111
12.460 Jahre bis an das Ende der letzten Eiszeit zurück reicht. Dieser Jahrringkalen-
der ist der längste der Welt. Mit ihm kann man Holz aus Fachwerkhäusern oder
Kunstwerken ebenso präzise datieren wie urgeschichtliche Pfahlbauten oder späteis-
zeitliche Kiefernstämme. Das Holz seiner jahrgenau datierten Ringe dient darüber
hinaus zur Erstellung der weltweit gültigen Kalibrationskurve der 14C-Altersbestim-
mung. Der Jahrringkalender stellt ein bedeutendes Umwelt- und Klimaarchiv dar,
mit dessen Hilfe man Hochwässer zur Römerzeit ebenso wie die überraschend
schnellen Klimaänderungen am Ende der letzten Eiszeit rekonstruieren kann.
9. Mai 2006
DR. REINHOLD RIEGER
Forschungsstelle „Luther-Register“
Das Wort und die Wörter
Martin Luthers Sprachmacht und -ohnmacht im Spiegel des Sachregisters zu seinen
Schriften
Die Schriften Martin Luthers stellen das nach Umfang und Gewicht bedeutendste
Werk eines deutschen Autors vor Goethe dar. Ihre Wirkung reicht weit über die
Kirchen- und Theologiegeschichte hinaus in die allgemeine Kultur- und Geistes-
geschichte hinein. Kein Schriftsteller vor oder nach Luther hat einen vergleichbaren
Einfluß auf die deutsche Sprache ausgeübt.
Der Umgang mit der Sprache war für Luther selbst von existenzieller Bedeu-
tung. Aber wie verhalten sich für Luther Sprache und Wirklichkeit zueinander? Kann
die Sprache die Sachen treffen oder muß sie diese verfehlen?
Der Vortrag erläuterte, wie das in Tübingen entstehende Sachregister zu
Luthers Schriften, das die gemeinten Sachen am Leitfaden der von ihm gebrauchten
Wörter darstellt, hierauf eine Antwort geben kann.
30. Mai 2006
DR. SABINE AREND und DR. THOMAS BERGHOLZ
Forschungsstelle „Evangelische Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts“
Kirche ordnen — Welt gestalten.
Erneuerung von Kirche und Gesellschaft im Zeitalter der Reformation.
Mit der Einführung der Reformation in einem Territorium oder einer Stadt muß-
ten zahlreiche Belange des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens im 16. Jahr-
hundert neu geregelt werden. Die Evangelischen Kirchenordnungen halten in erster
Linie den veränderten Aufbau der kirchlichen Organisation sowie des kirchlichen
Lebens fest. Aber nicht nur den Geistlichen wurde darin einWegweiser an die Hand
gegeben, wie sie z.B. die Zeremonien bei Taufe, Eheschließung oder Begräbnis vor-
nehmen sollten, sondern auch den evangelischen Gläubigen wurden die neuen
Frömmigkeitsformen erläutert. Hierzu gehören etwa die Abschaffung der Messe
12.460 Jahre bis an das Ende der letzten Eiszeit zurück reicht. Dieser Jahrringkalen-
der ist der längste der Welt. Mit ihm kann man Holz aus Fachwerkhäusern oder
Kunstwerken ebenso präzise datieren wie urgeschichtliche Pfahlbauten oder späteis-
zeitliche Kiefernstämme. Das Holz seiner jahrgenau datierten Ringe dient darüber
hinaus zur Erstellung der weltweit gültigen Kalibrationskurve der 14C-Altersbestim-
mung. Der Jahrringkalender stellt ein bedeutendes Umwelt- und Klimaarchiv dar,
mit dessen Hilfe man Hochwässer zur Römerzeit ebenso wie die überraschend
schnellen Klimaänderungen am Ende der letzten Eiszeit rekonstruieren kann.
9. Mai 2006
DR. REINHOLD RIEGER
Forschungsstelle „Luther-Register“
Das Wort und die Wörter
Martin Luthers Sprachmacht und -ohnmacht im Spiegel des Sachregisters zu seinen
Schriften
Die Schriften Martin Luthers stellen das nach Umfang und Gewicht bedeutendste
Werk eines deutschen Autors vor Goethe dar. Ihre Wirkung reicht weit über die
Kirchen- und Theologiegeschichte hinaus in die allgemeine Kultur- und Geistes-
geschichte hinein. Kein Schriftsteller vor oder nach Luther hat einen vergleichbaren
Einfluß auf die deutsche Sprache ausgeübt.
Der Umgang mit der Sprache war für Luther selbst von existenzieller Bedeu-
tung. Aber wie verhalten sich für Luther Sprache und Wirklichkeit zueinander? Kann
die Sprache die Sachen treffen oder muß sie diese verfehlen?
Der Vortrag erläuterte, wie das in Tübingen entstehende Sachregister zu
Luthers Schriften, das die gemeinten Sachen am Leitfaden der von ihm gebrauchten
Wörter darstellt, hierauf eine Antwort geben kann.
30. Mai 2006
DR. SABINE AREND und DR. THOMAS BERGHOLZ
Forschungsstelle „Evangelische Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts“
Kirche ordnen — Welt gestalten.
Erneuerung von Kirche und Gesellschaft im Zeitalter der Reformation.
Mit der Einführung der Reformation in einem Territorium oder einer Stadt muß-
ten zahlreiche Belange des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens im 16. Jahr-
hundert neu geregelt werden. Die Evangelischen Kirchenordnungen halten in erster
Linie den veränderten Aufbau der kirchlichen Organisation sowie des kirchlichen
Lebens fest. Aber nicht nur den Geistlichen wurde darin einWegweiser an die Hand
gegeben, wie sie z.B. die Zeremonien bei Taufe, Eheschließung oder Begräbnis vor-
nehmen sollten, sondern auch den evangelischen Gläubigen wurden die neuen
Frömmigkeitsformen erläutert. Hierzu gehören etwa die Abschaffung der Messe