Kommentierung des Hamann-Briefwechsels | 233

öffentlichte Dokumente über Ludwig II. Die Einladung des Vereins der Freunde
Ludwigs II. zum Vortrag (H. Häfner) im Festspielhaus Füssen aus Anlass des löQjähri-
gen Geburtstags des verstorbenen Königs haben wir mit dem Ziel weiterer Kon-
taktfindung angenommen und haben dort wichtige Quellenhinweise erhalten. Die
Beschäftigung mit den Historien dieses romantischen und zugleich tragischen
Königschicksals ist in der Bevölkerung nicht nur im Freistaat Bayern erstaunlich weit
verbreitet. Das 2006 begangene 200jährige Königsjubiläum Bayerns mit zahlreichen
Publikationen in Print- und Fernsehmedien scheint dieses Interesse noch einmal sti-
muliert zu haben.
Die vielfache Hilfe, die uns — nicht mehr länger vom Geheimen Hausarchiv,
dessen Leiter selbst eine Neubearbeitung des Themas begonnen hat — von vielen
Leuten und Institutionen zuteil wurde, hat unsere Bemühungen um Beantwortung
einiger offener Fragen und ungeklärter Zusammenhänge erheblich weiter gebracht.
Noch ist unsere Quellenarbeit nicht abgeschlossen und damit eine endgültige Beur-
teilung von Krankheit und Leben des Königs und der rechtlichen Relevanz des Ver-
fahrens der Absetzung noch nicht möglich. Es lässt sich jedoch mit aller Vorsicht fest-
stellen, dass die von der traditionellen Auffassung abweichende Darstellung der
Krankheit des Königs und der Hintergründe des Entmündigungsverfahrens, die im
Jahrbuch der Akademie für das Jahr 2004 abgedruckt ist, weiter nachdrücklich
gestützt wird.

Kommentierung des Hamann-Briefwechsels
Leiter des Projekts: Prof. Dr. Arthur Henkel (gest. 4. 10. 2005)
Mitarbeiterin und Mitherausgeberin: Dr. Sybille Hubach
Der vorjährige Jahresbericht des Forschungsstellenleiters wies bereits auf Änderun-
gen in Voraussetzungen und Zielen des Hamannprojektes hm. Diese sind in einer
vertraglichen Vereinbarung der Herausgeber und derTHEODOR SPRINGMANN
STIFTUNG (Heidelberg) nunmehr wirksam und sehen seitens der Stiftung die pfle-
gerische und technische Unterstützung bei der Digitalisierung der Daten und Ver-
öffentlichung des Kommentars zu Johann Georg Hamanns Briefwechsel vor. Ver-
bunden damit ist eine Erweiterung und komplexere Ausrichtung des Forschungs-
vorhabens.
Parallel zur fortlaufenden Überprüfung und Ergänzung von Kommentar und
Register wurde mit der elektronischen Erfassung und Digitalisierung der Textkor-
pora in eine Datenbank begonnen. Als Bezugstext wird nut Einverständnis des Ver-
lags der Volltext der Ausgabe des Inselverlags als Bilddatei sowie als digitalisierte Text-
datei verfügbar sein. Dieser Volltext wird mit einer durch neuere Lesungen korri-
gierten Textfassung ergänzt, die seit langem Desiderat der Hamann-Forschung ist.
Notwendig werden dadurch allerdings Korrekturen des Kommentars, der der zahl-