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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2005 — 2006

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III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses: Das WIN-Kolleg
DOI Kapitel:
1. Forschungsschwerpunkt "Gehirn und Geist: Physische und psychische Funktionen des Gehirns"
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https://doi.org/10.11588/diglit.67593#0237
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FÖRDERUNG DES WISSENSCHAFTLICHEN NACHWUCHSES


Abbildung 1:
a) hämodynamische Antworten bei passivem Anhören von emotionaler Prosodie (emotional gesproche-
ne Worte > neutral gesprochene Worte).
b) Aktivierungsstärke im linken Temporalpol bei neutraler (weiß), ängstlicher (grün), ärgerlicher (blau),
freudiger (gelb) und erotischer (rot) Intonation.
c) Aktivierungsstärke im linken hinteren temporalen Kortex bei neutraler (weiß), ängstlicher (grün),
ärgerlicher (blau), freudiger (gelb) und erotischer (rot) Intonation.

keit auf sich ziehen. Im Gegensatz zur Wahrnehmung und Verarbeitung von evolu-
tionär bedeutsamen emotionalen Reizen, wie beispielsweise unangenehmen und
angenehmen Bildern und Gesichtern, ist die Wahrnehmung, die Verarbeitung und
das Verständnis von sprachlichen Reizen eine erlernte Fähigkeit des Menschen, die
erst im Laufe der Sprachentwicklung und durch Übung zunehmend automatisiert
wird. Ob, wann und wie die emotionale Bedeutung von Wörtern Aufmerksamkeits-
prozesse und emotionale Gedächtnisprozesse beeinflusst, ist ein Bestandteil unseres
Forschungsprojekts.
Bisherige EEG-Befunde:
Unsere bisherigen Forschungsbefunde ergaben, dass emotionale Wörter im Gehirn
ähnlich verarbeitet werden wie emotionale Bilder und Gesichter. Im EEG fanden
wir, dass visuell dargebotene emotionale Wörter im Vergleich zu neutralen Wörtern
bereits 200 ms nach Wortdarbietung spontan Aufmerksamkeit auf sich ziehen (ver-
stärkte kortikale Negativierung in extra-striatalen, okkzipito-temporalen Arealen)
und selbst bei sehr schneller visueller Wortpräsentation (333 ms und 1000 ms) bes-
ser erinnert werden als neutrale Wörter.
 
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