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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2008 — 2009

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I. Das Geschäftsjahr 2008
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Wittig, Sigmar: Eckard Macherauch (30.9.1926 - 10.7.2008)
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NACHRUFE


ECKARD MACHERAUCH
(30.9.1926-10.7.2008)

Am 10. Juli 2008 verstarb in Karlsruhe der emeritierte Ordentliche Professor Dr. rer.
nat. Dr.-Ing. E.h. mult. Dr. h.c. Eckard Macherauch im 82sten Lebensjahr. Mit ihm
berief die Heidelberger Akademie im Jahr 1983 eine international hoch angesehene
Forscherpersönlichkeit, die wie wohl kaum cm anderer den Brückenschlag zwischen
den Naturwissenschaften und den Ingenieurswissenschaften erfolgreich suchte. Seine
Bemühungen um beide Bereiche hat er selbst sehr treffend in Anlehnung an Richard
Grammel, den für die technische Anwendung so richtungsweisenden Mechaniker,
charakterisiert: „Wenn Wissenschaft eine Voraussetzung der Technik und Technik
eine Anwendung der Wissenschaft ist, so ist doch auch Technik immer wieder eine
Anregerin der Wissenschaft und Wissenschaft eine Nutznießerin der Technik“. Und
so war die Werkstoffkunde, wie er sie in Karlsruhe betrieb, strukturmechanisch
orientiert mit dem zukunftsweisenden Ziel, aus atomarem Aufbau, dem Gitter-
störungszustand der Körner und der Gefügeausbildung die resultierenden Werkstoff-
eigenschaften zu bestimmen, die der Ingenieur so dringend benötigt. Dies wurde
zum Wahrzeichen der „Macherauch sehen Schule“ mit weitreichender Ausstrahlung.
„Macherauch ist da“, so stand es zu Beginn eines Semesters in großen, nicht
zu übersehenden Buchstaben an der Schaufensterscheibe der Universitätsbuchhand-
lung auf Karlsruhes belebtester Geschäftsstraße. Gemeint war die neueste Auflage sei-
nes Buches „Praktikum in Werkstoffkunde“. Doch der Satz kann auch über seinem
gesamten Werk stehen: Eckard Macherauch war da für seine Studenten und Schüler
als begeisterter und begeisternder Lehrer, er war da für den wissenschaftlichen Dia-
log mit Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt, er war da, wenn es darum ging,
die neuesten Ergebnisse in die Anwendung zu übertragen und das Gespräch mit der
Praxis zu führen, er war da, als schwierige Aufgaben in der akademischen Selbstver-
waltung an ihn herangetragen wurden und wenn forschungsfördernde Institutionen
 
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