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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2005 — 2006

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III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses: Das WIN-Kolleg
DOI Kapitel:
1. Forschungsschwerpunkt "Gehirn und Geist: Physische und psychische Funktionen des Gehirns"
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https://doi.org/10.11588/diglit.67593#0242
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Das WIN-Kolleg | 255


Abbildung 1:
Schema eines Versuches mit ECoG Neurofeedback: Neuronale Signale werden gemessen (oben rechts),
verstärkt und an einen Computer weitergeleitet. Durch eine Echtzeit-Analyse der Daten wird ein Cur-
sor auf einem Computerbildschirm mit einer Zeitverzögerung im ms-Bereich gesteuert. Der Bildschirm
ist für die Versuchperson sichtbar, so dass diese ein direktes visuelles Feedback über die durch ihre neuro-
nale Aktivität bewirkten Effekte erhält.

in Echtzeit über einen Bildschirm zu bewegen. Die „Gedankenkontrolle“ beruhte
auf der Aktivität von nur wenigen Neuronen (7-30), die sich mit Hilfe von implan-
tierten Elektroden aufzeichnen lässt. Aus dem Labor von Andrew Schwartz (San
Diego) wurden ähnliche Ergebnisse berichtet [Taylor et al. 2002], Die geringe An-
zahl benötigter Neurone wird dadurch möglich, dass die Affen über visuelles Feed-
back lernen, die Signale einzelner Nervenzellen bewusst zu beeinflussen und somit
an den Dekodierungsalgorithmus anzupassen. Beide genannten Arbeiten sind Bei-
spiele für Echtzeit-Feedback-Versuche, d.h. Experimente, im Rahmen derer die Ver-
suchstiere bzw. Probanden einen Effektor in Echtzeit kontrollieren und dieser Effek-
tor für das Versuchtier bzw. den Probanden sichtbar ist, so dass ein direktes Feedback
des Erfolgs/Misserfolgs der neuronalen Kontrolle gegeben ist. Die zentrale Bedeu-
tung von solchen Echtzeit-Feedback-Versuchen für die BCI-Forschung ergibt sich
aus zwei Gesichtspunkten (vgl. auch [Carmena et al. 2003; Fetz 1999]):
— Echtzeit-Feedback-Versuche bilden einen „proof of concept“ dafür, dass ein
bestimmtes Verfahren tatsächlich ermöglicht, einen Effektor in einer für die Pra-
 
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