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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2003 — 2004

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I. Das Geschäftsjahr 2003
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Wissenschaftliche Sitzungen
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Gesamtsitzung am 12. Juli 2003
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Ramm, Ekkehard: Die Golden Gate-Brücke in San Francisco - von den Anfängen bis heute
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https://doi.org/10.11588/diglit.67592#0068
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80 | SITZUNGEN

Pazit und Zukunft
Die Golden Gate-Brücke war bis 1964 mit ihrer Spannweite von 1281 m die größte
Brücke der Welt (Bild 6); mittlerweile steht sie an 8. Stelle in der Reihe der
Großbrücken, die von der Akashi-Kaikyo-Brücke mit 1990 m Spannweite angeführt
wird. Gerade durch die gegenwärtigen Rehabihtationsmaßnahmen gestärkt, misst
man ihr eine weitere Lebensdauer von über 100 Jahren zu. Die Brücke wird auch
heute noch von den Fachleuten und der Bevölkerung gleichermaßen als technisches
Meisterwerk, aber auch als ästhetisch gelungenes Bauwerk anerkannt. Als typische
Selbstmordbrücke weist sie daneben aber auch eine traurige Bilanz auf.
Die Golden Gate-Brücke hat, wie ähnliche Großbauten, auch eine Legende;
ihre Entwerfer und Erbauer stehen im besonderen Maße in der Öffentlichkeit, ja
gehen gewissermaßen in die Geschichte ein. J. B. Strauss wollte sich mit der Brücke
ein Denkmal setzen, was ihm am südlichen Eingang auch praktisch gelungen ist
(Bild 7). Aber ist es das Werk eines Einzelnen? Rein technisch gesehen mit Sicher-
heit nicht. Und es ist anzunehmen, dass sie auch später in ähnlicher Form gebaut
worden wäre. Aber es ist anzuerkennen, dass sein Sendungsbewusstsein und Durch-
setzungsvermögen in der damaligen schwierigen Zeit äußerst wichtig und entschei-
dend waren.


Bild 7:
Joseph Baermann Strauss

Bauwerke werden nicht immer akzeptiert, häufig sogar kritisiert. Die Golden
Gate — Brücke scheint ein besonderer Fall zu sein: sie wird von ihrer Lage, ihrem
Aussehen, ihrer Farbgebung her praktisch von allen geschätzt. Sie ist ein Glücksfall
eines Ingenieurbauwerks.
 
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