Archäometrie
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Interpretation der Datierungsergebnisse konnten darüber hinaus die (derzeitigen)
Möglichkeiten und Grenzen der angewandten Datierungstechnik aufgezeigt werden.
Obwohl die Datierungsergebnisse dieser Arbeit nicht zur abschließenden
Klärung des Errichtungszeitpunktes der Glattjochkapelle beitragen konnten, wurde
hierdurch eine Diskussion zur Besiedlung und Nutzung des inneralpinen Raumes -
womöglich bereits ab dem Neolithikum - sowie dem Auftreten und der Verbreitung
der in Zentraleuropa seltenen Konstruktionsform des Kraggewölbes angeregt.
Lumineszenzdatierungen an Sedimenten
Im Berichtszeitraum wurden vor allem begonnene Arbeiten abgeschlossen und,
soweit möglich, in Manuskriptform überfuhrt. Letzteres betrifft v. a. die Projekte
Glauberg, Nepal, Weltenburg und Peru.
Projekt Glauberg: Die Ergebnisse der Lumineszenzdatierungen am Glauberg
wurden in einem eingeladenen Vortrag im Rahmen des öffentlichen Symposiums
„Der Glauberg in keltischer Zeit. Zum neuesten Stand der Erforschung“, 14.—16.
September, Darmstadt, den am Glauberg forschenden Wissenschaftlern und einer
interessierten Öffentlichkeit vorgetragen. Ein entsprechendes Manuskript für den
Tagungsband wurde eingereicht und vom Herausgeber Bernhard Pinsker zur Publi-
kation angenommen: Kadereit, A. in Zusammenarbeit mit Dehner, U, Pare, Ch. &
Hansen, L. (2006, eingereicht): Lumineszenzdatierungen an Sedimenten des Glauberg.
Im Rahmen dieser Studie wurden Lumineszenzdatierungen an lössbürtigen Kollu-
vien des Glaubergs, dem bekanntesten Kulturdenkmal Hessens mit einem frühkelti-
schen Fürstensitz, durchgeführt und methodische Untersuchungen zur Weiterent-
wicklung des SAR- (single-aliquot-regenerative) Protokolles für IR-stimulierte,
feldspathaltige polymineralische Feinkornseparate vorgenommen. Die Arbeiten fin-
den in enger Kooperation mit dem Institut für Vor- und Frühgeschichte der Uni-
versität Mainz (Lehstuhl Prof. Dr. C. Pare) statt und werden im Zuge des DFG-SPP
1171 „Early processes of centralisation and Urbanisation. The origin and develop-
ment of early Celtic ‘princely seats’ and their territories.“ durchgeführt, (http://
www.fuerstensitze.de/1118_Landschaftsarch%c3%a4ologie%20Glauberg.html).
Durch die Datierungen im Bereich der Annex-Anlage auf dem Glauberg-
Nordhang konnte gezeigt werden, dass es durch menschliche Eingriffe in die Land-
schaft schon in prähistorischer Zeit, vermutlich im Zusammenhang mit der Errich-
tung der Annex-Anlage in frühkeltischer Periode, zu Bodenerosion und Kolluvien-
bildung kam.
Projekt Nepal: Für das Projekt Nepal wurde eine erste OSL-basierte Chrono-
logie für quartäre Hangspülsedimente und alluviale Ablagerungen in den Bereichen
der Dang- and Deokhuri-Talweitungen/Becken in West-Nepal erstellt. Die Arbei-
ten fanden in enger Kooperation mit der in Puna/Indien auf unverständliche und
grausame Weise ermordeten Frau Dr. Gudrun Corvinus statt, die ihre letzten Lebens-
jahre der Erstellung einer Monographie über „Quartär und Urgeschichte Nepals“
gewidmet hat. Die OSL-Datierungen wurden an der 410 nm-Emission der IR-sti-
mulierten Feldspat-Feinkornkomponente (4—11 qm) der beprobten Sedimente
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Interpretation der Datierungsergebnisse konnten darüber hinaus die (derzeitigen)
Möglichkeiten und Grenzen der angewandten Datierungstechnik aufgezeigt werden.
Obwohl die Datierungsergebnisse dieser Arbeit nicht zur abschließenden
Klärung des Errichtungszeitpunktes der Glattjochkapelle beitragen konnten, wurde
hierdurch eine Diskussion zur Besiedlung und Nutzung des inneralpinen Raumes -
womöglich bereits ab dem Neolithikum - sowie dem Auftreten und der Verbreitung
der in Zentraleuropa seltenen Konstruktionsform des Kraggewölbes angeregt.
Lumineszenzdatierungen an Sedimenten
Im Berichtszeitraum wurden vor allem begonnene Arbeiten abgeschlossen und,
soweit möglich, in Manuskriptform überfuhrt. Letzteres betrifft v. a. die Projekte
Glauberg, Nepal, Weltenburg und Peru.
Projekt Glauberg: Die Ergebnisse der Lumineszenzdatierungen am Glauberg
wurden in einem eingeladenen Vortrag im Rahmen des öffentlichen Symposiums
„Der Glauberg in keltischer Zeit. Zum neuesten Stand der Erforschung“, 14.—16.
September, Darmstadt, den am Glauberg forschenden Wissenschaftlern und einer
interessierten Öffentlichkeit vorgetragen. Ein entsprechendes Manuskript für den
Tagungsband wurde eingereicht und vom Herausgeber Bernhard Pinsker zur Publi-
kation angenommen: Kadereit, A. in Zusammenarbeit mit Dehner, U, Pare, Ch. &
Hansen, L. (2006, eingereicht): Lumineszenzdatierungen an Sedimenten des Glauberg.
Im Rahmen dieser Studie wurden Lumineszenzdatierungen an lössbürtigen Kollu-
vien des Glaubergs, dem bekanntesten Kulturdenkmal Hessens mit einem frühkelti-
schen Fürstensitz, durchgeführt und methodische Untersuchungen zur Weiterent-
wicklung des SAR- (single-aliquot-regenerative) Protokolles für IR-stimulierte,
feldspathaltige polymineralische Feinkornseparate vorgenommen. Die Arbeiten fin-
den in enger Kooperation mit dem Institut für Vor- und Frühgeschichte der Uni-
versität Mainz (Lehstuhl Prof. Dr. C. Pare) statt und werden im Zuge des DFG-SPP
1171 „Early processes of centralisation and Urbanisation. The origin and develop-
ment of early Celtic ‘princely seats’ and their territories.“ durchgeführt, (http://
www.fuerstensitze.de/1118_Landschaftsarch%c3%a4ologie%20Glauberg.html).
Durch die Datierungen im Bereich der Annex-Anlage auf dem Glauberg-
Nordhang konnte gezeigt werden, dass es durch menschliche Eingriffe in die Land-
schaft schon in prähistorischer Zeit, vermutlich im Zusammenhang mit der Errich-
tung der Annex-Anlage in frühkeltischer Periode, zu Bodenerosion und Kolluvien-
bildung kam.
Projekt Nepal: Für das Projekt Nepal wurde eine erste OSL-basierte Chrono-
logie für quartäre Hangspülsedimente und alluviale Ablagerungen in den Bereichen
der Dang- and Deokhuri-Talweitungen/Becken in West-Nepal erstellt. Die Arbei-
ten fanden in enger Kooperation mit der in Puna/Indien auf unverständliche und
grausame Weise ermordeten Frau Dr. Gudrun Corvinus statt, die ihre letzten Lebens-
jahre der Erstellung einer Monographie über „Quartär und Urgeschichte Nepals“
gewidmet hat. Die OSL-Datierungen wurden an der 410 nm-Emission der IR-sti-
mulierten Feldspat-Feinkornkomponente (4—11 qm) der beprobten Sedimente