12. Juli 2003 79
mehr verzögern, sind neue Anstriche in einem gewissen Zyklus ständig erforderlich.
1982 ist die Betonfahrbahn verschlissen und wird durch eine leichte orthotrope
Stahlfahrbahn mit Asphaltbelag ersetzt und das Eigengewicht um 17 % erniedrigt.
Brücken dieser Art sind trotz ihrer enormen Dimensionen Leichtbaukon-
struktionen. Dies zeigt sich 1987 bei der 50 Jahr-Feier, als die Brücke für Fußgänger
geöffnet wird. Sie erfährt nach offiziellen Angaben die größte Belastung aller Zeiten,
wodurch sich der Brückenträger vollständig verflacht. Die Beunruhigung der Bevöl-
kerung ist aber unbegründet, da die vorgesehene maximale Verkehrslast nicht
erreicht wird.
In den Folgejahren nimmt der Verkehr nach und vom Norden dermaßen zu,
dass der Fährverkehr wieder auf Hochtouren läuft. Man sucht nach Entlastungs-
maßnahmen; eine Parallelbrücke wird aus ästhetischen Gründen abgelehnt, em Tun-
nel ist wegen zu großem Tiefgang verkehrstechnisch ungeeignet. 1989 wird eine
Machbarkeitstudie für einen Bahnverkehr innerhalb des Hohlkastens angefertigt.
Durch den erwähnten Fahrbahnaustausch sind diese zusätzlichen Lasten aufnehm-
bar; das Projekt scheitert aber bis jetzt an den enormen Kosten.
Die größte Sorge macht den Verantwortlichen das in den nächsten Jahren
statistisch erwartete Großbeben; zwei äußerst aktive Zonen, die San Andreas — Falte
16 km im Westen und die Hayword-Falte 11 km im Osten, machen em Erdbeben
mit der Stärke > 8 auf der Richterskala möglich. Die Brücke und ihre ebenfalls stark
gefährdeten Zufahrten werden in den 90-er Jahren erneut intensiv auf ihre Erdbe-
bentauglichkeit geprüft; hierzu gehören Versuche an ausgebauten Bauteilen ebenso
wie extensive Simulationsberechnungen des dynamischen Verhaltens. Die Anforde-
rungen der Gesellschaft an das wichtige Infrastrukturbauwerk als zentralem Lebens-
nerv in der Gegend um San Francisco sind enorm: Die Brücke soll em Beben der
Stärke 8,3 so überstehen, dass sie bereits nach einigen Tagen eingeschränkt benutzt
werden und nach einem Monat voll in den Betrieb gehen kann. Zahlreiche Ertüch-
tigungsmaßnahmen sind seit 1997 vorgenommen worden. Hierzu gehören der Aus-
tausch und die Verstärkung von Bauteilen, das Einsetzen von Schwingungsdämpfern,
die Fixierung der Kabelsattel, die Vorspannung der Fundamente u.a.m. Die aufwen-
digen und kostspieligen Maßnahmen werden noch einige Jahre dauern. Darüber
hinaus macht die erhöhte Terrorgefahr zusätzliche Verstärkungen notwendig.
Bild 6: Golden Gate-Brücke von San Francisco
mehr verzögern, sind neue Anstriche in einem gewissen Zyklus ständig erforderlich.
1982 ist die Betonfahrbahn verschlissen und wird durch eine leichte orthotrope
Stahlfahrbahn mit Asphaltbelag ersetzt und das Eigengewicht um 17 % erniedrigt.
Brücken dieser Art sind trotz ihrer enormen Dimensionen Leichtbaukon-
struktionen. Dies zeigt sich 1987 bei der 50 Jahr-Feier, als die Brücke für Fußgänger
geöffnet wird. Sie erfährt nach offiziellen Angaben die größte Belastung aller Zeiten,
wodurch sich der Brückenträger vollständig verflacht. Die Beunruhigung der Bevöl-
kerung ist aber unbegründet, da die vorgesehene maximale Verkehrslast nicht
erreicht wird.
In den Folgejahren nimmt der Verkehr nach und vom Norden dermaßen zu,
dass der Fährverkehr wieder auf Hochtouren läuft. Man sucht nach Entlastungs-
maßnahmen; eine Parallelbrücke wird aus ästhetischen Gründen abgelehnt, em Tun-
nel ist wegen zu großem Tiefgang verkehrstechnisch ungeeignet. 1989 wird eine
Machbarkeitstudie für einen Bahnverkehr innerhalb des Hohlkastens angefertigt.
Durch den erwähnten Fahrbahnaustausch sind diese zusätzlichen Lasten aufnehm-
bar; das Projekt scheitert aber bis jetzt an den enormen Kosten.
Die größte Sorge macht den Verantwortlichen das in den nächsten Jahren
statistisch erwartete Großbeben; zwei äußerst aktive Zonen, die San Andreas — Falte
16 km im Westen und die Hayword-Falte 11 km im Osten, machen em Erdbeben
mit der Stärke > 8 auf der Richterskala möglich. Die Brücke und ihre ebenfalls stark
gefährdeten Zufahrten werden in den 90-er Jahren erneut intensiv auf ihre Erdbe-
bentauglichkeit geprüft; hierzu gehören Versuche an ausgebauten Bauteilen ebenso
wie extensive Simulationsberechnungen des dynamischen Verhaltens. Die Anforde-
rungen der Gesellschaft an das wichtige Infrastrukturbauwerk als zentralem Lebens-
nerv in der Gegend um San Francisco sind enorm: Die Brücke soll em Beben der
Stärke 8,3 so überstehen, dass sie bereits nach einigen Tagen eingeschränkt benutzt
werden und nach einem Monat voll in den Betrieb gehen kann. Zahlreiche Ertüch-
tigungsmaßnahmen sind seit 1997 vorgenommen worden. Hierzu gehören der Aus-
tausch und die Verstärkung von Bauteilen, das Einsetzen von Schwingungsdämpfern,
die Fixierung der Kabelsattel, die Vorspannung der Fundamente u.a.m. Die aufwen-
digen und kostspieligen Maßnahmen werden noch einige Jahre dauern. Darüber
hinaus macht die erhöhte Terrorgefahr zusätzliche Verstärkungen notwendig.
Bild 6: Golden Gate-Brücke von San Francisco