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SITZUNGEN

tungsprozeduralen Mitwirkung in einem behördlichen Genehmigungsverfahren
über die Zulassung einer klinischen Prüfung.
Zu den Problemen, welche die Umsetzung in das deutsche Recht aufwirft,
gehört als wichtigstes und zugleich heikelstes Thema der Schutz Einwilligungsun-
fähiger in der Neulandmedizin — eine hoch kontroverse Frage, die bisher auch dem
Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zur Menschenrechtskonvention des Euro-
parates zur Biomedizin mit ihrem Artikel 17 entgegenstand. Diese Vorschrift nämlich
läßt „in Ausnahmefällen“ Forschung zu, „deren erwartete Ergebnisse für die Ge-
sundheit der betroffenen Person nicht von unmittelbarem Nutzen sind“. Als proble-
matisch erscheint das Kriterium des „Gruppennutzens“. So sehr das erkennbare
Bemühen der Richtlinie um Schutz für die Versuchspersonen und die Behandlung
der Kinder als eigene, besondere Gruppe Anerkennung verdienen; es stellt sich doch
das Unbehagen em, die Novelle zum AMG im Gefolge der europäischen Vorgaben
und im Gefolge von Stimmen in der in- wie ausländischen Literatur könne einer
langfristig unabsehbaren Instrumentalisierung von Patienten den Weg eröffnen.

Gesamtsitzung am 12. Juli 2003
GESCHÄFTSSITZUNG
1. Die Herren Altherr (Mineralogie, Heidelberg, Math.-nat. Klasse), Batyrev (Mathe-
matik, Tübingen, Math.-nat. Klasse), Ho (Medizin, Heidelberg, Math.-nat. Klasse)
und Markschies (Theologie, Heidelberg, Phil.-hist. Klasse) werden zu ordentli-
chen Mitgliedern der Akademie gewählt.
2. Der Haushalt 2003 wird verabschiedet. Der Präsident weist daraufhin, daß § 14
der Satzung der Akademie von Voraussetzungen ausgeht, die nicht (mehr) gege-
ben sind. Der Vorstand werde über eine sinnvollere Form der Einbeziehung der
Akademie in das Haushaltsverfahren beraten.
3. Herr Kieser berichtet über die Rechnungsprüfung gemäß § 14 Abs. 5 der Satzung.
Er beantragt die Entlastung des Vorstandes. Der Vorstand wird entlastet.
4. Der Präsident berichtet über die Anhörung der Akademien durch den Wissen-
schaftsrat am 27. Juni in Mainz. Er erwarte eine in mehreren Hinsichten durchaus
kritische Stellungnahme des Wissenschaftsrates zum Akademienprogramm, so zur
Frage der Auswahl der Vorhaben für das Programm, zur Frage der Evaluation der
laufenden Vorhaben und zur Präsenz der Naturwissenschaften im Programm.

Die Herren Bühler und Theißen halten ihre Antrittsreden.