus. Bedingt durch die politi-
schen Ereignisse konnte er erst relativ spät in seinem Leben mit seiner akademischen
Ausbildung beginnen, nämlich 1945 nach dem Ende des Krieges, mit 29 Jahren. Sein
älterer Bruder Herbert, der als Physiker an der Universität Bristol (England) tätig war,
hatte es ihm ermöglichen können, dort sein Studium zu beginnen, obwohl Albrecht
aufgrund seines besonderen Schicksals keine schulischen Abschlusszeugnisse besaß.
1951 erhielt Albrecht den Doktorgrad. Im Jahre 1955 wurde er an das King’s College
in London berufen, erhielt dort 1962 einen Lehrstuhl und wirkte von 1969 bis zu sei-
ner Emeritierung 1981 als Direktor des dortigen Department of Mathematics.
Man kann sagen, dass Fröhlich im Hinblick auf seine wissenschaftliche Bildung in
gewissem Sinne ein „Autodidakt“ war; er gehörte keiner Schule an, hat im Gegenteil
eine früher nicht in England vertretene Forschungsrichtung neu begründet. Die
Besonderheit dieser Arbeitsrichtung, gegenüber der damals in England dominierenden
Schule, kann etwa beschrieben werden durch die Herausstellung mathematischer
Strukturen als wesentliches Ordnungsprinzip in der Zahlentheorie. Damit knüpfte er
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften