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SITZUNGEN
und aus der Grube Messel bei Frankfurt zeigen, dass der Prototyp einer Fledermaus,
wie wir ihn aus der heutigen Zeit bei den Abendfledermäusen (Vespertilioniden)
kennen, schon damals präsent war. Derzeit sind weltweit über 1100 Fledertierarten
bekannt, und die Zahl steigt mit jedem Jahr, in dem neue Gebiete beforscht werden
und/oder über molekulare Methoden Arten entdeckt werden, einschließlich der
steigenden Zahlen an „cryptic species“. In den Tropen und Subtropen hat sich bei
den Fledertieren die höchste Vielfalt ausgebildet. Mechanismen, die die Koexistenz
der Arten ermöglichen, umfassen vor allem Nahrungsvielfalt, Aufteilung von Mikro-
habitaten, Fouragierstrategien, Hangplatzwahl und Sozialsysteme.
So umfasst die Ernährung von Fledermäusen in den Tropen Wirbellose aber
auch kleine Wirbeltiere und Blut sowie Nektar, Pollen, Blüten und zum Teil auch
Blätter. Durch die ausgeglichenen Temperaturverhältnisse und dem Fehlen einer
starken Temperaturabsenkung über das Jahr wird eine gleichmäßige Versorgung der
Tiere mit Ressourcen sichergestellt. Dabei ist jedoch zu beachten, dass auch in den
tropischen Gebieten ein Jahreszeitenwechsel vorliegt, der sich an den Regenfällen
und der Trockenheit orientiert.
Fledertiere nutzen eine Vielzahl von Mikrohabitaten innerhalb des Waldes, sie
jagen sowohl im Unterwuchs, über Wasserflächen als auch über dem Kronendach.
Die Strategien der Nahrungssuche und -aufnahme reichen von langen, kontinuier-
lichen Flügen, die über 80 km Gesamtstrecke pro Nacht betragen können bis zur
Wartenjagd, bei der die Fledermaus nur für wenige Minuten innerhalb einer Nacht
fliegt und sich an Stellen abhängt, an der sie Beute vermutet. Der Zugang zu den
jeweiligen Mikrohabitaten spiegelt sich besonders gut in der Flügelmorphologie
wider, die von schmal und lang wie bei Mauerseglern und Schwalben bis zu breit
und rund reicht und den Tieren entweder einen schnellen und rasanten oder einen
langsameren und wendigeren Flug ermöglicht.
Bei der Aufteilung der Nahrungsressourcen spielen die Sinnesleistungen der
Fledertiere eine bedeutende Rolle. Bis auf die Flughunde verfügen alle Fledertiere
über ein Echoortungssytem, d.h. sie stoßen hochfrequente Ultraschalllaute aus
und analysieren die rückkehrenden Laute. Diese geben Auskunft über Typ,
Geschwindigkeit und Größe der Beute. Alle Fledertiere können sehen, viele haben
ausgezeichnete Augen, die an Dämmerungssehen angepasst sind. Zudem kommt
noch ein sehr gutes Geruchsempfinden hinzu, das bei vielen Arten neben dem Auf-
finden von Futter auch für soziale Interaktionen eingesetzt wird. Bei der Quartier-
wahl haben sich bei tropischen Fledertieren eine Reihe von Besonderheiten ausge-
bildet. So formen bestimmte frugivore Fledermäuse in den Tropen der Neuen Welt
Blattzelte, indem sie ausgewählte Blätter mit ihren Zähnen und Daumenkrallen
manipulieren.
Während die meisten Fledertiere in den Tropen der Neuen Welt in hohlen
Bäumen oder der Vegetation Übertagen, hat sich bei Lophostoma silvicolum eine
besondere Hangplatzwahl ausgebildet, da diese Art ausschließlich in lebendigen
Termitennestern übertagt, in der das Männchen vorher ein Einflugsloch und eine
geräumige Kammer im Inneren ausgearbeitet hat. Eine weitere Fledermaus, die
Haftscheibenfledermaus, hat an ihren Arm- und Fußgelenken zwei saugnapfähnliche
SITZUNGEN
und aus der Grube Messel bei Frankfurt zeigen, dass der Prototyp einer Fledermaus,
wie wir ihn aus der heutigen Zeit bei den Abendfledermäusen (Vespertilioniden)
kennen, schon damals präsent war. Derzeit sind weltweit über 1100 Fledertierarten
bekannt, und die Zahl steigt mit jedem Jahr, in dem neue Gebiete beforscht werden
und/oder über molekulare Methoden Arten entdeckt werden, einschließlich der
steigenden Zahlen an „cryptic species“. In den Tropen und Subtropen hat sich bei
den Fledertieren die höchste Vielfalt ausgebildet. Mechanismen, die die Koexistenz
der Arten ermöglichen, umfassen vor allem Nahrungsvielfalt, Aufteilung von Mikro-
habitaten, Fouragierstrategien, Hangplatzwahl und Sozialsysteme.
So umfasst die Ernährung von Fledermäusen in den Tropen Wirbellose aber
auch kleine Wirbeltiere und Blut sowie Nektar, Pollen, Blüten und zum Teil auch
Blätter. Durch die ausgeglichenen Temperaturverhältnisse und dem Fehlen einer
starken Temperaturabsenkung über das Jahr wird eine gleichmäßige Versorgung der
Tiere mit Ressourcen sichergestellt. Dabei ist jedoch zu beachten, dass auch in den
tropischen Gebieten ein Jahreszeitenwechsel vorliegt, der sich an den Regenfällen
und der Trockenheit orientiert.
Fledertiere nutzen eine Vielzahl von Mikrohabitaten innerhalb des Waldes, sie
jagen sowohl im Unterwuchs, über Wasserflächen als auch über dem Kronendach.
Die Strategien der Nahrungssuche und -aufnahme reichen von langen, kontinuier-
lichen Flügen, die über 80 km Gesamtstrecke pro Nacht betragen können bis zur
Wartenjagd, bei der die Fledermaus nur für wenige Minuten innerhalb einer Nacht
fliegt und sich an Stellen abhängt, an der sie Beute vermutet. Der Zugang zu den
jeweiligen Mikrohabitaten spiegelt sich besonders gut in der Flügelmorphologie
wider, die von schmal und lang wie bei Mauerseglern und Schwalben bis zu breit
und rund reicht und den Tieren entweder einen schnellen und rasanten oder einen
langsameren und wendigeren Flug ermöglicht.
Bei der Aufteilung der Nahrungsressourcen spielen die Sinnesleistungen der
Fledertiere eine bedeutende Rolle. Bis auf die Flughunde verfügen alle Fledertiere
über ein Echoortungssytem, d.h. sie stoßen hochfrequente Ultraschalllaute aus
und analysieren die rückkehrenden Laute. Diese geben Auskunft über Typ,
Geschwindigkeit und Größe der Beute. Alle Fledertiere können sehen, viele haben
ausgezeichnete Augen, die an Dämmerungssehen angepasst sind. Zudem kommt
noch ein sehr gutes Geruchsempfinden hinzu, das bei vielen Arten neben dem Auf-
finden von Futter auch für soziale Interaktionen eingesetzt wird. Bei der Quartier-
wahl haben sich bei tropischen Fledertieren eine Reihe von Besonderheiten ausge-
bildet. So formen bestimmte frugivore Fledermäuse in den Tropen der Neuen Welt
Blattzelte, indem sie ausgewählte Blätter mit ihren Zähnen und Daumenkrallen
manipulieren.
Während die meisten Fledertiere in den Tropen der Neuen Welt in hohlen
Bäumen oder der Vegetation Übertagen, hat sich bei Lophostoma silvicolum eine
besondere Hangplatzwahl ausgebildet, da diese Art ausschließlich in lebendigen
Termitennestern übertagt, in der das Männchen vorher ein Einflugsloch und eine
geräumige Kammer im Inneren ausgearbeitet hat. Eine weitere Fledermaus, die
Haftscheibenfledermaus, hat an ihren Arm- und Fußgelenken zwei saugnapfähnliche