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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2008 — 2009

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II. Die Forschungsvorhaben
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Tätigkeitsberichte
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19. Felsbilder und Inschriften am Katakorum-Highway
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https://doi.org/10.11588/diglit.67591#0222
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Felsbilder und Inschriften am Karakorum Highway

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Mitglieder der Kommission:
die ordentlichen Mitglieder der Akademie Josef van Ess, Harald Hauptmann, Lothar
Ledderose, Stefan Maul, Eike Wolgast (Vorsitzender); Prof. Dr. Gerard Fussman, Paris;
Prof. Dr. Oskar von Hinüber, Freiburg; Prof. Dr. Thomas O. Höllmann, München;
Prof. Dr. Hermann Parzinger, Berlin.
Leiter der Forschungsstelle: Prof. Dr. Harald Hauptmann.
Mitarbeiter: Dr. Ditte Bandini-König, Martin Bemmann M.A., Dipl.-Graph. Elisa-
beth Ochsenfeld.
Die Expedition zur Aufnahme von Felsbildern und Inschriften in Nordpakistan
konnte auch in diesem Jahr fortgeführt werden. Die Genehmigung zu den Feld-
arbeiten durch das Department of Archaeology and Museums in Islamabad unter
seinem Generaldirektor Dr. Fazal Dad Kakar war rechtzeitig erteilt worden. An der
von Harald Hauptmann geleiteten Unternehmung waren beteiligt: Martin Bemmann
und Dipl. Ing. Salwa Hauptmann-Hamza M.A. Als ständiger örtlicher Mitarbeiter war
wieder Akhtar Khan aus Chilas tätig. Eine Gruppe bewährter Soniwal (Goldwäscher)
war zeitweise angestellt, um den Transport der Arbeitsgruppe mit einem Floß auf das
nördliche Ufer des Indus sicherzustellen.
Die Feldarbeiten, die vom 16. April bis 16. Mai von Chilas aus unternommen
wurden, konzentrierten sich auf die noch nicht erschlossenen Bereiche des nörd-
lichen Indus-Ufers und einiger Seitentäler zwischen Shatial und Gor. Entlang der aus
dem Darel Nala nach Osten führenden antiken Wegestrecke über dem Indus wur-
den insgesamt elf Stationen mit Gravurengruppen begangen. Auf der bis Thalpan
reichenden Route liegen von West nach Ost die Orte Ishal Das-Path, Rudir,
Khanbari-West, Hukar Nala, Dussini und Gichoi Das-North, nach deren Kartierung
die bestehenden Lücken in der Felsbilddokumentation in diesem Abschnitt des
Nordufers geschlossen sind. Alle begangenen Stationen waren, mit Ausnahme von
Khanbari-West, nur mit dem Floß zu erreichen. Die großen um Ke Ges liegenden
Felsbildkomplexe sind, von der Felsbildgruppe des Mostar Nala-West abgesehen,
vom Karakorum Highway über die zu den Dörfern Ke Ges und Ame Ges führende
Brücke zugänglich.
Von Gilgit aus wurden außerdem die bekannten ausgedehnten Felsbildgrup-
pen zwischen der Rondu-Schlucht und der Alam-Brücke begangen und die bisher
unbekannte Station von Partab Das am Gilgit entdeckt. In Gilgit selbst wurden von
dem mit drei Buddha-Reliefs verzierten Monolithen, der von Karl Jettmar 1979 bei
Bubur in Punyal entdeckt und zum Transport in zwei Teile gespalten worden war,
neue Aufnahmen für eine zeichnerische Umsetzung hcrgestellt. Die drei Facetten
des etwa 1,60 m hohen Steinblocks tragen die Reliefs eines stehenden Buddha
Säkyamuni und zweier Adoranten, eines stehenden Bodhisattva, vielleicht
Alokitesvara mit einem Adoranten und eines sitzenden Bodhisattva Padmapäni.
Insgesamt sind auf 361 Steinen und Felswänden 1.663 Gravuren mit 161
Inschriften (39 Kharosthi, 112 Brähmi, 5 Sogdisch, 2 Chinesisch und 3 Tibetisch)
dokumentiert worden. In dieser Kampagne konnte vor allem das wichtigste Ziel der
 
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