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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2008 — 2009

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I. Das Geschäftsjahr 2008
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Wissenschaftliche Sitzungen
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Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 25. April 2008
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Frisch, Wolfgang: Zur Zukunft des Schuldstrafrechts
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https://doi.org/10.11588/diglit.67591#0066
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25. April 2008

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- Für eine von unserer Stelle für Öffentlichkeitsarbeit erarbeitete Präsentation
unserer Akademie (per Beamer) im Landtag werden je zwei Mitglieder aus den
beiden Klassen aus jeder Landesuniversität herausgestellt. Die vom Sekretär vor-
genommene Auswahl wurde zustimmend zur Kenntnis genommen: Konstanz:
Frau Lachmann (Slawistik); Heidelberg: Frau Leopold (Musikwissenschaft);
Stuttgart: Herr Jäckel (Geschichtswissenschaft),Tübingen; Herr Höffe (Philoso-
phie); Karlruhe: Herr Belting (Kunstwissenschaft); Freiburg: Herr Stürner (Jura),
Mannheim: Herr Kieser (Ökonomie) und Graf Kielmansegg (Politologie). Für
Ulm werden zwei Vertreter aus der Math.-nat. Klasse gewählt. Es wird in der
Präsentation auf weitere bekannte Vertreter wie die Herren Assmann, Kirchhof
und Ledderose usw. verwiesen.
- Erinnert wird schon jetzt an zwei von unserer Klasse zu vergebene Preise:
- an den Akademiepreis für 2009. Wichtigste Bedingung: Höchstalter von 40 Jah-
ren bei Preisverleihung, die Arbeit entstand in den letzten drei Jahren;
- an den Walter-Witzenmann-Preis. Wichtigste Bedingung: Höchstalter von 35
Jahren, die Arbeit wurde in den letzten zwei Jahren von einer Hochschule oder
einem Forschungsinstitut in Baden-Württemberg angenommen oder in dieser
Zeit publiziert.
- Die „Stiftung Neue Verantwortung - Junge Köpfe für Deutschland“ sucht Per-
sönlichkeiten unter 35 Jahren, die „ein Potenzial mitbringen, um künftig einen
prägenden Einfluss auf die Gesellschaft in Deutschland auszuüben“. Diese u.a.
von acatech, der Union, dem BDI getragene Stiftung will die ersten 100 „Jun-
gen Köpfe“ im November bei einer Tagung in Berlin untereinander „vernet-
zen“. Sie bittet um Vorschläge.
- Die Abschlusstagung des WIN-Kollegs „Kulturelle Grundlagen der europäi-
schen Einigung“ findet vom 5. bis 6. Mai in der Akademie statt. Dazu wird
besonders eingeladen.

WISSENSCHAFTLICHE SITZUNG
HERR WOLFGANG FRISCH HÄLT EINEN VORTRAG:
„Zur Zukunft des Schuldstrafrechts“.
Zu den zentralen Prinzipien des heutigen Strafrechts gehört die Bindung der Strafe
an die Schuld des Täters. Der in der Strafe liegende Tadel setzt danach Schuld vor-
aus; zugleich darf die Höhe der Strafe das Maß der Schuld des Täters an der Tat nicht
überschreiten. Schuld bedeutet insoweit, dass sich der Täter für die unrechte Tat ent-
schieden hat, obwohl er die Fähigkeit hatte, sich von den Normen des Rechts leiten
zu lassen und rechtskonform zu handeln.
Diese Verknüpfung der Strafe mit dem Schuldgedanken, die sich in vielen
Rechtsordnungen der Welt findet, beruht auf einem bestimmten Menschenbild und
trägt Gerechtigkeitserwägungen Rechnung, insbesondere der Einsicht, dass es unge-
 
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