210 | TÄTIGKEITSBERICHTE
Frau Dr. Martinelli, Verona: Datierungen von Jahrringsegmenten aus verschiedenen
Grabungen in Venedig und der Po-Ebene (15)
Dr. Pohl, Bonn: Datierung von Proben für die mongolisch-deutsche Karakorum-
Expedition (5)
Prof. Schellmann, Univ. Bamberg: Datierung von Schneckenschalen aus Patagomen (5)
Prof. Schier, Univ. Würzburg: Untersuchung des spätneolithisch-kupferzeitlichen
Siedlungshügels von Uivar, jud. Timis, Rumänien und seines naturräumlichen
Umfelds (20)
Prof. Shotyk, Heidelberg: Datierung von Torfprofilen zur Rekonstruktion von
Schwermetalleinträgen (9)
Prof. Uerpmann, Tübingen: Datierung verschiedener Knochenproben aus den Emi-
raten (7)
Dr. Derk Wirtz, LDA Sachsen, Datierungen verschiedener Grabungen im Tagebau-
vorfeld Reichwalde (5)
Th/U-Labor
Beeinflusst die kosmische Höhenstrahlung das Klima der Erde? (H. Braun, M.
Christi, DFG Ma 821/23-3, DEKLIM)
Ein möglicher Zusammenhang zwischen dem Fluss ionisierender kosmischen
Höhenstrahlung und dem Bewölkungsgrad der Erde und damit dem globalen Klima
wird seit einigen Jahren kontrovers diskutiert. Diese Hypothese stützt sich auf beob-
achtete Schwankungen im Bedeckungsgrad niederer Wolken von einigen Prozent,
die mit Aufzeichnungen des Flusses der kosmischen Höhenstrahlung während der
letzten etwa 15 Jahre zu korrelieren scheinen. Zur Untersuchung dieses Zusam-
menhangs in der Vergangenheit (auf Glazialer-Interglazialer Zeitskala) bieten sich
prinzipiell zwei grundsätzlich verschiedene Ansätze: Einerseits kann durch den Ver-
gleich von Klima-Proxydaten mit Aufzeichnungen kosmogener Radionuklide
(deren Produktion ist proportional zum Fluss kosmischer Höhenstrahlung) eine sol-
che Beziehung qualitativ erforscht werden. Zum anderen kann die Auswirkung einer
möglichen, extern angetriebenen Variation des Bewölkungsgrades der Erde auf das
Klimasystem mit Hilfe von Klimamodellen quantitativ untersucht werden.
In der Arbeitsgruppe-Radiometrie werden beide Ansätze zur Untersuchung
der oben beschriebenen Hypothese verfolgt. Die Ergebnisse aus dem Vergleich der
Paläoklima-Datensätze mit Aufzeichnungen der Produktionsschwankungen von
10BE aus marinen Archiven zeigen, dass ein qualitativer Zusammenhang zwischen
dem Fluss kosmischer Höhenstrahlung und dem Klima der Erde bestehen könnte.
Untersuchungen mit Hilfe des gekoppelten Klimamodells CLIMBER 2 (in Koope-
ration mit dem Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung) zeigen, dass andauern-
de Änderungen des globalen Bewölkungsgrades während des Glazials drastische
Übergänge in der thermohalinen Atlantikzirkulation verursachen können. Beispiels-
weise ist es möglich unter der Annahme eines periodischen Antriebes auf die globa-
le Bewölkung von einigen Prozent über mehrere hundert Jahre, plötzliche Erwär-
mungen gefolgt von einer langsamen wieder Abkühlung im Bereich des Nordatlan-
Frau Dr. Martinelli, Verona: Datierungen von Jahrringsegmenten aus verschiedenen
Grabungen in Venedig und der Po-Ebene (15)
Dr. Pohl, Bonn: Datierung von Proben für die mongolisch-deutsche Karakorum-
Expedition (5)
Prof. Schellmann, Univ. Bamberg: Datierung von Schneckenschalen aus Patagomen (5)
Prof. Schier, Univ. Würzburg: Untersuchung des spätneolithisch-kupferzeitlichen
Siedlungshügels von Uivar, jud. Timis, Rumänien und seines naturräumlichen
Umfelds (20)
Prof. Shotyk, Heidelberg: Datierung von Torfprofilen zur Rekonstruktion von
Schwermetalleinträgen (9)
Prof. Uerpmann, Tübingen: Datierung verschiedener Knochenproben aus den Emi-
raten (7)
Dr. Derk Wirtz, LDA Sachsen, Datierungen verschiedener Grabungen im Tagebau-
vorfeld Reichwalde (5)
Th/U-Labor
Beeinflusst die kosmische Höhenstrahlung das Klima der Erde? (H. Braun, M.
Christi, DFG Ma 821/23-3, DEKLIM)
Ein möglicher Zusammenhang zwischen dem Fluss ionisierender kosmischen
Höhenstrahlung und dem Bewölkungsgrad der Erde und damit dem globalen Klima
wird seit einigen Jahren kontrovers diskutiert. Diese Hypothese stützt sich auf beob-
achtete Schwankungen im Bedeckungsgrad niederer Wolken von einigen Prozent,
die mit Aufzeichnungen des Flusses der kosmischen Höhenstrahlung während der
letzten etwa 15 Jahre zu korrelieren scheinen. Zur Untersuchung dieses Zusam-
menhangs in der Vergangenheit (auf Glazialer-Interglazialer Zeitskala) bieten sich
prinzipiell zwei grundsätzlich verschiedene Ansätze: Einerseits kann durch den Ver-
gleich von Klima-Proxydaten mit Aufzeichnungen kosmogener Radionuklide
(deren Produktion ist proportional zum Fluss kosmischer Höhenstrahlung) eine sol-
che Beziehung qualitativ erforscht werden. Zum anderen kann die Auswirkung einer
möglichen, extern angetriebenen Variation des Bewölkungsgrades der Erde auf das
Klimasystem mit Hilfe von Klimamodellen quantitativ untersucht werden.
In der Arbeitsgruppe-Radiometrie werden beide Ansätze zur Untersuchung
der oben beschriebenen Hypothese verfolgt. Die Ergebnisse aus dem Vergleich der
Paläoklima-Datensätze mit Aufzeichnungen der Produktionsschwankungen von
10BE aus marinen Archiven zeigen, dass ein qualitativer Zusammenhang zwischen
dem Fluss kosmischer Höhenstrahlung und dem Klima der Erde bestehen könnte.
Untersuchungen mit Hilfe des gekoppelten Klimamodells CLIMBER 2 (in Koope-
ration mit dem Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung) zeigen, dass andauern-
de Änderungen des globalen Bewölkungsgrades während des Glazials drastische
Übergänge in der thermohalinen Atlantikzirkulation verursachen können. Beispiels-
weise ist es möglich unter der Annahme eines periodischen Antriebes auf die globa-
le Bewölkung von einigen Prozent über mehrere hundert Jahre, plötzliche Erwär-
mungen gefolgt von einer langsamen wieder Abkühlung im Bereich des Nordatlan-