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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2007 — 2007

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I. Das Geschäftsjahr 2007
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Lachmann, Renate: Wolfgang Iser (22.7.1926-24.1.2007)
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Wolfgang Iser

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WOLFGANG ISER
(22.7. 1926-24. 1.2007)

Wolfgang Iser wurde am 22. Juli 1926 im sächsischen Marienberg geboren, im „kar-
gen und abgeschiedenen Landstrich des Erzgebirges“, wie er selbst einmal formu-
lierte. Sem Studium der Anglistik, Germanistik und Philosophie, das er als Aufbruch
aus den angestammten Verhältnissen verstand, begann er — nach Wehrdienst und
Kriegsgefangenschaft - in Leipzig, setzte es in Tübingen fort und beendete es in Hei-
delberg, wo er 1950 promovierte. Die Jahre 1952—55 verbrachte er als Lektor am
German Department der Universität Glasgow, was ihm den Kontakt mit einer ande-
ren Wissenschaftstradition ermöglichte. Von 1955—1957 war er wissenschaftlicher
Assistent am Anglistischen Seminar der Universität Heidelberg. Er habilitierte sich
1957 in Heidelberg im Fach Anglistik. 1960 erhielt er einen Ruf an die Universität
Würzburg, wo er bis 1963 lehrte, um den Ruf an die Universität Köln anzunehmen.
Von dort wurde er 1967 an die neugegründete Universität Konstanz an den Fach-
bereich Literaturwissenschaft berufen. Zusammen mit Hans Robert Jauss, Wolfgang
Preisendanz, Manfred Fuhrmann, Jurij Striedter und Wolf-Dieter Stempel baute er
eine systematisch und theoretisch ausgerichtete Literaturwissenschaft auf, die insbe-
sondere mit der Entwicklung der Rezeptions- und Wirkungsästhetik m der Folge
den Namen Konstanzer Schule erhielt. 1991 wurde Wolfgang Iser emeritiert.
1962 haben ihn Hans Robert Jauss und Hans Blumenberg zum Aufbau der
Forschungsgruppe Poetik und Hermeneutik hinzugezogen. Mit ihnen, den genann-
ten Konstanzern und anderen Kollegen hat Wolfgang Iser die Themenbereiche mit-
bestimmt, denen die einzelnen Symposien der zunächst in Gießen, dann in Bad
Homburg in der Reimers-Stiftung tagenden Gruppe gewidmet waren. Die von
1964 bis 1998 in 17 Bänden vorgelegten Ergebnisse, von denen nachhaltige Impul-
se ausgingen, belegen, daß die deutsche Geisteswissenschaft hier radikal neue Wege
beschritten hat.
 
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